Zur Startseite

Ortsgruppen/Kindergruppen

Ökotipps und Einkaufsführer

GRUNDWASSERNUTZUNG IM STEINBRUCH THÜNGERSHEIM NICHT GENEHMIGT BUND NATURSCHUTZ FORDERT SOFORTIGES HANDELN DER BEHÖRDEN

Würzburg, 04.11.2019

 

Im April 2019 hatte die Firma Benkert eine Genehmigung für die Nutzung von Grundwasser im Steinbruch bei Thüngersheim beantragt. „Wie der BUND Naturschutz/BN nun durch eine Anfrage beim Landratsamt Würzburg in Erfahrung bringen konnte, ist dieser jedoch so nicht genehmigungsfähig“, stellt Armin Amrehn , 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg, fest. Auch liegt für die wohl schon seit Jahren im bestehenden Steinbruch stattfindende Grundwassernutzung keine Genehmigung vor. „Der BUND Naturschutz fordert daher einen sofortigen Stopp der Grundwassernutzung und dringende Maßnahmen zum Grundwasserschutz vor Ort“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN.

Wohl schon seit Jahren nutzt die Firma Benkert  im Steinbruch Thüngersheim auch Grundwasser zur Kieswäsche - unerlaubt, wie sich nun herausstellte. In Hinblick auf die Erweiterung des Steinbruchs wollten man sich die Grundwassernutzung nun genehmigen lassen. Das Wasserwirtschaftsamt sieht jedoch die Gefahr, dass Einträge in das Grundwasser nicht auszuschließen sind, da der sogenannte Pumpensumpf, der zu nutzendes Niederschlagswasser sammelt, in das Grundwasser eingebunden ist. Dies stellt aus Sicht des BN schon eine nicht genehmigte Baumaßnahme dar. Auch die Behörden sehen zudem die Gefahr einer „Exfiltration in das Grundwasser“. Hinweise auf eine Grundwasseranbindung ergaben sich laut Landratsamt aber erst in den „letzten Jahren“. Scheinbar wurde zuvor nie ausreichend überprüft, ob Grundwasser eingebunden ist, zeigt sich der BUND Naturschutz sehr verwundert.

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 6.700 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BUND NATURSCHUTZ: NATURSCHUTZKONZEPT DES FORSTBETRIEBES IST UNZUREICHEND

Würzburg, 11.10.2019

 

Ende September hat der Forstbetrieb Arnstein sein überarbeitetes „Naturschutzkonzept“ vorgestellt. Schon im Vorfeld hatte der BUND Naturschutz Würzburg/BN gefordert, dass im waldärmsten Landkreis Bayerns der Waldnaturschutz einen größeren Stellenwert erhält und daher im Guttenberger Forst und Gramschatzer Wald mindestens 10 Prozent aus der Waldnutzung genommen werden müssen. „Die Ausweisung eines Naturwaldreservates im Gramschatzer Wald wäre in diesem Zusammenhang sinnvoll. Doch die BN-Forderungen, die in Einklang mit dem Waldgesetz stehen, wurden mehrfach und vehement abgelehnt, zuletzt öffentlich bei der 7. Naturschutztagung der Bayerischen Staatsforsten im Gramschatzer Wald durch Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg und der Bayerischen Staatsforsten“, resümiert Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg. „Der BN ist enttäuscht über die mangelnde Bereitschaft zur Schaffung von Naturwaldflächen, die für die Förderung der Biodiversität und zahlreicher bedrohter Arten im Wald, wie Halsbandschnäpper oder Mittelspecht, unbedingt notwendig sind.  Stattdessen reduziert man den Schutz auf einzelne kleine Biotopinseln“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe.

Nach dem „Bienenvolksbegehren“ wurde auch das Bayerische Waldgesetz angepasst und so bis 2023 ein Netzwerk aus Naturwaldflächen ohne Bewirtschaftung auf 10 Prozent der Staatswaldflächen vorgesehen. Mit dem neuen Naturschutzkonzept hätte der Forstbetrieb Arnstein diese sinnvolle Forderung leicht auch in den größeren Wäldern um Würzburg umsetzen können. Auch die Naturschutzbehörden bei der Regierung von Unterfranken und dem Landratsamt Würzburg machten bei der Vorstellung des Naturschutzkonzeptes auf diese Notwendigkeit aufmerksam.  Zusammenhängende, größere Einheiten im Wald, die aus der Nutzung genommen werden, sind wichtig für den Erhalt der Biodiversität. Biotopinseln reichen nicht aus. Unter anderem könnte so die Anzahl der Höhlenbäume erhöht werden. Laut Forstbetrieb Arnstein gibt es zurzeit 2 lebende Höhlenbäume je Hektar im Zuständigkeitsbereich. Der Mittelspecht  benötigt jedoch mindestens 6, der Halsbandschnäpper sogar 10 Höhlenbäume. Dennoch werden Bäume mit einem Stammdurchmesser von knapp 80 cm vermehrt gefällt.
Erschreckend ist, dass auch künftig die Naturwaldreservatsfläche im Landkreis Würzburg mit zusammenhängendem alten Buchenwald nur 0,6 Prozent der Staatswaldfläche betragen soll. Die neuen Herausforderungen des Klimawandels für den Wald und dessen herausragender Artenvielfalt versucht man weiterhin mit den alten Konzepten zu bewältigen. Dies zeigt, dass hier dringend nachgebessert werden muss.
In diesem Zusammenhang kritisiert der BUND Naturschutz auch die aktuell begonnene umfassende Entnahme von abgestorbenen Bäumen im Wald. Beispiele, wie der Nationalpark Bayerischer Wald, zeigen dabei deutlich, dass im Schutz des stehenden und liegenden Totholzes eine Naturverjüngung leichter gelingt, als in einem „aufgeräumten“ Wald.
Der BUND Naturschutz widerspricht auch der Aussage der Bayerischen Staatsforsten, nur ein bewirtschafteter Wald sei ein Klimaschutzwald. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass alte bzw. nutzungsfreie Wälder erhebliche Mengen an Kohlendioxid speichern, v.a. im Boden und in alten Bäumen. Dies geschieht über sehr lange Zeiträume hinweg und übertrifft die Leistung herkömmlicher Wirtschaftswälder deutlich. 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.700 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BIBERDÄMME ZERSTÖRT - BUND NATURSCHUTZ ERSCHÜTTERT

Würzburg, 18.09.2019

An der Pleichach im Landkreis Würzburg wurden zwei Biberdämme vom Wasserwirtschaftsamt eingerissen - mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde. „Der BUND Naturschutz ist erschüttert über diesen Eingriff“, kritisiert Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz/BN, die Maßnahme deutlich. „Damit wurde ein letzter wasserreicher Lebensraum an der zur Zeit weitgehend ausgetrockneten Pleichach zerstört und somit auch ein Biotop für Amphibien, Insekten, Fische und andere Wassertiere“, schimpft Steffen Jodl, Biologe und Geschäftsführer beim BN. „Dies war sinnloser Aktionismus. Will man der Pleichach wirklich helfen, dann muss man dafür sorgen, dass das Grundwasser geschützt wird und nicht jährlich viele Hunderttausende Kubikmeter Grundwasser auf Gemüsefelder ausgebracht werden“, ergänzt Steffen  Jodl. „Hier sollte das Wasserwirtschaftsamt tätig werden und nicht die Zerstörung seltener Lebensräume und Rückzugsgebiete für bedrohte Arten anweisen“, ergänzt Armin Amrehn. „Dass dies auch noch von der Naturschutzbehörde am Landratsamt genehmigt wurde, ist für den BN unverständlich – denn dies ist kein Naturschutz, sondern eine Eingriffserleichterung“, so Armin Amrehn weiter.

Biber leben im Familienverband in geräumigen Wohnbauten, den Biberburgen.  Der passionierte Hoch- und Tiefbauer errichtet sie aus abgenagten Zweigen, Ästen und Schlamm. Der Eingang zur Biberwohnung muss dabei  immer unter Wasser liegen, sonst fühlt sich der geschickte Schwimmer nicht sicher. Daher baut er bei wechselnden Wasserständen einen Biberdamm. Im Umfeld entstehen dabei unterschiedlichste Mini-Lebensräume: ruhige Wasserbecken fast ohne Strömung, sauerstoffreiche Wirbel und sichere Verstecke für zahlreiche Wasserlebewesen. Verschiedene Frosch- und Molcharten sowie zahlreiche Fisch- und Libellenarten fühlen sich im Biberrevier wohl. Wird der Damm zerstört - wie nun an der Pleichach - ist der Biber gezwungen, diesen neu zu errichten. Das kostet unnötig Energie und zusätzliches Baumaterial. Das für viele Arten lebenswichtige Feuchtbiotop ist aber erst einmal zerstört.

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.600 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BUND NATURSCHUTZ: „WASSERAUSTRIEBSPOLITIK“ WIRD ZUM BUMERANG. BEHÖRDEN MÜSSEN GRUNDWASSERSCHUTZ OBERSTE PRIORITÄT EINRÄUMEN

Würzburg, 17.09.2019

 

In der Region um Würzburg nehmen die Auswirkungen der Klimakrise immer mehr katastrophale Züge an. „Bäume vertrocknen, Bäche führen kaum noch Wasser und die Grundwasserstände sind besorgniserregend niedrig“, fasst  Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg die kritische Situation zusammen. Verantwortung hierfür tragen wir alle, denn die Klimakrise ist menschengemacht. „Doch die „Wasseraustriebspolitik“ der vergangenen Jahrzehnte leistet dem Wassermangel Vorschub und wird jetzt zum Bumerang“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe. Viele Äcker sind drainiert und das Wasser wird über Gräben und meist begradigte und verbaute Bäche aus der Landschaft abgeleitet.  Zudem trägt eine wenig boden-  und grundwasserschonende Landwirtschaft sowie die anhaltende Flächenversiegelung dazu bei, dass die Grundwasserneubildung zurückgeht. Der BUND Naturschutz fordert daher von der Politik und den Behörden, dem Grundwasserschutz die höchste Priorität einzuräumen und entsprechend zu handeln.

Die Region Mainfranken leidet, wie keine andere Region Bayerns, unter niedrigen Niederschlägen von rund 600 mm im langjährigen Mittel. Bedingt durch die menschengemachte Klimakrise nahmen diese in den vergangenen Jahren deutlich ab. So fielen in 2003 nur rund 410 mm, 2015 448 mm, 2018 432 mm Jahresniederschlag. Im Jahr 2019 setzt sich diese Entwicklung mit 306 mm Niederschlag bis heute fort. Dies hat Konsequenzen: Die Grundwassermessstellen zeigen niedrige bis sehr niedrige Werte an, Bäche wie die Pleichach oder der Heigelsbach vertrocknen und viele Bäume sterben ab.
Es ist daher zwingend nötig, den Klimawandel zu stoppen! Zudem muss aber auch eine Politik verfolgt werden, die das Niederschlagswasser in der Fläche hält:

  • Die Drainage von Äckern und die Ausleitung des Wassers aus der Fläche ist zu stoppen.
  • Fließgewässer müssen durchgehend renaturiert werden. Der Stadt Würzburg liegt seit Jahren ein Gewässerentwicklungs-konzept vor, das nun endlich umgesetzt werden muss.
  • Die Landwirtschaft muss wieder mit dem Boden arbeiten und den Humusanteil erhöhen. Schwere Maschinen, Kunstdünger und Spritzmittel haben zu einer Bodenverdichtung und Verarmung der Bodenlebewesen geführt. Das Porenvolumen ist stark zurückgegangen mit der Konsequenz, dass gerade Starkniederschläge oberflächig abfließen und den Boden zum Teil bis in die Wohngebiete spülen (wie im Mai 2016 im südlichen Landkreis Würzburg).  
  • Die Versiegelung der Landschaft ist deutlich zurückzufahren. Gerade die Erschließung von Bauflächen in Wasserschutz-gebieten, wie bei Waldbüttelbrunn (Gewerbegebiet Kiesäcker), ist kontraproduktiv, da Niederschlagswasser von Straßen und Plätzen dann zur Vermeidung eines Schadstoffeintrages in das Grundwasser nicht versickert werden darf.
  • Der BUND Naturschutz sieht auch für den Gemüseanbau zwischen Würzburg und Schweinfurt in der heutigen Form keine Zukunft. Hier werden alleine im Landkreis Würzburg jährlich mindestens 650.000 Kubikmeter Grundwasser – zum Teil in Überkopfbewässerung – auf den Flächen ausgebracht. Die Grundwasserentnahme dürfte hier schon längst über der Grundwasserneubildungsrate liegen, da zum Beispiel im Jahr 2010 Entnahmen von insgesamt 105.000 Kubikmeter Grundwasser genehmigt wurden, was schon damals der vom Wasserwirtschaftsamt angegebenen gesamten Grundwasser-neubildungsrate von 300 Kubikmeter je Hektar entsprach. Diese  Grundwasserentnahmen müssen dringend gestoppt werden.

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.600 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BUND NATURSCHUTZ: RANDERSACKER PLANT WEITERE 13 HEKTAR GEWERBEFLÄCHEN IM MAINTAL – FLÄCHENVERBRAUCH UNGEBREMST

Würzburg, 13.08.2019

Der Markt Randersacker plant die Ausweisung weiterer 13 Hektar Gewerbeflächen im Maintal, obwohl noch 6,5 Hektar Gewerbeflächen leer stehen.  „Dieser Flächenfraß widerspricht allen politischen und gesellschaftlichen Zielsetzungen“, stellt Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Würzburg/BN, fest. „Da auch gesetzlich geschützte Biotope überplant werden und damit wertvolle Lebensräume für Insekten, Reptilien und Vögel verschwinden würden, wird auch der Wille von über 30 Prozent der Walberechtigten in Randersacker, die das Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt unterzeichnet haben, missachtet, so Steffen Jodl, BN-Geschäftsführer.  

Südlich von Randersacker, angrenzend an die Autobahnauffahrt, sollen nach dem Willen des Marktes Randersacker weitere Gewerbeflächen entstehen. Obwohl noch 6,5 Hektar Gewerbeflächen leer stehen, soll in einem landschaftlichen Vorbehaltsgebiet die doppelte Fläche neu erschlossen werden.  „Randersacker scheint die Notwendigkeit des Flächensparens nicht erkannt zu haben“, so der BN-Kreisvorsitzende Armin Amrehn. Ackerflächen und wertvolle Lebensräume wie Hecken und Brachestrukturen würden dem Wachstumsdenken geopfert werden. „31 Vogelarten, zahlreiche Zauneidechsen und Blindschleichen wurden hier nachgewiesen“, weiß Steffen Jodl und wundert sich über diese Planung, die dem Wunsch zahlreicher Bürgerinnen und Bürger Randersackers nach mehr Artenvielfalt nicht gerecht werden dürfte.  30 Prozent hatten das Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt unterzeichnet. Kritisch sieht der BN auch die zusätzliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie eine weitere Minderung des Luftaustausches im Maintal.

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 235.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

HAUS- UND STRAßENSAMMLUNG DES BUND NATURSCHUTZ: EIN SPITZENERGEBNIS FÜR NATUR UND UMWELT

Würzburg, 25.07.2019

Seit Jahren beteiligen sich zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene an der Haus- und Straßensammlung des BUND Naturschutz (BN)und unterstützen damit unser Engagement im Natur- und Umweltschutz. Dabei zeigen positive Rückmeldungen, dass Umweltthemen für die Bevölkerung immer wichtiger werden. Auch das Sammelergebnis spricht eine deutliche Sprache: „Mit beeindruckenden 16.261,95  Euro wurden von über 500 SchülerInnen an acht Schulen und durch Ortsgruppen des BN ein herausragendes Spitzenergebnis erzielt“, freut sich Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg.

Spitzenreiter waren diesmal gleich zwei Schulen, mit fast identischen Ergebnissen: Das Matthias-Grünewald-Gymnasium sammelte unter Anleitung der Lehrerin Frau Wiesmann 3.149,44 Euro, das Röntgen-Gymnasium mit Unterstützung des Lehrers Herrn Wüst 3.129,54 Euro.
Den zweiten Platz belegte die Leopold-Sonnemann-Realschule in Höchberg (Frau Herrmann) mit 2.786,14 Euro, dicht gefolgt vom Friedrich-Koenig-Gymnasium (Frau Häfner) mit 2.564,03 Euro. Des Weiteren trugen das Gymnasium Veitshöchheim (1.800,85  Euro, Frau Martin), das Wirsberg-Gymnasium (548,75 Euro, Frau Weber) und das Deutschhaus-Gymnasium (330,58 Euro, Herr Dettmar) zu diesem grandiosen Sammelergebnis bei.
Unsere jüngsten SammlerInnen kamen dieses Jahr von der Grundschule Zell, betreut von Frau Mumford, die einen tollen Betrag von 662,62 Euro beisteuerten.
Besonderer Dank gilt natürlich auch den fleißigen Helferinnen der BN-Ortsgruppen: Helga und Hans Bätz sammelten in Veitshöchheim 810 Euro, Josef Herbert aus Leinach 480 Euro.
Der BUND Naturschutz bedankt sich ganz herzlich bei den fleißigen SammlerInnen, den Lehrkräften und Sekretariaten sowie den Schulleitungen und natürlich den Spendern!

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 09 31/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit über 230.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BUND Naturschutz sieht im Artenschutzpaket Aufbruch für die Rettung der Artenvielfalt in Bayern

Würzburg, 18.07.2019

 

Wir begrüßen es sehr, dass die Mehrheit des Bayerischen Landtags den Willen der Bevölkerung für mehr Artenschutz verstanden hat und dies sogar mit einem weiteren Gesetz ergänzt hat“, freut sich Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN).

Das erfolgreichste Volksbegehren in Bayern, die weitgehend konstruktiven Diskussionen in den Facharbeitsgruppen und am Runden Tisch sowie die vielen vor Ort entstandenen Initiativen, sind ein starkes Hoffnungszeichen und ein gemeinsamer Aufbruch für die Rettung der bedrohten Artenvielfalt in Bayern, dem noch viele weitere Schritte folgen müssen.

Dass in Stadt und Landkreis Würzburg knapp 21 % der Bevölkerung für das Volksbegehren gestimmt haben, ist ein klarer Auftrag an die Politik und die Gemeinden, die gesetzlichen Verbesserungen nun auf allen Ebenen mit Leben zu erfüllen,“ sagt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg. „Für eine echte Trendwende im Naturschutz benötigen wir mehr Flächenschutz und Schutz der Natur vor Zerstörung, das heißt z. B. den Verzicht auf die Ortsumfahrung Giebelstadt sowie auf neu geplante Gewerbegebiete in Waldbüttelbrunn und Waldbrunn“.

Der BN wird mit seinen landesweit mehr als 600 Ortsgruppen die Umsetzung des Artenschutzpaketes konkret vor Ort begleiten und die nötigen Maßnahmen einfordern.

Unabhängig von den Gesetzen, die im Landtag beschlossen werden, sind für den BN auch grundlegende Änderungen der Rahmenbedingungen wichtig: „Viele Landwirte sind bereit für mehr Naturschutz, aber sie brauchen die richtigen Rahmenbedingungen“, so Mergner. „Wir erwarten daher von der Staatsregierung nun auch, dass sie aktiv an einer Ökologisierung der EU-Agrarpolitik arbeitet.“ Auch die Kommunen spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung: „Hier brauchen wir als wichtigen Rahmen eine gesetzliche Begrenzung des Flächenverbrauchs auf 5 ha/ Tag. Gerade auch  im Landkreis Würzburg, wo landwirtschaftlich beste Böden unter Beton und Asphalt verschwinden.“

In den aktuellen Haushaltsverhandlungen müssen nach Ansicht des BN die nötigen Mittel für mehr Personal eingestellt werden. „Die Umsetzung der Gesetze vor Ort erfordert viel Beratung, Aufklärung, fachliche Begleitung und auch Kontrolle, dafür braucht die Verwaltung an den Unteren und Höheren Naturschutzbehörden wesentlich mehr Personal als bisher“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN Würzburg. „Nur dann kann zukünftig auch verhindert werden, dass Wälder wie bei Thüngersheim ohne ausreichende artenschutzrechtliche Untersuchungen abgeholzt werden.“

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

WÄLDER UM WÜRZBURG LEIDEN MASSIV UNTER KLIMAKRISE BUND NATURSCHUTZ FORDERT UMFASSENDEN UND RASCHEN KLIMASCHUTZ

Würzburg, 16.07.2019

 

Die Auswirkungen der Klimakrise werden auch in der Region um Würzburg immer stärker sichtbar. Am Beispiel der Wälder wird dies aktuell besonders deutlich, die hier klimabedingt zum größten Teil aus Laubbäumen bestehen, die bislang als wärmetolerant galten. „Während in vielen Regionen Bayerns besonders Nadelbäume absterben, sind in unserem Weinbauklima aber sogar Laubbäume betroffen. Auch die Rotbuche - unsere Hauptbaumart - leidet zunehmend unter der extremen Trockenheit und Hitze“, stellt Armin Amrehn, 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz Würzburg/BN fest.  „Wir können den Klimaschutz nicht noch länger aussitzen und brauchen dringend umfassende Klimaschutzmaßnahmen. Hierzu zählt auch ein Tempolimit auf Autobahnen“, appelliert Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN an die Politik.  Zudem müssen die Wälder in der waldarmen Verdichtungsregion Würzburg vor Rodungen geschützt werden. „Der Regionalplan ist daher unter den Gesichtspunkten der Klimakrise dringend zu überarbeiten. Die Wälder werden für den Schutz des Klimas in unserer Region immer wichtiger. Der Abbau von Bodenschätzen darf keinen Vorrang mehr haben“, fordert Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe. „Jetzt muss der Waldschutz Vorrang bekommen -  auch bei der Waldbewirtschaftung.“

Die Wälder rund um Würzburg zeigen ein zunehmend erschreckendes Bild. Auffallend viele Laubbäume zeigen deutliche Trockenschäden. Baumkronen sind ausgelichtet oder braun. Manche Bäume sind schon komplett abgestorben. Eine weitere Verschärfung des Baum- und Waldsterbens würde zahlreiche zentrale Leistungen dieser Wälder für die Daseinsvorsorge stark beeinträchtigen und gefährden. Neben der Funktion als Lebensraum haben die Wälder gerade in der waldärmsten Region Bayerns zentrale Bedeutung für das Mikroklima, den Trinkwasserschutz und die Erholung.
Der BUND Naturschutz fordert daher dringend umfassende Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen. So ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Bundesregierung noch immer gegen ein Tempolimit auf Autobahnen wehrt. Das Umweltbundesamt hat berechnet, dass mit einer Begrenzung auf 120 km/h sofort 3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden können. Das entspricht knapp 10 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen der Pkw auf deutschen Autobahnen. Weitere Einsparungen sind mit einem Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h innerorts möglich.
Zudem benötigen wir mehr Waldschutz in den Regionalplänen. Es kann nicht sein, dass in der waldarmen Verdichtungsregion um Würzburg der Abbau von Bodenschätzen im Wald Vorrang vor dem Waldschutz genießt und hektarweise Wald gerodet wird, obwohl Wiederaufforstungen aufgrund der Klimaveränderung in unserer Region immer schwieriger werden.
Auch muss die Bewirtschaftung der Wälder extensiver werden. Auflichtungen  und Freistellungen sind in Anbetracht der Klimaentwicklung kontraproduktiv für den Wald. Auch muss Totholz  im Wald verbleiben und die Anzahl der Rückegassen (aktuell alle 20-30 Meter) ist deutlich zu reduzieren, da diese eine unverträgliche Bodenverdichtung zur Folge haben. In diesem Zusammenhang ist es dem BN auch unverständlich dass Vorschläge zum Naturwaldkonzept des Forstbetriebes Arnstein – vor allem zu einem Nutzungsverzicht auf Teilflächen von 15 Prozent des Waldes in der Region - nicht berücksichtigt wurden und ein Naturwaldreservat im Gramschatzer Wald abgelehnt wurde, so der BN abschließend.

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

MASSIVE BN-KRITIK AM FLÄCHIGEN GIFTEINSATZ

Würzburg, 02.05.2019

 

Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) kritisiert massiv, dass die Forstverwaltung Eichenwälder mit dem Pestizid Mimic (Wirkstoff Tebufenozid) wegen einer Massenvermehrung des Schwammspinners vergiftet. Davon sind  Eichenwälder in einer Größenordnung von 1600 Hektar  in etlichen Landkreisen in Ober-, Mittel- und Unterfranken betroffen. „Auch in unserem Landkreis Würzburg werden knapp 10 Hektar Eichenwälder vergiftet“, beklagt Armin Amrehn, BN-Kreisvorsitzender. „Derartige flächige Vergiftungen der Eichenwälder vom Hubschrauber aus sind vor dem Hintergrund des sehr erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ überhaupt nicht mehr zeitgemäß und ein verheerendes Signal zum Abschluss des Rundes Tisches Arten- und Naturschutz“, kritisiert Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BN. „Wir kritisieren diese flächigen Vergiftungen der sehr artenreichen Eichenwälder massiv, weil dadurch das Artensterben forciert wird“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN Würzburg. Dies steht in klarem Widerspruch zum erklärten Willen der Staatsregierung die Artenvielfalt zu fördern, deren Glaubwürdigkeit in Sachen Artenschutz damit auf dem Spiel steht. „Wir halten die Vergiftungen der Eichenwälder für unverantwortbar, weil das Risiko minimal ist, dass Eichenwälder durch den Schwammspinnerfraß flächig absterben“, so Ralf Straußberger, Waldreferent des BN. „Wir kritisieren zudem, dass die Eichenwälder vergiftet werden, ohne dass für die betroffenen Flächen hinreichend erfasst wurde, ob schützenswerte und gefährdete Arten vorkommen.“ Das Pestizid wirkt eben nicht selektiv nur auf Schwammspinnerraupen, sondern kann alle an Blättern freifressenden Insekten, wie z.B. Schmetterlingsraupen töten. Mit diesem Insektensterben verlieren auch viele Fledermaus- und Vogelarten sowie Insektenarten wie die Laufkäferart Großer Puppenräuber wesentliche Teile ihre Nahrungsgrundlage, weil sie sich von Schmetterlingsraupen ernähren.

 

Staatlich organisiertes Insektensterben im Wald mit vielen Verfahrensmängeln

 „Wir kritisieren, dass die Forstverwaltung das Insektensterben im Wald forciert, ohne dass sie bisher belegen kann, dass die flächigen Gifteinsätze notwendig sind, um die Eichenwälder in ihrer Substanz zu erhalten“, so Straußberger. Der Fraß durch die Schwammspinnerraupen kann zwar auch zum Kahlfraß führen. Da die Eichen aber i.d.R. einen Johannistrieb nach Fraßende ausbilden, kommt es bei einem reinen Schwammspinnerfraß regelmäßig nur zum Ausfall einzelner Bäume. Dies schätzt selbst die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft so ein, dass sich die Ausfälle im Rahmen der üblichen Durchforstungen bewegen dürften. „Auch wenn wir nachvollziehen können, dass sich Waldbesitzer um ihren Wald sorgen, bedauern wir deren Entscheidungen ihre Wälder vergiften zu lassen“, so  Amrehn. Als besonders kritisch sieht der BN, dass die nach europäischen und nationalen Naturschutzgesetzen erforderlichen Erfassungen von Schmetterlingen, Fledermäusen und Vögeln nicht wie vorgeschrieben für die Einzelflächen durchgeführt wurden. „Wenn die Forstverwaltung es ernst meint mit ihrer Antwort auf eine Landtagsanfrage[1], dass grundsätzlich Gebiete mit bekanntem Vorkommen gefährdeter Schmetterlinge vom Insektizideinsatz ausgenommen werden sollen, dann muss sie die betroffenen Gebiete auch auf entsprechende Vorkommen untersuchen und darf nicht wie bisher „beide Augen“ zudrücken“, so Amrehn weiter. Der BN kritisiert auch methodische Mängel, die es unmöglich machen zu beurteilen, ob die Schwammspinnermassenvermehrung bereits am Zusammenbrechen ist, was einen Gifteinsatz überflüssig machen würde. „Wir halten es für völlig inakzeptabel, dass wir als BN trotz mehrfacher Nachfrage von den Forstämtern und vom Forstministerium keine aktuellen Informationen erhalten, welche Flächen von dem Gifteinsatz konkret betroffen sind“, so Jodl abschließend. 

 

Drohendes Insektensterben in artenreichen Eichenwäldern

Die Vergiftungsaktionen in Eichenwäldern sind besonders gravierend, weil die Eiche von allem Baumarten den mit Abstand höchsten natürlichen Insektenreichtum aufweist. Auf keiner anderen heimischen Baum- oder Pflanzenart leben mehr Insektenarten als auf der Eiche. Vor allem bei pflanzenfressende Gliederfüßler-Arten ist die Vielfalt enorm: 305 Schmetterlingsarten, 208 Käferarten, 45 Gallwespen, 39 Wanzen, u.a.m.. Insgesamt sind es in Deutschland 699 Arten, die durch ein Fraßgift wie Mimic besonders bedroht sein können. Die Vergiftungsaktionen der Eichenwälder treffen alle frei fressenden Insektenarten, die sich von Blättern der vorhandenen Bäume, Sträucher, Gräser und Kräuter in diesen Wäldern ernähren, die mit dem Fraßgift benetzt werden. Wegen der Vielfalt an Insekten, Fledermaus- und Vogelarten stehen viele Eichenwälder unter Schutz.

 

Für Rückfragen:

Armin Amrehn, Vorsitzender BN-Kreisgruppe Würzburg, Tel. 09366/7105

Dr. Ralf Straußberger, BN-Waldreferent, Mobil 0171-738 17 24

 

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 235.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

Antwort Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf Anfrage MdL Ganserer, Grüne vom 01.02.2018

Brunk, I., Sobczyk, T. & Lorenz J. (2017): Schutz des Naturhaushaltes vor den Auswirkungen der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der Luft in Wäldern und im Weinbau; Umweltbundesamt Texte 21/2017, 250 S.

 

 

KEIN INSEKTENSTERBEN IN EICHENWÄLDERN

Würzburg, 25.03.2019

Auch in diesem Jahr plant die Forstverwaltung in den nächsten Wochen Eichenwälder in vielen Landkreisen vom Hubschrauber aus flächig mit dem Insektizid Mimic (Wirkstoff Tebufenozid) zu vergiften. Davon könnten auch Eichenwälder im Landkreis Würzburg betroffen sein. Noch laufen die Prüfungen. „Wir kritisieren, dass die Forstverwaltung das Insektensterben im Wald forciert, ohne dass sie bisher belegen kann, dass die flächigen Gifteinsätze überhaupt notwendig sind, um die Eichenwälder in ihrer Substanz zu erhalten“, so Ralf Straußberger, Waldreferent des BN. „Wir appellieren als Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz in Bayern (BN) an Waldbesitzer und Kommunen in unserem Landkreis einem flächigen Gifteinsatz in ihren Wäldern nicht zuzustimmen“, so Kreisgruppenvorsitzender Armin Amrehn. Der durch die Klimakrise forcierte Fraß durch die Schwammspinnerraupen kann zu Ausfall einzelner Bäume führen, was sich laut einer Einschätzung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Rahmen der üblichen Durchforstungsmengen bewegen dürfte. „Wir fordern von der Staatsregierung, dass sie die Waldbesitzer angemessen entschädigt, die ihre Wälder nicht vergiften lassen“, so Straußberger, „anstatt wie im letzten Jahr auf Staatskosten ein Insektensterben im Wald zu organisieren und durchzuführen.“ „Diese flächigen Vergiftungen der sehr artenreichen Eichenwälder sind vor dem Hintergrund des sehr erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ überhaupt nicht mehr zeitgemäß und der Bevölkerung vermittelbar“, kritisiert Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe.

 

Die Aussage „wir müssen die Eichenwälder begiften, um sie zu retten“ ist falsch!

Die zentrale Grundbedingung für einen derartigen Gifteinsatz in Wäldern ist, dass die betroffenen Eichenwälder in ihrem Bestand bedroht sind, d.h. dass ein flächiges Absterben droht. Eine Landtagsanfrage und eine Nachfrage des BN bei der LWF hat nun zu Tage gebracht, dass es bei der letzten Massenvermehrungen nirgends zu derartigen flächigem Absterben gekommen ist, wenn angeblich „dem Tode geweihte“ Eichenwälder aus verschiedenen Gründen nicht vergiftet wurden. Auch für frühere Massenvermehrung ist ein flächiges Absterben von Eichenwäldern nicht belegt. „Wir halten aufgrund dieser Faktenbasis eine Vergiftung der Eichenwälder für rechtlich nicht möglich und für nicht verantwortbar“, so Straußberger. Die Massenvermehrung des Schwammspinners betrifft einige 1.000 Hektar an Eichenwäldern. Trotz mehrfacher Nachfrage hat der BN vom Forstministerium bislang keine Informationen bekommen, welche Regionen für eine Begiftung ausgewählt werden sollen. „Wir fordern, dass die Forstverwaltung nicht nur die Waldbesitzer, sondern die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Schwammspinnervermehrung und die möglichen Begiftungsflächen informiert“, so Straußberger.

 

Kein Insektensterben in artenreichen Eichenwäldern

Die regelmäßigen Vergiftungsaktionen in Eichenwäldern sind besonders schwerwiegend, weil die Eiche die Baumart mit dem höchsten natürlichen Insektenreichtum aller Waldbäume ist. Auf keiner anderen heimischen Baum- oder Pflanzenart leben mehr Insektenarten als auf der Eiche, allein etwa 400 Schmetterlingsarten. Wegen der Vielfalt an Insekten, aber auch an Vogelarten stehen viele Eichenwälder unter Schutz. Wegen der früheren Gifteinsätze sind in den vergifteten Wäldern seltene Arten auch in Schutzgebieten verschwunden. „Wenn die Staatsregierung es ernst meint mit der Bekämpfung des Insektensterbens, muss sie die Begiftungsaktionen in Eichenwäldern einstellen“, so Amrehn, „weil sie alle frei fressenden Insektenarten trifft, die von Blättern aller vorhandenen Baum- und Straucharten sowie Arten der Gras- und Krautschicht in diesen Wäldern fressen.“

 

Tausende Ehrenamtliche sammeln Spenden für Bayerns Natur

Würzburg, 21.03.2019

Von 25. Bis 31. März 2019 sind rund 30 000 Kinder, Erwachsene und Jugendliche in ganz Bayern unterwegs. Sie bitten um Spenden für die Projekte des BUND Naturschutz (BN).

Es ist die größte derartige Aktion im Umwelt- und Naturschutzbereich in Bayern. Mit den Spendengeldern werden zum Beispiel Schutzgrundstücke gekauft oder das Engagement für Energiewende und Klimaschutz oder für gentechnikfreie Lebensmittel finanziert. Das Geld wird auch im wörtlichen Sinne für Kröten verwendet. Frösche, Molche und Kröten haben Hilfe dringend nötig. Denn bei ihren Frühjahrswanderungen würden sonst viele von ihnen überfahren werden. „Zum Glück gibt es freiwillige Helfer des BUND Naturschutz. Sie bauen Schutzzäune auf und helfen den Tieren über die Straßen. Das rettet allein in der Region Würzburg rund  7 000 Amphibien das Leben“ erläutert Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg, dieses Engagement.

Einmal im Jahr sammeln Zehntausende von Ehrenamtlichen an der Haustüre und auf der Straße Spenden, um dieses und viele weitere Projekte zu finanzieren. „Bitte helfen auch Sie mit, dass wir uns weiterhin für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen können und spenden Sie für den BN. Jeder Euro zählt!“, appelliert Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Würzburg, an alle Freunde der Natur.

Spenden können auch direkt auf das Spendenkonto der BN-Kreisgruppe Würzburg, IBAN DE 10790500000043884410 bei der Sparkasse Mainfranken, mit dem Vermerk „Spende HuS“ eingezahlt werden.

Wer sich selbst bei der Sammelwoche für die Natur engagieren oder mehr über die Arbeit des BN wissen möchte, kann weitere Informationen über unsere Geschäftsstelle im Ökohaus Würzburg (Tel. 0931/43972) anfordern.

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Geschäftsführer
Tel. 09 31/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 235.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.500 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

Frühlingserwachen - Amphibien gehen auf Wanderschaft

„Die Amphibienwanderung beginnt. Die milderen Tage haben  Kröten, Frösche und Molche auf Wanderschaft gelockt. Daher bauen freiwillige Helfer des BN an zahlreichen Orten im Landkreis Würzburg Amphibienzäune auf und bringen die Tiere sicher über die Straßen“, berichtet Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz (BN). Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 – 700.000 Amphibien das Leben.
Häufig sammeln unsere Helferinnen und Helfer bis tief in die Nacht oder am frühen Morgen und sind somit ebenfalls den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt. „Um Unfälle zu vermeiden, bitten wir daher alle Autofahrer, die entsprechenden Geschwindigkeitsbeschränkungen und Hinweisschilder mit dem Amphibienzeichen zu beachten und besonders vorsichtig zu fahren“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BUND Naturschutz.

Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 ° C und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise unterwegs. Deshalb sind in den nächsten Wochen wieder die ehrenamtlich Aktiven des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind.

„Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber der Rückgang der Insekten macht ihnen schwer zu schaffen: Hauptnahrung der Amphibien sind Insekten! Auch der Einsatz von Pestiziden und die Abnahme von blüten- und insektenreichen Wiesen tragen zum allmählichen Verschwinden unserer Kröten, Frösche und Molche bei. Darum ist es wichtig, dass die Inhalte des Volksbegehrens zur Artenvielfalt bzw. „Rettet die Bienen“ ihren Weg ins bayerische Naturschutzgesetz finden“, fordert Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg.

 

Im Landkreis Würzburg sind vor allem folgende Straßenabschnitte  betroffen:

Remlingen - Birkenfeld

Randersacker – Lindelbach

Randersacker - Gerbrunn

Rimpar - Güntersleben - Gramschatz

Kist - Reichenberg und Kist - Gerchsheim

Greußenheim - Hettstadt, Uettingen und Oberleinach

Leinach - Zellingen

Erlach - Kaltensondheim

Limbachshof - Kist

Heidingsfeld – Winterhausen

Margetshöchheim – Erlabrunn
Ochsenfurt – Markbreit

 

Auch in der Stadt Würzburg sind mehrere Wanderstrecken bekannt, so in Dürrbach (Kreisstraße und Schafhofstraße), im Steinbachtal, am Leutfresserweg, an der Giebelstädter Steige sowie in der Berner Straße (Bereich Seelein).

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 235.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.400 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

BUND NATURSCHUTZ: INDUSTRIEGEBIET BEI GERBRUNN GEHT AUF KOSTEN VON MENSCH, NATUR UND UMWELT VORBEREITENDE MAßNAHMEN BEREITS ERFOLGT

Würzburg, 05.03.2019

Die Gemeinde Gerbrunn plant am Kirschberg ein Industriegebiet auf einer Fläche von knapp 1,3 Hektar. „Wertvollste Lebensräume für zahlreiche bedrohte Arten würden verschwinden“, stellt Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Würzburg/BN, fest. „Zudem würde sich eine zusätzliche Lärm- und Staubbelastung sicherlich auch auf Wohngebiete auswirken“, so Mirjam Falge, Vorsitzende der Ortsgruppe Gerbrunn. „Auch das Kleinklima und das Landschaftsbild wären erheblich beeinträchtig“, kritisiert Steffen Jodl, BN-Geschäftsführer die Planung.  

Das überplante Gebiet – mit einer Eingriffsfläche von 12.820 Quadratmeter - stellt ein eng verzahntes Mosaik aus alten Streuobstbäumen (mit hohem Totholzanteil!), Hecken und Magerrasen auf einem trockenen Südosthang dar. Dies bewirkt eine hohe ökologische Wertigkeit der Fläche, die Deckung, Nahrung und Nistmöglichkeiten für zahlreiche Arten bietet. Die Fläche ist biotopkartiert und lokal bedeutsam für den Biotopverbund „Maintalhänge und Nebentäler südl. Würzburg“. Neben zahlreichen gefährdeten Fledermaus- und Vogelarten sowie Tagfaltern, Heuschrecken, und weiteren Insektengruppen, wird das Gebiet auch von Zauneidechse und Schlingnatter als Lebensraum genutzt. „Ein Eingriff in dieses Gebiet würde zu einem erheblichen Verlust von immer seltener werdenden Lebensräumen führen“, so der Biologe Steffen Jodl. „Erst vor wenigen Jahren wurde in Gerbrunn wertvollster Lebensraum für das Baugebiet Kirschberg III geopfert. Damit muss endlich Schluss sein!“, fordert Armin Amrehn.

„Ein Überschreiten der Orientierungswerte für Lärm soll laut Begründung zum Bebauungsplan möglich sein, weshalb eine Festsetzung als Industriegebiet geplant ist“, weiß Mirjam Falge. Ein Nachtbetrieb wird nicht ausgeschlossen. Auswirkungen auf Mensch (Entfernung zu bewohntem Gebiet maximal 150 Meter!) und Natur (weitere Biotopflächen direkt angrenzend!) sind jedoch nicht dargestellt. Von einer erhöhten Staubentwicklung ist auszugehen. Ein immissionsschutzfachliches Gutachten fehlt.

Der Umweltbericht bestätigt auch, dass dem Gebiet eine „klimatische Ausgleichsfunktion für die umliegenden Siedlungs- und Verkehrsflächen“ zukommt und der Kaltluftabfluss über die (noch!) offene Geländemulde und die Straßenflächen am Hangfuß erfolgt. Hinzu kommt, dass „mit Abschieben des Oberbodens und der Vegetationsschicht, Abgrabung von Gesteins- und Erdmaterialien sowie der anschließenden Bebauung der ebenen Flächen mit einer erhöhten Erwärmung beziehungsweise Abstrahlungen/Reflexionen im Plangebiet zu rechnen ist“.

Auch sind die Auswirkung auf das Landschaftsbild gemäß Umweltbericht erheblich: „Die … vorgesehenen Abgrabungen führen zu einem beträchtlichen Geländeeinschnitt, der zusammen mit der geplanten Bebauung das gewohnte Landschaftsbild nachhaltig verändert. ... Auch mit umfassenden Gehölzpflanzungen und einer landschaftsangepassten Bauweise lässt sich der Geländeeinschnitt und der Blick auf die geplanten, großen Gebäude nicht gänzlich kaschieren. Das gewohnte Landschaftsbild wird nachhaltig verändert“.

Scharf kritisiert der BN  auch die in den letzten Februartagen erfolgten Eingriffe in Hecken im Plangebiet. Obwohl das Planverfahren noch nicht abgeschlossen ist, wurden schon vorbereitende Maßnahmen getroffen, die wohl auch dazu dienen sollen, Zauneidechsen und Schlingnattern leichter aus dem Gebiet entfernen zu können.

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 235.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.400 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

UMWELTBILANZ 2018 – AUSBLICK FÜR 2019

Würzburg, 04.02.2019

 „Der BUND Naturschutz setzte sich auch im Jahr 2018 wieder intensiv für den Schutz von Natur und Umwelt und damit auch für die  Menschen in Stadt und Landkreis Würzburg ein. Insbesondere unser Beitrag „Artenvielfalt gestern-heute-morgen“ auf der  Landesgartenschau fand großen Anklang in der Bevölkerung“, so Armin Amrehn, 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz Würzburg/BN. „Ein großer Erfolg war für uns auch, dass das Landratsamt Würzburg endlich die fachgerechte Entsorgung von gesundheitsschädlichen Asphaltablagerungen im Schotterwerk bei Aub angeordnet hat“, beschreibt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe, ein weiteres zentrales Thema des BN. Aber auch die Rodung von wertvollen Waldflächen für eine Steinbrucherweiterung bei Thüngersheim  erforderte den ganzen Einsatz des BN.

 

Der Dreck kommt raus

Nach 2,5 Jahren hat das Landratsamt Würzburg im vergangenen Jahr endlich angeordnet, dass der Betreiber des Schotterwerks in Aub rund 6.600 Kubikmeter gesundheitsschädliche Asphaltablagerungen fachgerecht zu entsorgen hat. Dies ist ein Erfolg für den BUND Naturschutz, der den Umweltskandal öffentlich gemacht hat. Unsere Beharrlichkeit und breite Öffentlichkeitsarbeit war sicher mit entscheidend für die Anordnung des Landratsamtes. Da jedoch nicht bekannt ist, ob weiteres belastetes Material im Gelände vergraben ist, ist eine umfassende Untersuchung der Grundwasserströme unter dem Gelände dringend nötig.
Dieser Skandal hat auch gezeigt, dass das System der sogenannten „Eigenüberwachung“ gescheitert ist. Es benötigt ausreichend Kontrollpersonal bei den Behörden, um Verstöße rasch und umfassend aufdecken zu können, bevor sie sich zur Gefahr für Mensch und Umwelt entwickeln.

 

Waldrodung ohne ausreichende Prüfung

Bei Thüngersheim machte der BUND Naturschutz umfangreiche Waldrodungen in unmittelbarer Nähe von Schutzgebieten öffentlich und bemängelte die unzureichende Prüfung der Auswirkungen der dort geplanten Steinbrucherweiterung auf Natur und Umwelt. So fand keine Untersuchung der vorhandenen Tier- und Pflanzenarten statt. Es ist davon auszugehen, dass durch die Rodungsmaßnahmen, die noch nicht abgeschlossen sind, auch besonders geschützte Tierarten, wie die Haselmaus, zu Schaden gekommen sind. Weder die Regierung von Unterfranken, noch das Landratsamt Würzburg als Genehmigungsbehörde sind bisher auf unsere Forderungen nach den notwendigen artenschutzrechtlichen Prüfungen eingegangen.

 

Feldhamster weiter massiv bedroht

Keine entscheidenden Verbesserungen gab es bisher für den Feldhamster, der im Großraum Würzburg weiter um sein Überleben kämpft, nachdem er ansonsten bayerweit schon ausgestorben ist. Auch ein für den nördlichen Landkreis erstelltes Feldhamsterschutzkonzept ist hierbei nicht zielführend, da es nicht dazu beiträgt, Eingriffe in den Lebensraum des Feldhamsters zu reduzieren, sondern den Kommunen sogar weitere Möglichkeiten eröffnet.
Der BUND Naturschutz fordert daher gebetsmühlenartig eine umfassende feldhamsterfreundliche Bewirtschaftung der Ackerflächen und eine deutliche Reduktion von Eingriffen in seinen Lebensraum.
Unfassbar ist in diesem Zusammenhang, dass bei Bergtheim Ausgleichsflächen für den Feldhamster im Auftrag der Gemeinde umgebrochen wurden.

 

Landschaftsschutz wird ignoriert

Erneut wurden die Grenzen des Landschaftsschutzgebietes im Taubertal zu Gunsten eines Baugebietes verschoben. Die Stadt Röttingen möchte einen weit einsehbaren Hang am Kapellenberg bebauen. Als „Ersatz“ wird unter anderem eine ehemalige Mülldeponie in das Schutzgebiet aufgenommen. Doch dies  ist eine Mogelpackung, denn die Hangbebauung wird das Landschaftsbild über Röttingen massiv beeinträchtigt. Das ändert sich auch nicht, wenn man nun eine ehemalige Mülldeponie unter Schutz stellt.

 

Austritt aus Landschaftspflegeverband

Der Austritt aus dem Landschaftspflegeverband/LPV im Landkreis Würzburg war für den BUND Naturschutz kein leichter, aber notwendiger Schritt. Nachdem der LPV, gegen die Vorgaben seines Dachverbandes verstoßend, der Betreuung von Ausgleichsmaßnahmen für die Umgehungsstraße Giebelstadt kompromisslos zugestimmt hatte, musste der BN den LPV verlassen. Der BN hätte sich ansonsten indirekt an umfassenden Eingriffen in den vom Aussterben bedrohten Feldhamster beteiligt und wäre in seinem Bestreben, diese Art zu erhalten, unglaubwürdig geworden.

 

Klimaschutz nötiger denn je

Der Klimawandel schreitet ungehindert voran. Wichtig ist es daher, dass Bemühungen zur deutlichen Reduktion von Treibhausgasen forciert werden. Die Reduktion des Autoverkehrs ist hierbei eine wichtige Stellschraube. Der BUND Naturschutz sieht daher zum Beispiel eine umfassende Stärkung des ÖPNV als dringend geboten an und legte der Stadt Würzburg einen Vorschlag zur Pflanzung von Bäumen vor. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang auch, dass die Forderungen nach mehr Klimaschutz zunehmend auch durch die junge Generation vorangetrieben werden (Schülerproteste).

 

Arten- und Biotopschutz – eine zentrale Säule beim BN

Der BN engagierte sich auch wieder praktisch im Artenschutz. Vor allem von den BN-Ortsgruppen wurden nicht nur rund 40 BN-eigenen Flächen mit einer Gesamtfläche von über 17 Hektar betreut, sondern auch andere ökologisch wertvolle Grundstücke gepflegt und damit erhalten. So wurden Streuobstwiesen, Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und Bäume gepflanzt, Kopfweiden gepflegt, Gewässer unterhalten, Nistkästen gereinigt und Fledermausquartiere gesichert. Durch die Betreuung von rund 4 Kilometer Amphibienschutzzäunen bei Wind und Wetter wurden tausende Amphibien vor dem sicheren Straßentod bewahrt.

Damit leistet der BUND Naturschutz einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten sowie des Landschaftsbildes, von dem letztendlich auch alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.

 

Umweltbildung

Persönliche Energiewende, Erlebnisaktionen für Kinder und große Resonanz bei der Landesgartenschau –

BN in der Umweltbildung auch 2018 wieder erfolgreich

 

Auch 2018 gab es wieder ein vielfältiges Bildungsprogramm, das mit insgesamt ca. 3000 Besuchern bei 180 Veranstaltungen gut angenommen wurde.

Die angebotenen Naturführungen wurden wieder rege nachgefragt, ebenso die Veranstaltungen zu Heilpflanzen und das Kinder- und Familienprogramm.

Für die praktische Umsetzung der persönlichen Energiewende informierte der BUND Naturschutz sehr ausführlich z. B. zu den Themen Wärmedämmung, erneuerbare Energien und Passivhausbau.

Das Programm für Schulklassen und Kindergärten nahmen diesmal 60 Gruppen wahr. Schwerpunktmäßig ging es dabei u. a. um das spielerische Kennenlernen der Lebensräume Wiese, Wald, Teich und Hecke.

Das Highlight unserer Umweltbildungsarbeit war aber 2018 die Beteiligung an der Landesgartenschau unter dem Motto „Artenvielfalt gestern-heute-morgen“.

 

Landesgartenschau 2018 in Würzburg – ein voller Erfolg für den BN

Die BUND Naturschutz-Kreisgruppe Würzburg ist mit seiner Landesgartenschau-Beteiligung sehr zufrieden. Das Ziel, möglichst vielen Menschen aufzuzeigen, wie wichtig der Erhalt und die Förderung unserer heimischen Pflanzen-, Tier- und Pilzwelt ist, ist zu 100 % erfüllt worden. Mit den Schwerpunkten „heimische Schmetterlinge“, „alte Gemüsesorten“ und „Heilpflanzen“ lag die Kreisgruppe goldrichtig, wie das rege Besucherinteresse aufzeigte.
Aber auch die anderen Themen, wie z. B. Wildkatze, Biber, Feldhamster, Wildbienen oder Orchideen fanden eine große Resonanz.
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm mit mehr als 700 Einzelveranstaltungen war mit etwa 9000 Gästen gut besucht. Hier wurden viele Anregungen weitergegeben, wie man selbst im Alltag für den Naturschutz aktiv werden kann. Das Highlight des BN-Beitrages war natürlich die Schmetterlingsvoliere mit heimischen Schmetterlingen, die hervorragend ankam.

 

gez. Armin Amrehn         gez. Steffen Jodl           gez. Klaus Isberner
1. Vorsitzende                Geschäftsführer            Bildungsreferent

 

 

Für Rückfragen:                                    
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 09 31/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.400 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

BUND NATURSCHUTZ WÜRZBURG RUFT ZUR UNTERSTÜTZUNG DES VOLKSBEGEHRENS „BIENEN UND ARTENVIELFALT RETTEN“ AUF

Würzburg, 01.02.2019

 

„Als große Chance zur Erhaltung der Artenvielfalt sieht auch die Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz/BN das Volksbegehren Bienen und Artenvielfalt retten“, so Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg. Noch bis 13. Februar 2019 können die Bürgerinnen und Bürger auf den Rathäusern ihre Stimme abgeben. „Gerade die längst überfälligen Pufferstreifen an Gewässern, müssen nun endlich auch in Bayern Standard werden“, beschreibt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe eine Kernforderung des Volksbegehrens.

In Bayern sind etliche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Laut Bayerische Staatsregierung ist rund die Hälfte der in Bayern langfristig beobachteten Arten gefährdet und steht daher auf der Roten Liste. 75 Prozent der Fluginsekten sind empirisch belegt in den vergangenen 30 Jahren verschwunden. Laut BUND ist es das größte Artensterben, seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Diese Entwicklung gilt es nun aufzuhalten, denn unser Ökosystem ist in Gefahr. Ohne Hummeln, Bienen und andere Bestäuber werden auch rund 80 Prozent aller Nutzpflanzen nicht mehr bestäubt, mit schwerwiegenden Folgen für die Landwirtschaft und damit für uns alle.

In den Tagen vom 31. Januar bis  zum 13. Februar 2019 haben nun alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren die Möglichkeit, sich im Rathaus ihres Wohnorts oder per Eintragungsschein am Volksbegehren zu beteiligen. Eine Millionen Stimmen werden benötigt, um ein fortschrittliches  Naturschutzgesetz verankern zu können.

So soll zum Beispiel der Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis 2025 auf 20 Prozent und bis 2030 auf 30 Prozent ausgebaut werden. Dies ist eine Zielvorgabe, die bei einem weiteren Wachstum der Bio-Branche wie bisher, realistisch ist und letztendlich in Einklang mit der Initiative „BioRegio Bayern 2020“ der bayerischen Staatsregierung und dem Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern in Einklang steht: „Die bundesweite Spitzenposition Bayerns im ökologischen Landbau wollen wir kraftvoll ausbauen. Wir wollen den Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in Bayern mittelfristig verdoppeln“ (Koalitionsvertrag Seite 26).

Auch ein mindestens 5 Meter breiter begrünter Pufferstreifen entlang der Gewässer soll nun endlich auch in Bayern Standard werden. In allen Bundesländern ist dies bereits  gesetzlich geregelte Pflicht (Umsetzung des Wasserhaushaltsgesetzes), nur noch nicht in Bayern! Dabei bleiben weiterhin Fördermöglichkeiten für Maßnahmen, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen, bestehen.

In der Stadt Würzburg wird in den Tagen des Eintragungszeitraums ein Informationsstand vor dem Rathaus aufgebaut sein, an dem die verschiedenen Bündnispartner über die Folgen des Artensterbens und das Volksbegehren informieren werden. Der BUND Naturschutz wird  am Samstag, den 2. Februar, und Sonntag, den 10. Februar, am Stand für Fragen zur Verfügung stehen.

 

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 225.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 6.400 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.