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Ökotipps und Einkaufsführer

Mit der richtigen Pflege kann der heimische Garten zum Jahresende hin zu einem wertvollen Lebensraum für Schmetterlinge, Igel & Co. werden. BUND Naturschutz zeigt auf, wie es geht. 

Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen. „Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Darauf kann zusätzlich altes Laub geschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden hier Schutz und Nahrung“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg des BUND Naturschutz. 

Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Ebenso hilfreich ist es, ein Stück der Blumenwiese nicht zu mähen und über den Winter stehen zu lassen. Auch das bietet Insekten Überwinterungsquartiere. 

Grundsätzlich sollten Hobby-Gärtner*innen besser seltener und später mähen, rät Steffen Jodl, Biologe und Geschäftsführer beim BN Würzburg „Wer dem Rasen Zeit zum Wachsen gibt, der fördert Lebensraum für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Salbei, Margeriten oder Knautie vertragen keinen häufigen Schnitt. Wer häufig mäht, verhindert die Entwicklung dieser für Insekten wertvollen Pflanzen.“ Der Rasenschnitt kann zusammen mit Laub und zerkleinerten Zweigen als Mulch-Material locker auf Gemüsebeete oder um Beerensträucher gestreut werden. So kommen Wildkräuter nicht hoch und man spart sich das häufige Jäten. Außerdem schützt der Mulchen vor dem Austrocknen des Bodens im Winter.


Im Herbst ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. Es ist sinnvoll, kleine Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse in größeren Gruppen zu setzen. Bei der Aussaat sollten die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde eingearbeitet werden – mindestens die doppelte Zwiebelgröße. Im Frühjahr können sie sich dann zu schönen Blütenteppichen entwickeln.

„Dass Laubbläser tabu sind sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben“, so Amrehn abschließend. „Sie sind nicht nur laut, sondern behindern zudem die Humus- und Nährstoffbildung da die weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten können. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum. Außerdem wird die Deck-Schicht entfernt, die den Boden vor Austrocknung und extremer Kälte schützt.“

Weitere Infos: www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten/laubsauger-und-laubblaeser
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten

 

Igel-Challenge: Aufruf zum Igel melden

Pro Igel e.V. und BUND Naturschutz starten eine groß angelegte Igel-Meldeaktion. Jeder darf mitmachen. Projektstart ist Oktober.


Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative rufen der Verein Pro Igel und der BUND Naturschutz in Bayern dazu auf, ab 01. Oktober 2024 Igel in Deutschland online oder per App zu melden. „Igel sind zunehmend gefährdet, was ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig macht. Pro Igel und der BUND Naturschutz haben deshalb beschlossen, gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Daraus sollen dann konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden.

Die Teilnahme ist einfach und die Technik dazu liefert Observation.org – die größte Naturmeldeplattform Europas: https://bayern-de.observation.org/. Sie ermöglicht die Erfassung der Igel über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App ObsIdentify - einer kostenlosen App mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten werden trotz KI (Künstlicher Intelligenz) noch einmal von Expert*innen geprüft, um eine hervorragende Datenqualität zu garantiert. 

Als besonderes Highlight bietet die App sogar eine Igel-Challenge als spielerischen Wettbewerb an. Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert, gewinnt tolle Preise. Unter den zehn besten Teilnehmer*innen mit den häufigsten Beobachtungen verlosen die Initiatoren Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten sowie Bausätze von Igelhäusern. „Die Igel-Challenge ist ein spielerischer Wettbewerb, um die Datenerfassung und das Engagement im Igelschutz zu fördern. Wichtig ist, dass nur zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igeln an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe. Mehr Informationen zu den Regeln findet man hier: www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge

Wer neben dem Datensammeln dem Igel gleich etwas Gutes tun möchte, kann sofort beim eigenen Garten anfangen und ihn igelfreundlich gestalten sowie mögliche Gefahrenquellen entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel. Wenn sich die Kleinen zusammenrollen werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, weiß Biologe Steffen Jodl. „Auch Kellerschächte können für Igel zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“

Auch Autofahrer*innen sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. „Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, so Armin Amrehn. Pro Igel und BUND Naturschutz raten deshalb dazu, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen, oder besser gleich ein mindestens 10x10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden. 
Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.

Mehr Informationen zum igelfreundlichen Garten gibt es hier: https://www.pro-igel.de/igelfreundlicher-garten/

https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten

 

 

 

 

 

BN sieht in Würzburg die Gefahr von mehr Schottergärten

Würzburg, 06.08.2024

Schottergärten sind in Würzburg  verboten – könnten aber bald wieder erlaubt sein. Die BN-Kreisgruppe Würzburg befürchtet gravierende Folgen für das Mikroklima und die Artenvielfalt und hofft, dass der Ferienausschuss des Stadtrates Würzburg am 14. August für eine Resolution zum Erhalt der bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten stimmt.

Die BN-Kreisgruppe Würzburg sieht mit großer Sorge auf die geplante Umsetzung des ersten so genannten bayerischen Modernisierungsgesetzes. Dieses sieht unter anderem vor, dass die Kommunen nicht mehr vorschreiben dürfen, wie der hauseigene Garten gestaltet werden muss. „Das Gesetz gibt vor, Bürokratie abzubauen – tatsächlich geht es aber total nach hinten los“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg. „Schottergärten wären mit dem Gesetz Tür und Tor geöffnet. Der unsägliche, naturfeindliche Trend würde sich weiter ausbreiten, mit nicht zu unterschätzenden Folgen für die Artenvielfalt und das Stadtklima.“

Der BUND Naturschutz hofft daher, dass der Ferienausschuss des Stadtrates Würzburg für eine Resolution zum Erhalt des Rechts auf Erlass einer Freiflächengestaltungssatzung stimmt, wie es in Artikel 81 Absatz 1 Satz 5 Bayerische Bauordnung  festgelegt ist. Dir Abstimmung findet am 14. August statt.

In Würzburg sind Schottergärten seit 2021 verboten, unbebaute Flächen sind zu begrünen. Dabei sind auch Bäume zu pflanzen „Diese Regelungen sind vernünftig und haben nichts mit unnötiger Bürokratie zu tun. Ganz im Gegenteil. Die entsprechenden Satzungen jetzt wieder abzuschaffen, schafft zusätzlichen Aufwand für die Stadt. Dahingehend haben sich bereits die bayerischen Kommunen in einem Beschwerdebrief an Ministerpräsident Markus Söder geäußert“, stellt Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN fest

In Zeiten des Klimawandels ist Grün in der Stadt wichtiger denn je. Die Deutsche Umwelthilfe hat erst kürzlich 190 Städte einem Hitze-Check unterzogen und machte deutlich, dass viel Beton und wenig Grün die Städte stark aufheizen. „Für das Mikroklima in Würzburg sind Schottergärten Gift, jede noch so kleine Grünfläche leistet einen wichtigen Beitrag, um das Leben in unsere Stadt in Hitzeperioden erträglicher zu machen“, unterstreicht Armin Amrehn.

„In Schottergärten blühen keine Blumen und flattern keine Schmetterlinge, nur wenige Insekten sind zu finden, kein Igel findet Unterschlupf, keine Frösche, Molche oder Blindschleichen können sich hier aufhalten, nicht einmal Eidechsen finden etwas zum Fressen. Sträu­cher, die hier als Deko-Element eingesetzt werden, haben denkbar schlechte Lebensbedingungen und müssen im Gegensatz zu einer Gartenbepflanzung ständig gewässert werden“, ergänzt Steffen Jodl.

Um das Durchwachsen unerwünschter Pflanzen zu verhindern, werden zudem oft Folien, Gewebe oder dichte Vliese unter die Steinflächen gelegt. Damit sind Regenwürmer und andere Bodenlebewesen von Luft und Wasser abgetrennt und können nicht überle­ben. Nicht nur an der Erdoberfläche sind Kies- und Schottergärten trost- und leblos, sondern oft auch darunter. Die verhinderte Versickerung des Regen­wassers führt zu mehr Abfluss in die Kanalisation und reduziert die Neubildung von Grundwasser.         

 

 

Igel und andere Tiere im Garten: Keine Mähroboter nach Sonnenuntergang!

Besonders in der Dämmerung und nachts sind Igel durch Mähroboter gefährdet, da sie sich bei Gefahr einrollen anstatt zu flüchten. Ab nächstem Jahr könnte ein bundesweites nächtliches Mähverbot gelten. Der BUND Naturschutz bittet Bürger*innen darum, auf jeden Fall nachts, am besten auch generell auf Mähroboter zu verzichten.

Sobald es dämmert, gehen Igel auf Nahrungssuche. Überqueren sie einen Rasen, auf dem ein Mähroboter aktiv ist, kann das für sie lebensgefährlich werden. „Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab. Einige rollen sich zusammen - doch das schützt nur große kräftige Tiere, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden“, erklärt Armin Amrehn, 1. Vorsitzender von der BN-Kreisgruppe Würzburg. Kleinere Igel werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet. „Auch wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben, bleiben die automatischen Mäher ein großes Risiko für unsere Wildtiere.“

 

 

Voraussichtlich um die Jahreswende herum wird eine Reform des Bundestierschutzgesetzes verabschiedet werden, die nach aktuellem Stand auch ein Verbot des nächtlichen Einsatzes von Mährobotern „auf nicht wirtschaftlich genutzten Rasen- und Grünflächen […] während der Dämmerung und bei Dunkelheit“ beinhaltet. „Wir hoffen sehr, dass dieses Verbot auch wirklich beschlossen wird. Aber schon jetzt bitten wir die Bürger*innen herzlich, ab sofort darauf zu verzichten, ihre Mähroboter nachts arbeiten zu lassen“, so Steffen Jodl, Biologe und Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe. „Das würde unzähligen kleinen Igeln und anderen Tieren das Leben retten. Wer den Mähroboter generell öfter Pause machen lässt, tut auch Insekten, Amphibien und anderen Tieren etwas Gutes. Wenn der Rasen etwas höher wachsen oder mal blühen darf, ist das ein echter Gewinn für die Artenvielfalt.“

Doch warum jagen Igel überhaupt in Gärten mit naturfernem Rasen? „Zum einen liegen diese Gärten einfach auf dem Weg ihrer nächtlich ausgedehnten Touren. Zum anderen lassen sich auf dem weichen und glatten Roboter-Rasen Regenwürmer, Engerlinge und andere Larven leicht ausgraben“, weiß Armin Amrehn.  Die feine Igelnase riecht eben jede erreichbare Beute.

Erfolgreiche Haus und Straßensammlung des BUND Naturschutz

Matthias-Grünewald-Gymnasium ist Spitze bei Sammlung für den BUND Naturschutz

Seit Jahren beteiligen sich 30.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bayernweit an der Haus- und Straßensammlung des BUND Naturschutz (BN) und unterstützen damit unser Engagement im Natur- und Umweltschutz – auch in und um Würzburg. Dies ist die größte derartige Aktion im Umwelt- und Naturschutzbereich in Bayern.

Dabei zeigen positive Rückmeldungen, dass Umweltthemen für die Bevölkerung, trotz Krisen und Herausforderungen, weiterhin wichtig sind. In Stadt und Landkreis Würzburg beteiligten sich wieder 340 Schüler*innen und Erwachsene an der Haus- und Straßensammlung des BUND Naturschutz (BN).

Ein überragendes Ergebnis erzielten die Schüler*innen des Matthias-Grünewald-Gymnasiums mit 4.037 Euro, unter der Anleitung der Lehrerin Frau Wiesmann.

Das Röntgen-Gymnasium erreichte mit Unterstützung durch den Lehrer Herrn Wüst das ebenfalls bemerkenswerte Sammelergebnis von
2.405 Euro, gefolgt von der Sonnemann-Realschule aus Höchberg mit Hilfe von Frau Mager mit 1.056 Euro. Zum ersten Mal dabei war das Siebold- Gymnasium mit der Lehrkraft Frau Borst, mit rund 20 fleißige Schüler*innen. Diese sammelten 531 Euro! Herzlichen Glückwunsch!

Ein herzliches Dankeschön geht auch an unseren ehrenamtlichen Helfer Herbert Josef aus Leinach, der insgesamt 480 Euro für den guten Zweck gesammelt hat.

 „Insgesamt erzielten alle Beteiligten zusammen ein stolzes Ergebnis von rund 8.509 Euro“, freut sich Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe. 

Für dieses hervorragende Engagement bedankt sich der BUND Naturschutz ganz herzlich bei allen Unterstützern.

Mit den Erlösen der Sammlung werden u. a. unsere Umweltbildungsarbeit im Ökohaus Würzburg, unser Einsatz für den Erhalt des Feldhamsters vor Ort oder das Pflegen von Streuobstwiesen und Magerrasen rund um Würzburg unterstützt.

Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe: „Unser Dank für dieses tolle Engagement gilt allen Lehrer*innen, die an ihrer Schule die Sammlung organisierten, allen Spender*innen und vor allem den Sammler*innen.“

 

Vogel gefunden – was tun?

Vermeintlich verlassene Jungvögel sollte man in den meisten Fällen in Ruhe lassen. Falsche Tierliebe schadet. Der BUND Naturschutz gibt Tipps, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll. Hecken und Büsche nicht schneiden.  

Jetzt kann man sie überall beobachten: Vogelkinder! Sie hüpfen durch die Büsche und am Boden entlang und warten darauf, von den Eltern gefüttert zu werden. „Für viele Menschen sieht das so aus, als ob die Jungvögel Hilfe brauchen, vor allem, wenn sie sich nicht von der Stelle bewegen. Doch in einer solchen Situation muss man gut überlegen, was das Richtige ist“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender  der Kreisgruppe Würzburg.

Zuerst muss geklärt werden, ob es sich um einen Nestling handelt, der möglicherweise aus dem Nest gefallen ist. Denn in diesem Jungvogel-Stadium benötigen die Tiere unsere Hilfe, da sie alleine noch nicht überlebensfähig sind. Der wichtigste Unterschied zwischen einem Nestling und einem Ästling ist, dass Nestlinge noch kein vollständiges Federkleid besitzen und im Gegensatz zu Ästlingen nicht auf den eigenen Füßen stehen, sondern auf ihrem gesamten unteren Beinabschnitt sitzen. „Wenn das Nest in der Nähe ist, kann man diese herausgefallenen Vögel einfach vorsichtig zurücksetzen, die Eltern stören sich nicht daran“, so Amrehn.

Anders sieht es bei flüggen Jungvögeln am Boden aus, erkennbar am vollständigen Gefieder. „Diese Vögel sollte man in den meisten Fällen in Ruhe lassen. In der Regel werden sie von den Eltern am Boden versorgt oder durch bestimmte Rufe zum Fliegen animiert. Droht dem flüggen Jungvogel aber unmittelbar Gefahr - etwa durch Katzen oder den Straßenverkehr - kann man den Vogel an einen geschützten Ort beispielsweise in eine dichte Hecke setzen. Der Ort sollte aber unbedingt in der Nähe des Fundortes sein. Die Vogeleltern beobachten die Situation genau und finden ihren Nachwuchs wieder“, erläutert Steffen Jodl, Biologe und Geschäftsführer beim BN.

Um offensichtlich verletzte Vögel sollte man sich in jedem Fall kümmern. Diese sollten vorsichtig aufgelesen und zu einem Tierarzt gebracht werden -beispielsweise in einem Karton mit Handtuch darin.

Wichtiger Hinweis: Während der Vogelbrutzeit vom 1. März bis 30. September ist es verboten, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze abzuschneiden oder zu beseitigen. Viele Vögel haben hier Nester gebaut und versorgen ihre Jungen. Erlaub ist nur der schonende Schnitt. Lassen sich bestimmte Arbeiten, wie schonende Formschnitte, nicht aufschieben, sollte die Hecke unbedingt zuvor nach Nestern und Jungtieren abgesucht werden.
 

Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa

Delegierte verabschieden Leitantrag zur Europawahl. Podiumsdiskussion zum BN-Jahresschwerpunkt „Wasser“. Verleihung Naturschutzmedaillen.

 

Die Delegiertenversammlung stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des BN-Jahresschwerpunktes „Wasser“ und der Europawahl. Die rund 250 Delegierten, die die 268.000 BN-Mitglieder vertreten, stimmten einem entsprechendem Leitantrag geschlossen zu, Titel: „Europa tut der Umwelt gut: für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa! Aufruf des BUND Naturschutz zur Europawahl 2024“

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner dazu: „Die aktuelle Mehrheit im Europäischen Parlament für Vorgaben zum Schutz von Natur, Umwelt und Klima ist fragil. Wenn die rechten Parteien weiter Zulauf bekommen, dann werden wir über Jahre hinaus keine Mehrheiten mehr für den Umweltschutz haben. Deshalb ist es dem BUND Naturschutz ein besonderes Anliegen, die Demokratie vor ihren rechtsextremen Feind*innen und vor Populist*innen zu schützen. Die demokratischen Instrumente sind für uns die Voraussetzung, Natur und Umwelt und damit unsere Lebensgrundlagen vor Zerstörung zu bewahren.“

Zum Thema Wasser unterstrich Mergner: „Gerade hier in Unterfranken sind die Auswirkungen der Klimakrise besonders spürbar. Neben dem Trinkwasserschutz engagieren wir uns auf politischer Ebene für einen gerechten und zielgerichteten Wassercent, für freifließende Flüsse und lebendige Auen sowie ein nachhaltiges Entnahmemanagement.“

Der CDU-Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Christian Schuchardt sagte bei seinem Grußwort: „Wir schätzen ihr Engagement für die Umwelt und darüber hinaus ihren Einsatz für die Demokratie und Europa.“ Zu den Bestrebungen der Firma Knauf in einem geplanten Erweiterungsgebiet des Wasserschutzgebiets Zeller Quellen Gips abzubauen unterstrich Schuchardt: „Trinkwasser ist das allerhöchste Gut, es ist in diesem Falle wichtiger als die wirtschaftlichen Interessen eines Gipsherstellers. Deshalb haben wir gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Bau einer Bauschutt-Deponie geklagt.“

Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Würzburg Armin Amrehn dankte in seiner Begrüßung den ehrenamtlichen BN-Helferinnen und –Helfern „ohne die, wir die vielen Projekte in Würzburg nicht umsetzen können“. Sein abschließender Appell: „Tu Gutes und sprich darüber!“

Eröffnet wurde das Wochenende am Freitagabend mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wasser in Zeiten der Klimakrise: Wie sichern wir das kostbar(st)e Gut?“. Prof. Dr. Ralf Ludwig, Klimaforscher der LMU München sprach sich dabei vehement dagegen aus, Seen anzuzapfen und Wasser über weite Strecken zu transportieren: „Die geplante Wasserspange vom Bodensee nach Nordbayern ist nicht die Lösung! Wir müssen regional denken und das Wasser vor Ort in der Fläche halten und auf naturbasierte Lösungen setzen. Außerdem wurde über den Anbau von wasserintensivem Gemüse diskutiert. Stefan Köhler, BBV-Bezirkspräsident von Unterfranken und CSU-Kandidat zur Europawahl ist der Meinung, dass jegliches Gemüse weiterhin in Bayern und Unterfranken produziert werden muss, eine Bewässerung sei deshalb unerlässlich. Die Europaabgeordnete der Grünen Jutta Paulus widersprach:„Wirmüssen mit angepassten Kulturen arbeiten, d.h. Gemüse, welches viel Wasser benötigt, werden wir nicht mehr anbauen können. Wir müssen uns davon verabschieden, dass alles jederzeit immer irgendwie technisch möglich ist.“ Im weiteren Verlauf der Diskussion kritisierte Paulus den Umgang mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Diese würde von den EU-Staaten nicht eingehalten und Verstöße nicht sanktioniert. Die Wasserstrategie sei im EU-Parlament in der Schublade verschwunden. Moderatorin Dr. Christine Margraf machte in diesem Zusammenhang auf eine vage Formulierung im CDU/CSU-Europawahl-Programm aufmerksam. Dort ist möglicherweise von einer Abschaffung der Wasserrahmenrichtlinie die Rede. Köhler daraufhin: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die Wasserrahmenrichtlinie abschaffen wollen.“ Zum Abschluss der Diskussion sagte Paulus: „Es sollte bei all diesen Fragen nicht um parteipolitische Auseinandersetzung gehen, sondern um die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen!“

Mit der Naturschutzmedaille wurden in diesem Jahr ausgezeichnet:

  • Erwin und Monika Scheiner, 1. Vorsitzende der BN-Kreisgruppe KG Main-Spessart, Vorsitzende Ortsgruppe Karlstadt
  • Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg

Dem Landesgeschäftsführer Peter Rottner wurde zudem die goldene Ehrennadel verliehen. Die Preisträger wurden für ihr jahrelanges Engagement in den verschiedensten Bereichen des Verbandes ausgezeichnet.

Außerdem wurde der BN-Vorstand bestätigt und der Haushaltsplan verabschiedet. 

Gigantischer Flächenverbrauch Höchberg überplant rund 60 Hektar - BUND Naturschutz zeigt sich bestürzt

Mit einer Änderung des Flächennutzungsplanes möchte der Markt Höchberg über 60 Hektar Fläche überplanen. Vor allem ein rund 23 Hektar großes Gewerbegebiet Richtung Eisingen kritisiert der BUND Naturschutz als verschwenderischen Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen.


Wie aktuell bekannt wurde, hat Bayern in den letzten 50 Jahren mindestens 5000 Quadratkilometer Äcker, Wiesen und Weiden verloren. Dieser gigantische Verlust landwirtschaftlicher Böden könnte sich nun in Höchberg fortsetzen, wenn es nach dem Willen des Marktes Höchberg geht. „23 Hektar Gewerbegebiet (mit rund 15 Hektar reiner Gewerbefläche), rund 1,65 Hektar Park+Ride-Parkplatz und „Pumptrack“, 23 Hektar Flächen für Energieerzeugung (wohl in erster Linie Freiflächen-PV-Anlagen), über 10 Hektar für Freizeit, Erholung und Ausgleichsmaßnahmen sowie rund 3 Hektar für Wohnbebauung würden einen gigantischen Verlust an landwirtschaftlichen Böden und Lebensraum vor allem für Arten der Agrarflur zur Folge haben“, stellt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg fest. „Gerade die guten landwirtschaftlichen Böden zwischen Eisingen und der B 27 müssen für die Landwirtschaft erhalten werden“, fordert Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Würzburg und ergänzt: „Sie sind für die Nahrungsmittelproduktion unverzichtbar, gerade in Zeiten der Klimakrise, die Erträge sinken lässt. Allenfalls könnte sich der BN hier eine Kombination aus Photovoltaik und Landwirtschaft, sogenannte Agri-PV-Anlagen vorstellen.“

Der BUND Naturschutz fordert den Markt Höchberg daher auf, seine Planungen gründlich zu überdenken, und nicht dem gigantischen Flächenverbrauch Vorschub zu leisten. Unsere landwirtschaftlichen Flächen, die auch der Speicherung von Treibhausgasen dienen, für die Grundwasserneubildung wichtig sind und letztendlich einen Lebensraum für Arten wie Feldlerche, Rebhuhn und Feldhase darstellen, müssen erhalten werden, um Klima- und Biodiversitätskrise meistern zu können, so der BN in einer Pressemitteilung.

 

 

Kröten sammeln für Bayerns Natur

BN startet Sammelwoche für 2024. Vom 22. bis 28. April gehen Kinder, Erwachsene und Jugendliche von Haustür zu Haustür und bitten um Spenden für den BUND Naturschutz in Bayern. 


Es ist die größte derartige Aktion im Umwelt- und Naturschutzbereich in Bayern. Mit den Spendengeldern werden zum Beispiel Schutzgrundstücke gekauft, das Engagement für Energiewende und Klimaschutz oder für gentechnikfreie Lebensmittel finanziert. Das Geld wird auch im wörtlichen Sinne für Kröten verwendet. Bei der größten Artenrettungsaktion Bayerns sind jedes Frühjahr rund 6.000 ehrenamtliche Helfer*innen unterwegs, um Frösche, Molche und Kröten über die Straße zu tragen. Das rettet jährlich rund 650.000 Amphibien das Leben „So konnten wir im vergangenen Jahr im Raum Würzburg rund 6.000 Amphibien das Leben retten“, wirbt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg um Spendengelder.
 

Einmal im Jahr sammeln Zehntausende von Ehrenamtlichen deshalb an der Haustüre und auf der Straße Spenden, um die Arbeit des BN zu finanzieren. „Bitte helfen auch Sie mit, so dass wir uns weiterhin für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen können und spenden Sie für den BN. Jeder Euro zählt!“, appelliert Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Würzburg, an alle Freunde*innen der Natur.

Spenden können auch direkt auf das Spendenkonto des BN eingezahlt werden:

Sparkasse Mainfranken
IBAN DE10 7905 0000 0043 8844 10
Betreff: Spende HuS-Naturschutz

BN Citizen Science Projekt: Hummeln um Würzburg per App melden

Der BUND Naturschutz ist auf Hummelsuche und unterstützt damit das bundesweite Wildbienen-Monitoring am Thünen-Institut. Bürger*innen können helfen, mehr über die Hummelvielfalt und deren Verbreitung in und um Würzburg herauszufinden. Gemeldet werden die Hummeln in den Zeiträumen 20.03. – 09.04.2024 und 20.06. – 03.07.2024 über die App ObsIdentify. Jeder darf mitmachen.

Der BUND Naturschutz möchte mit dem Citizen Science Projekt „Hummel-Challenge“ und mit Hilfe der Naturbeobachtungsplattform Observation.org zweimal im Jahr und immer zur gleichen Zeit Hummelsichtungen erfassen, um mehr über die Verbreitungsgebiete und die Vielfalt der Hummelarten herauszufinden und Veränderungen zu dokumentieren. „Die gemeldeten Hummelsichtungen aus der Region Würzburg ergänzen die Daten des bundesweiten Hummel-Forschungsprojekts am Thünen-Institut. So kann jeder einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Hummeln leisten“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg.

Die Technik dazu liefert Observation.org - die größte Naturmeldeplattform Europas und Kooperationspartner des BN. https://observation.org/

Sie ermöglicht die Erfassung von Hummeln über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App ObsIdentify - eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten werden trotz KI (Künstlicher Intelligenz) noch einmal von Hummel-Experten geprüft, um eine hervorragende Datenqualität zu garantiert. „Niemand braucht besondere Hummel-Artenkenntnis um an dem Projekt mitzumachen. Die App hilft bei der Bestimmung und wir verändern oder ergänzen die Beobachtung nur, falls die KI einen Fehler gemacht hat. Das kann vorkommen, wenn zum Beispiel das Foto nicht optimal ist“, erläutert Steffen Jodl. Geschäftsführer beim BN.

 

Mitmachen an der Hummel-Challenge ist ganz einfach: Man lädt sich die kostenlose App ObsIdentify herunter, legt einen Benutzeraccount an, geht raus in die Natur und versucht so viele verschiedene Hummelarten wie möglich zu bestimmen und in der App zu speichern. Wer die meisten Arten im Projektzeitraum findet, gewinnt tolle Preise. https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/hummel-challenge

Die besten Chancen für gute Hummelfotos hat man übrigens auf Wiesen mit blauen oder lilafarbenen Blumen. Hier sammeln die dicken Brummer Pollen und trinken Nektar. Dafür halten sie kurz still und man kann sie gut fotografieren. Besonders beliebt im zeitigen Frühjahr sind Taubnessel, Knautien, Beinwell, Herzgespann, Distel oder Klee. Auch blühende Obstbäume und -sträucher sind im Frühjahr sehr beliebt. „Unser Tipp: Jeder Hummelfreund sollte auf seinem Spaziergang Ausschau nach Wiesen mit verschiedenen Blüten und Obstbäumen halten. Dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, auch viele verschiedene Hummelarten zu finden“, so die BN-Vertreter.

Für Rückfragen:

Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972

0160 5611341
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de


Hintergrundinformation Bund Naturschutz:

Der BN ist mit über 266.000 Mitgliedern und Förderer der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 8.200 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

 

Vorsicht bei vorgefärbten Eiern - Bio-Eier natürlich färben

Was wäre Ostern ohne bunte Eier? Zum Ende der Fastenzeit finden wir die gefärbten Hühnereier nicht nur im Supermarkt, sondern auch beim Metzger und Bäcker. Doch wie kann man sicher gehen, dass es sich dabei um Bio-Eier handelt und welche natürlichen Alternativen gibt es zu den vorgefärbten Produkten? Die BN-Kreisgruppe Würzburg gibt Tipps.

„Bei gekochten und gefärbten Ostereiern besteht keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht, da sie als verarbeitete Lebensmittel gelten. Das heißt, die Hersteller müssen keine Angaben über die Art der Tierhaltung machen“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg.  „So kann beim Kauf nicht überprüft werden, wie die Legehennen gehalten wurden und ob die Eier nicht sogar aus Käfighaltung stammen. Oftmals sind diese Eier auch in Plastik verpackt. Sicherheit hat man bei gefärbten Eiern nur beim Biofachhandel oder wenn auf der Eierschachtel ein Biosiegel steht“.

„Wir empfehlen, Bio-Eier zu kaufen und diese einfach selbst zu gestalten. Nur mit der Ziffer 0 gestempelte Bio-Eier garantieren den meisten Platz und Auslauf für die Tiere“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN. „Je höher die Zahl auf dem Ei, desto geringer sind die Standards: Während die Ziffer 1 noch Freilandhaltung ausweist, leben die Hühner bei 2 bei Bodenhaltung schon sehr beengt und ohne Auslauf beziehungsweise bei 3 in Käfigen mit 13 Tieren je Quadratmeter. Auch wenn die Eierpreise derzeit durch die Inflation sehr hoch sind, zum Wohle der Tiere sollte man nach Möglichkeit nur Eier mit der Ziffer 0 nehmen.“

Besonders viel Spaß macht es, die Eier zu Ostern selbst zu färben. Bevor es an die Farbe geht, sollten die Eier mit einer Bürste vorsichtig gereinigt und anschließend mindestens 10 Minuten hart gekocht werden. Tipp: Um geplatzte Eier zu vermeiden, sollte man diese einen Tag vorher aus dem Kühlschrank nehmen, sodass sie sich auf Zimmertemperatur erwärmen können. Nach dem Kochvorgang werden die Eier mit kaltem Wasser abgeschreckt.

Nun können die Farben angesetzt werden. Und hier hat die Natur einiges zu bieten. Mit den folgenden Rezepturen lassen sich kinderleicht die schönsten Farbtöne zaubern:

  • Gelb: 10 g Kurkuma in 0,5 l Wasser 10 Min. aufkochen lassen
  • Orange: 250 g geraspelte Möhren in 1 l Wasser 30 Min. köcheln lassen
  • Rot/Violett: 4 Knollen Rote Beete schälen und 40 Min. in Wasser kochen
  • Grün: 300 g Spinatblätter mit Wasser bedecken und 30 Min. kochen
  • Blau: Blaukraut-Kopf zerkleinern und für 45 Min. leicht köcheln lassen

Tipp: Versetzt man den fertigen Farbsud mit einem Schuss Essig, werden die Farben noch intensiver.

Möchte man eine gleichmäßige Färbung erzielen, drückt man den Farbsud durch ein feines Tuch oder Sieb, bevor man die Eier hineinlegt. Für eine Maserung auf den Eiern lässt man die Zutaten einfach im Farbwasser. Legt man Blätter oder Gräser während des Einfärbens auf die Eier, erhält man schöne florale Muster. Generell gilt: Je länger die Eier in der Farbe liegen, desto intensiver wird das Farbergebnis. Es schadet nicht, diese über Nacht im Farbsud ziehen zu lassen. Für ein glänzendes Ergebnis sorgen einige Tropfen Speiseöl, mit denen die Schalen zum Schluss eingerieben werden.
 

Für Rückfragen:

Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
0160 5611341
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

Zum Schutz der Artenvielfalt – Rasen länger stehen lassen

Je später man nach dem Winter das erste Mal den Rasen mäht, desto besser ist das für die Wildblumen. Dies wirkt sich positiv auf das Insekten- und Vogelsterben aus. Am besten mit Balkenrasenmäher oder einer Sense mähen.

Kaum wird es ein bisschen wärmer und der Rasen sprießt, werden vielerorts die Rasenmäher rausgeholt. Für den Artenschutz ist dies allerdings fatal, wie die BN-Kreisgruppe Würzburg betont. Sie rät dazu, den Rasenmäher noch einige Woche im Schuppen zu lassen. „Wer seinem Rasen Zeit gibt, damit auch die Wildpflanzen wachsen können, deckt zahlreichen Insekten den Tisch. Viele Wildpflanzen blühen nämlich erst im Juni oder Juli. Wenn sie bereits vor ihrer Blühte abgemäht werden, können sie sich weder fortpflanzen noch als Nahrung für Insekten dienen“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg.

Ein möglichst kurzer Rasen ist für viele Menschen leider immer noch ein Zeichen für einen gepflegten und schönen Garten. „Das liegt aber im Auge des Betrachters“, findet Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN. „Wenn ich einen hohen, wilden Rasen sehe, dann weiß ich: Hier wohnt ein Naturfreund, dem die Pflanzen und Tiere am Herzen liegen. Das ist mir viel sympathischer als ein kurz geschorener englischer Rasen!“

Wird der Rasen irgendwann doch zu lang, empfiehlt es sich mit einem so genannten Balkenrasenmäher oder einer Sense zu mähen, rät die BN-Kreisgruppe. Damit werden die langen Halme am unteren Ende abgeschnitten und können noch etwas liegen bleiben. Dadurch können die Pflanzen die Samen noch eine Weile verstreuen und Insekten können flüchten. Ein normaler Rasenmäher häckselt die Stiele und Stängel stattdessen klein und tötet auch viele Insekten. Idealerweise lässt man wenigstens einen Teil der Wiese bis in den Spätsommer stehen. So können Schmetterlinge und Co ihre Entwicklung abschließen. 

 

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
0160 5611341
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de
 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit rund 266.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 8.200 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

BN hilft Fröschen und Kröten über die Straße

Zahlreiche ehrenamtliche Helferin*innen sind in den kommenden Tagen wieder aktiv und retten Amphibien vor dem Tod auf der Straße. Zum Teil hat die Amphibienwanderung bereits jetzt eingesetzt. Bayernweit rettet die Aktion jährlich rund 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben. Autofahrer aufpassen!

Die bereits sehr milden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum wurden von den Ortsgruppen des BN  Würzburg mit Unterstützung der Straßenbaubehörden an vielen Stellen im Landkreis und der Stadt Würzburg Amphibienschutzzäune aufgebaut.

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in den kommenden Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg.

Im Landkreis Würzburg sind vor allem folgende Straßenabschnitte betroffen:
Remlingen - Birkenfeld
Randersacker – Lindelbach
Randersacker - Gerbrunn
Rimpar - Güntersleben - Gramschatz
Kist - Reichenberg und Kist - Gerchsheim
Greußenheim - Hettstadt, Uettingen und Oberleinach
Leinach - Zellingen
Erlach - Kaltensondheim
Limbachshof - Kist
Margetshöchheim – Erlabrunn
Ochsenfurt – Markbreit

Etwa 100 ehrenamtliche Helfer*innen betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise rund 5.000 Erdkröten, Frösche und Molche vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.
Traurigerweise stellen immer mehr Helfer*innen in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Steffen Jodl: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Der BN bittet alle Autofahrer*innen in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.

Für Rückfragen:

Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation Bund Naturschutz:

Der BN ist mit rund 266.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 8.100 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

Gefällte Baumallee bei Opferbaum BUND Naturschutz erstattet Anzeige gegen Bürgermeister Schlier

Bei Opferbaum wurden von der Gemeinde Bergtheim große Teile einer rund 50 Jahre alten Baumallee entlang des Brummbachs gefällt. Der BUND Naturschutz/BN erstattete heute Anzeige gegen den verantwortlichen Bürgermeister Konrad Schlier wegen Verstoß gegen Natur- und Artenschutzrecht.

„Durch die nicht genehmigte Fällung von 23 rund 50 Jahre alten Weide entlang des Brummbaches, wurde eine für das Landschaftsbild wertvolle Baumallee zerstört“, stellt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg fest.
Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN: „Damit liegt ein Verstoß gegen Artikel 16 Bayerisches Naturschutzgesetz vor (Beeinträchtigung von Ufergehölzen und einer Baumallee). Zudem wurde das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt, welches gemäß der Paragraph 13 und 14 Bundesnaturschutzgesetz zu vermeiden ist.  Aufgrund des Alters der mächtigen Weiden ist auch vom Verlust von Lebensstätten (z. B. Baumhöhlen) auszugehen. Damit liegt auch ein Verstoß gegen das Artenschutzrecht (Paragraph 44 Bundesnaturschutzgesetz) nahe.“  

Um derartige Verstöße und damit Eingriffe in Natur- Umwelt zu vermeiden, gibt es entsprechende gesetzliche Vorgaben und Verfahren, die bei unvermeidbaren Eingriffen auch einen entsprechenden Ausgleich zur Eingriffsminimierung vorsehen. Auch ist eine artenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen, um den Verlust von Lebensstätten zu vermeiden. Gerade in alten Weiden finden sich oft Baumhöhlen, die im Sommerhalbjahr von Vögeln und Fledermäusen genutzt werden können, so der BN in einer Pressemitteilung.

Für Rückfragen:
Steffen Jodl
Diplom-Biologe
Geschäftsführer
Tel. 0931/43972


E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz (BN)
Der BN ist mit über 265.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis über 8.200 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit weit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.