Vielfaltergarten
2021 Entstehung des Vielfaltergartens
Der durch verschiedenste wissenschaftliche Arbeiten belegte Rückgang der Insektenbiomasse um fast 75% in den letzten Jahrzehnten ist alarmierend. Ganz besonders in Hinblick auf die Schlüsselfunktion der Insekten in unseren Ökosystemen, z.B. als Nahrungsgrundlage für viele Vögel, aber auch als Bestäuber der meisten Wild- und Nutzpflanzen.
Im Bereich Insektenschutz spielen die Privatgärten eine immer größere Rolle, denn sie dienen als Rückzugsgebiet für viele Insekten, die in unserer größtenteils intensiv genutzten Landschaft keinen Lebensraum mehr finden. So kann jeder Gartenbesitzer mit dem entsprechenden Hintergrundwissen, durch eine insektenfreundliche Gartengestaltung zum Insektenschutz beitragen.
Um dieses Wissen anschaulich zu vermitteln, haben wir 2021 beschlossen den Garten am Ökohaus in einen „Schmetterlingsgarten“ oder „Vielfaltergarten“ umzugestalten.
So haben wir z.B. in einem Teil unserer vorhandenen Gartenanlage einen für Besucher öffentlich zugänglichen Schaugarten mit Anregungen zur insektenfreundlichen Gartengestaltung angelegt. Hier können die Besucher in Zukunft sowohl wichtige Raupenfutterpflanzen, wie auch effektive Nektarpflanzen kennenlernen und mehr über deren Bedeutung im Entwicklungszyklus der heimischen Schmetterlinge erfahren.
Die Umsetzung des Schmetterlingsgartens war einzig und allein durch eine unglaubliche Vielzahl an fleißigen Helfern möglich, die geplant haben, die Fläche vorbereitet haben, Beeteinfassungen gesetzt haben, Steine geschleppt und verteilt haben, Unmengen an Estrichsand geschaufelt, gefahren und verteilt haben und eine Vielzahl an Pflanzen in den Boden gebracht haben. Ganz herzlichen Dank an alle!
Warum eigentlich Sand als Mulchschicht für die Staudenbeete?
Uns war es wichtig in Zeiten des Klimawandels wassersparende Beete anzulegen. Im Sand versickert Regen schnell und dringt in den Mutterboden darunter ein. Gleichzeitig schützt der Sand den Boden darunter vor Austrocknung. Auf dem trockenen Sand keimt anfliegendes Saatgut nicht gut und unerwünschte Sämlinge lassen sich auch leicht entfernen. Ein weiterer Vorteil, die Pflanzen werden angeregt tiefer zur Wurzeln, da der Sand kaum Nährstoffe bereit hält. Das Konzept hat sich bewährt. Natürlich mussten wir in der Anwachsphase gießen, aber deutlich weniger.
2022 Entwicklung und Einweihung
Unsere Pflänzchen haben den Winter überstanden und treiben. Es wird Zeit für die Restarbeiten. Noch sind die Wege nicht gepflastert und die Plattform für die "Falterpersektive" und die Sitzgelegenheiten für die "Raupenperspektive" fehlen. Noch viel Arbeit bis zur geplanten großen Einweihungsfeier am 8.7.2022
Pünktlich zur Einweihungsfeier am 8. Juli 2022 war alles fertig und sogar das Wetter spielte mit. Die zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und den BN-Ortsgruppen konnten zur Freude aller ehrenamtlichen Helfer das neu gestaltete Herzstück des Gartens bestaunen.
Anerkennende Grußworte gab es von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, vom BN-Landesvorsitzenden Richard Mergner und dem grünen Landtagsabgeordneten Patrick Friedl. Positiver Nebeneffekt: Armin Amrehn, unser BN-Kreisvorsitzender, hatte noch die Idee, dass neben dem Ökohaus eine aus Holz gebaute Überdachung aufgestellt werden sollte, die einen Infotisch und eine Plakatwand schützen soll und bekam dafür vom OB eine städtische Finanzierungszusage (ein neues Projekt für 2023). Christian Schuchardt hatte sich auch im Vorfeld bereit erklärt, die Patenschaft zum Vielfaltergarten des BN zu übernehmen.
Den warmen und regenarmen Sommer 2022 hat unser Garten relativ gut überstanden.