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Bund Naturschutz begrüßt Entscheidung der Stadt Würzburg zum Verzicht auf Baugebiet „Müllerrain“ im Steinbachtal

18.12.2008

„Mit dem endgültigen Verzicht auf das Baugebiet „Rossberg-Müllerrain“ im Steinbachtal hat der Würzburger Stadtrat einen zukunftsweisenden und nachhaltigen Beschluss gefasst“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim Bund Naturschutz. Der Bund Naturschutz lobt diese Entscheidung ausdrücklich und wertet dies auch als Erfolg seiner jahrzehntelangen Arbeit für den Erhalt des Steinbachtales in seiner jetzigen Form. Damit werden wertvolle Erholungsräume, ökologisch sensible Bereiche und klimatisch wie auch landschaftlich wertvolle Flächen erhalten. Gleichzeitig wird auch deutlich, dass eine weitere Außenentwicklung der Stadt außerhalb der „Konversionsflächen“ zukünftig nicht mehr angezeigt ist und einem weiteren Flächen- und Landschaftsverbrauch deutliche Grenzen aufgezeigt werden.

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz kritisiert Verharmlosungsstrategie bei der Planung für Westumgehung (B26n)

15.12.2008

Am 15.12.2008 fand im Haus des Staatlichen Bauamtes Würzburg im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für den Bau der Westumgehung Würzburg (B26n) ein Scopingtermin zur Vorstellung des aktuellen Planungsstandes statt. Auch der Bund Naturschutz war dort vertreten und brachte erste Kritikpunkte vor.

Es wurde deutlich, dass zahlreiche Konfliktpunkte verharmlost werden, um überhaupt eine Trassenvariante ermöglichen zu können. Der Bund Naturschutz forderte daher eine den tatsächlichen Gegebenheiten und Erfordernissen gerecht werdende Beurteilung der Situation. „Es kann nicht sein, dass Konfliktpunkte verharmlost, bzw. ausgeklammert und verschwiegen werden, mit dem Ziel, eine – eigentlich nicht genehmigungsfähige – Trasse durch die sensiblen Bereiche der Landkreise Würzburg und Main-Spessart zu ermöglichen.“, so der stellvertretende Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN) Sebastian Schönauer. 

So monierte der Bund Naturschutz, dass Frischluftentstehungsgebiete und –schneisen  nur als „mittlerer Konfliktpunkt (Raumwiderstand)“ betrachtet werden (bei 3 Kategorien: sehr hoch, hoch, mittel), also als Flächen, die im Rahmen der Abwägung lediglich „zu berücksichtigen“ sind. „Gerade in der wärmsten und niederschlagsärmsten Region Bayerns, mit häufigen Inversionslagen, stößt eine solche Beurteilung bei allen Fachleuten und nicht nur beim Bund Naturschutz auf Unverständnis“, kritisierte Steffen Jodl, Geschäftsführer bei der BN Kreisgruppe Würzburg. Auch in Hinblick auf die sich abzeichnenden Klimaveränderungen, mit heißen und trockenen Sommern in Mainfranken, müssen derartige Gebiete als sehr hoher  Raumwiderstand bewertet werden, auch im Umfeld ländlicher Gemeinden. 

Daneben müssen natürlich auch Wälder mit besonderer Bedeutung für den Klima- und Immissionsschutz und den Wasserschutz mit einem hohen Raumwiderstand versehen werden. Auch hier wurde nur ein mittlerer Raumwiderstand angesetzt. BN - Vize Sebastian Schönauer aus Rothenbuch, bekannt als Wasserexperte, ging insbesondere auf die qualitativ, wie quantitativ angespannte Versorgungssituation Unterfrankens mit Grund- und Trinkwasser ein und forderte bei einer Planung wesentlich sorgfältigere Prüfungen ein. Seine Hauptforderung: „Alle Trinkwassereinzugsgebiete im und am Planungsraum, bzw. allen Planungsräumen müssen festgestellt, benannt, untersucht und bewertet werden.

Die bestehenden Diskussionen um hohe Nahrungsmittelpreise und der Konkurrenzsituation bei der Erzeugung von Agro-Sprit haben zudem gezeigt, dass ein nachhaltiger Umgang auch und gerade mit landwirtschaftlich genutzten Böden grundlegend ist. Dennoch werden Böden mit sehr hoher natürlicher Ertragfunktion (ca. 50 % der Untersuchungsgebietsfläche) mit einem nur mittleren Raumwiderstand bewertet. Sebastian Schönauer (BN) führte dazu aus: „Der ständig - auch und gerade von der Bayerischen Staatsregierung durch Umweltminister Markus Söder - beklagte (zu) hohe Flächen- und Raumverlust muss endlich ins Bewusstsein der für ihre Heimatgebiete verantwortlichen Politiker und -innen rücken. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Luft dürfe nicht nur in der Bayerischen Verfassung stehen, sondern müsse endlich vor Ort umgesetzt werden!“ Der Bund Naturschutz in Bayern e. V. verlangt, dass Regierung und die planenden Behörden diese begrenzenden Tatsachen zu Gunsten der künftigen Generationen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und Abwägungen stellen müssen.

Die BN - VertretrInnen beklagten bei dieser Planung insbesondere, dass der Schutzbereich um das Wohnumfeld auf lediglich 250 m begrenzt werden soll, während man z. B. bei Vorrangflächen für Windenergieanlagen einen Abstand von 800 bis 1000 von der Wohnbebauung vorsieht. Nicht berücksichtigt wurden die zahlreichen Erholungsräume im unmittelbaren Umfeld von Gemeinden, die von der Bevölkerung zu jeder Zeit zu Fuß aufgesucht und genutzt werden. „Mensch und Natur müssen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden, nicht eine unnötige Autobahn“, sind sich Karin Miethaner-Vent (Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Würzburg) und Erich Perchermeier (Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Main-Spessart) einig. 

 

Sebastian Schönauer, Stellv. Landesvorsitzender BN 

Karin Miethaner-Vent, 1. Vorsitzende Kreisgruppe Würzburg

Erich Perchermeier, 1. Vorsitzender Kreisgruppe Main-Spessart

Steffen Jodl, Geschäftsführer Kreisgruppe Würzburg

 

Falsch gemeinte Tierliebe kann schaden

05.12.2008

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind unsere heimischen Vogelarten nicht auf eine extra  Winterfütterung angewiesen, da sie auf das jahreszeitlich unterschiedliche Futterangebot eingestellt sind. Eine zusätzliche Fütterung im Winter begünstigt zudem nur einige wenige "Allerwelts"-Arten, die dann zur Konkurrenz seltener Vögel werden. Das maßvolle und sachgerechte Füttern ist aus der Sicht des Bundes Naturschutz  dann vertretbar, wenn es zum Ziel hat, Vögel aus der Nähe zu betrachten. Das Verhalten freilebender Vögel zu beobachten, kann sehr lehrreich sein, insbesondere für Kinder.

Beginnen sollte man mit dem Füttern erst dann, wenn den Vögeln witterungsbedingt nur noch wenige natürliche Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Das ist bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost mit unter - 5° C Nachttemperatur der Fall.

Außerdem sollte man bei der Winterfütterung beachten, dass falsches Futter und mangelnde Hygiene an den Futterstellen oft Seuchen und Krankheiten verursachen. Daran gehen nicht selten mehr Vögel zugrunde, als Hunger und strenge Kälte es bewirkt hätten. Deshalb rät der Bund Naturschutz mehrere kleine und vor Nässe geschützte Futterstellen zu betreiben und diese täglich zu reinigen.  Besonders gut geeignet sind Futtersilos, da hier kaum eine Vermischung von Kot mit Futter möglich ist.

Bei der Fütterung unterscheidet man zwischen Körnerfressern (z. B. Buchfink, Goldammer, Grünfink, Türkentaube, Kernbeisser), für sie sind vor allem Sonnenblumenkerne, Hanf und Getreidekörner geeignet und Weichfressern (z. B. Blau- und Kohlmeise, Rotkehlchen, Kleiber, Amsel), die man mit einem Fett-Kleie-Gemisch, Haferflocken, Obst, Rosinen oder Wildbeeren füttern kann. Allesfresser (z. B. Haussperling, Star, Elster) brauchen bei der Futterwahl nicht besonders berücksichtigt werden, da sie mit beiden Futterangeboten zurecht kommen.

Der Bund Naturschutz warnt davor Speisereste zu füttern! Sie enthalten Gewürze und Salz. Schon sehr geringe Salzmengen führen zum Tod der Vögel!

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz unterstützt Bewerbung der Stadt Würzburg um Ausrichtung der Landesgartenschau 2016

26.11.2008

Die Kreisgruppe Würzburg des Bundes Naturschutz begrüßt die Bewerbung der Stadt Würzburg zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2016 und ruft seine Mitglieder zur Teilnahme an der ‚Bürgerplanwerkstatt’ am 6. Dezember auf. Das ca. 135 ha große Leighton-Areals bietet eine herausragende Möglichkeit für eine nachhaltige Entwicklung, bei der auch Ökologie und Umweltschutz profitieren. Dies ist 1990 mit der Ersten Würzburger Landesgartenschau gelungen, als mit dem Ökohaus eines der ersten komplett nach baubiologischen Gesichtspunkten ausgerichteten Gebäude entstand. Die Photovoltaikmodule mussten damals noch in Japan eingekauft werden! Heute ist Deutschland Marktführer in diesem Bereich. Auch die „neue“ Landesgartenschau muss wieder innovative Impulse geben. Der Bund Naturschutz begrüßt den geplanten Biotop- und Grünflächen-Verbund. Die Grundlagen dafür hat der Bund Naturschutz schon im Jahr 2003 an die Stadt Würzburg übergeben. Die Konversion von Faulenberg und Bahngelände bietet die einmalige Chance, jetzt Bereiche von Kürnach und Pleichach zu renaturieren. Der Ringpark – als grünes Herzstück der Stadt – muss in das Konzept einbezogen werden.

 Im Zeichen des Klimawandels ist gerade in Mainfranken ein nachhaltiges Wassermanagement von großer Bedeutung. Ein „Wissenspark“ könnte neueste technische Möglichkeiten vorstellen.

 

 Karin Miethaner-Vent                                          Steffen Jodl

      1. Vorsitzende                                              Geschäftsführer

 

Reichenberg entscheidet sich gegen Klimaschutz

24.10.2008

Wie heute aus der Presse zu entnehmen ist, hat sich der Reichenberger Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen dafür entschlossen, aus Gründen des Denkmalschutzes im Ortskern künftig keine Photovoltaikanlagen mehr zuzulassen. Wäre heute der 1. April, könnte man eine solche Meldung als gelungenen Aprilscherz verbuchen. Leider ist dem aber nicht so. Eine solche Entscheidung ist in Anbetracht der globalen Klimaerwärmung mit verheerenden Folgen unglaublich. Scheinbar hat die Mehrzahl der in Reichenberg „verantwortlichen“ Politiker den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Ohne umfassende Maßnahmen zum Klimaschutz werden wir unsere Welt in naher Zukunft nicht mehr wiedererkennen. Da hilft dann auch kein Denkmalschutz mehr, wenn Hagelunwetter oder Stürme entsprechende Schäden an Gebäuden anrichten. Dezentrale Photovoltaik- und Solaranlagen sind unverzichtbarer Mosaiksteine zur Senkung der klimaschädlichen  Kohlendioxidemissionen. Wer deren Anwendung untersagt verabschiedet sich vom Klimaschutz.

Der Bund Naturschutz fordert die Gemeinde Reichenberg daher auf, diesen unsinnigen Beschluss rückgängig zu machen und sich für eine klimafreundliche und nachhaltige Politik zu entscheiden.

Steffen Jodl

 

Ja zum Bürgerbegehren

22.07.2008

Bund Naturschutz unterstützt Bürgerbegehren und ruft dazu auf,

-          zum Entscheid zu gehen und sein Wahlrecht auszuüben,

-          beim Entscheid Nr. 1 mit Ja zu stimmen, beim Entscheid Nr. 2 mit Nein, und bei der Stichfrage mit Nr. 1

  Unsere Gründe:

Das FH-Gebäude würde an einer entscheidenden Stelle sowohl den seit langem geplanten Grünzug und Biotopverbund, als auch  eine wichtige „Klimaschneise“ der Stadt unterbrechen Der Ausbau des Sanderheinrichsleitenwegs schafft  einen Querriegel oberhalb des Alandsgrundes. Er wird den bisherigen unerwünschten Schleichverkehr zementieren und verlockt schon jetzt zu weiteren Anbauplänen.

Der besondere Wert des Alandsgrundes ist seit langem anerkannt.

Der Alandsgrund besteht aus mehreren wertvollen Naturelementen: dem zu Randersacker gehörenden Seitentälchen mit wertvoller Schluchtwaldvegetation (geschützter Landschafts-bestandteil), dessen Hauptquelle sich aus dem sogenannten Schlangensee beim Schönstattheim (Naturdenkmal) speist, dem Haupttal; der Taleinschnitt beginnt östlich des geplanten Baugrund-stücks und zieht sich bis hinunter   ins Maintal. Ein Mosaik wertvoller Biotope liegt, unterbrochen von kleinen Weinbergen und Gärten, an den Hängen. Der besondere Wert liegt gerade auch im Verbund verschiedenster Biotope. Der Osthang gehört im unteren Bereich wiederum zu Randersacker; im oberen Bereich liegt die Westflanke des Alandsberges, dicht bedeckt mit Hecken, Obstwiesen und Waldresten; jenseits des Grundweges (der Alandsgrund heißt) setzt sich das Heckenbiotop fort. Diese Stelle ist 30 bis 40 m vom Baufenster entfernt. Einzelheiten über die Lebewelt in diesen Lebensräumen wurden seit Jahrzehnten in Publikationen von Fachleuten verbreitet und durch Biotopkartierungen bestätigt.

Ein Grünzug, der an die geschützten „Randersackerer“ Biotope anschließend das Haupttal und seine Hänge umfasst, ist seit langem Bestandteil der städtischen Planungen für den Äußeren Grüngürtel. Der Acker am Sanderheinrichsleitenweg wurde zur Extensivierung vorgeschlagen. Die anschließenden Bestandteile sind das Sieboldswäldchen und die umliegenden Grünanlagen.

Die Rolle als Klimaschneise ist deutlich aus der Karte zu ersehen, die bereits für den Landschafts-plan der Stadt (1985) erstellt wurde: Der Hauptluftstrom geht mittig durch den Acker und durch das vorgesehene Baufenster, zieht durch den Alandsgrund bis ins Maintal und bildet einen wesentlichen Teil des Hauptluftstroms im Maintal, der für die Belüftung des Würzburger Talkessels sorgt.

Beide Pläne sind auch jetzt Bestandteil der Unterlagen für die Konversions-Planungen.

Der Bund Naturschutz ist der Ansicht, dass der Wert dieser Landschaft für die Würzburger Zukunft überragend ist, und nicht einem kurzfristigen Zeitdruck geopfert werden darf. Für eine wirklich nachhaltige Politik ist die  ernsthafte Suche  nach Alternativen  notwendig. Sie ist angesichts der riesigen Konversionsflächen auch möglich. Wer davon spricht, man dürfe sich das Wohlwollen des Freistaats nicht verscherzen, um andere Projekte, womöglich gar   die „Zukunft einer ganzen Stadt“ nicht zu gefährden, der übertreibt nicht nur, sondern muss sich auch nach seinem Demokratie-Verständnis fragen lassen.

Karin Miethaner-Vent                                                             Steffen Jodl

 

Autobahnneu/ausbau: Schaden für Mensch, Natur und Umwelt

 16.07.2008

Die jetzt geplante Tunnellösung ist enttäuschend.

Flächenverbrauch und Eingriffe müssen besonders beim Bau der Anschlussstelle zur B 19 reduziert werden.

Der Bund Naturschutz fordert eine wirklich neue Verkehrspolitik. Die Straßenbau-Offensive führt in den Kollaps. Klimaschutz, Bevölkerungs-Entwicklung und das Ende der fossilen Energieträger fordern ein drastisches Umdenken. Ein Neubau und Ausbau von Autobahnen ist kontraproduktiv. Zudem bewirkt dies enorme Belastungen während der Bauphase und zusätzliche CO2-Emmissionen.

Zur Entlastung der Bevölkerung sind Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm und Schadstoffen ohne Ausbau erforderlich -  in anderen Ländern geht das ja auch!

 I.    Fahrlässige Verkehrspolitik

 Die Verkehrspolitik im Lande handelt so, als ob die Ölvorräte unendlich wären und es keine Notwendigkeit zum Klimaschutz geben würde. Neue und breitere Autobahnen werden mit Milliarden gefördert, gleichzeitig leidet der ÖPNV unter Geldmangel und die sinnvolle Verlagerung von Gütern auf die Schiene unterbleibt. Diese Politik ist fahrlässig und steuert mit offenen Augen in den Kollaps. Der Kfz-Verkehr für Personen und Güter wird durch neue Straßen-Kapazitäten gefördert. In der Gesamtbetrachtung  tritt in allen Umweltbereichen eine Verschlechterung der heutigen Situation bzw. der Entwicklung ohne A3-Ausbau ein - trotz der jetzt geplanten kurzen Tunnelstrecke und anderer, punktueller Verbesserungen,  etwa beim Lärmschutz. Insgesamt werden die zukünftigen Lärmbelastungen jedoch „schöngerechnet“, indem z.B. der LKW-Anteil zu niedrig angesetzt wird.

Es ist jedoch ein Skandal, dass es Lärmschutz für die Bürger nur gibt, wenn ein Ausbau erfolgt!

Nicht nachvollziehbar ist auch der gigantische Ausbau der Anschlussstellen wie bei Heidingsfeld: doppelter Flächenbedarf, riesige Aufschüttungen, zusätzliche Fahrbahnen – auch für internen Verkehr der Autobahndirektion. Neben enormen Eingriffen in Natur und Landschaft, verbessert man hier bewusst die Möglichkeit für Abkürzungsverkehr durch Würzburg.

Der Bund Naturschutz (BN) spricht sich daher erneut klar gegen den Ausbau der A3 und gegen eine Westumgehung (B26neu) aus.

 II  Enorme Belastungen während der langen Bauphase

 Alle Belastungsberechnungen zum A3-Ausbau beziehen sich auf die geplante Autobahn und deren Betrieb. Während der Bauzeit werden sich alle Belastungen und auch die in den Unterlagen zurecht als negativ genannten derzeitigen Verhältnisse vervielfachen. Hierzu sind keinerlei  Untersuchungen vorhanden, es gelten keine Grenzwerte. Es wird offensichtlich davon ausgegangen, dass während der Bauzeit Zustände, wie sie derzeit in den Bereichen Aschaffenburg-Ost, aber auch schon in der Region Würzburg herrschen, für die „Verbesserungen“ der Zukunft hinzunehmen seien. Seit dem begonnenen Ausbau herrschen auf den Ausweichstraßen durch Würzburg fast schon täglich Verkehrsverhältnisse wie sonst nur zu den Haupt-Ferienreisezeiten. Zudem wird die Bevölkerung mit Baulärm und Staub belastet. Auch der FFH-Wald Guttenberger Forst wird durch Baustellenfahrzeuge, welche die Waldwege als Straßen nutzen, massiv beeinträchtigt.  Die Bauzeit beträgt für jeden Abschnitt um die fünf Jahre. Setzt man an, dass die Bauzeiten sich teilweise überschneiden, und dass Würzburg mit den Begleiterscheinungen von drei bis vier Abschnitten konfrontiert wird, dann sind  das 12 – 15 Jahre .

 III    Dramatische Eingriffe in Natur und Landschaft

 Das Plangebiet zeichnet sich durch eine sehr hohe naturschutzfachliche Wertigkeit aus. Rund 40 % des Untersuchungsgebietes im aktuellen Planabschnitt sind biotopkartiert. Betroffen durch den vorgesehenen Ausbau sind u. a. das  Naturschutzgebiet „Bromberg-Rosengarten“, FFH-Flächen mit landesweiter und naturraumübergreifender Bedeutung, Bannwald im Guttenberger Forst, Maintalhänge mit hoher Bedeutung für Stadt und Landkreis Würzburg (vorwiegend 13d-Fächen BayNatSchG) sowie der ökologisch hochwertige „Katzenberg„ (Vorschlag NSG und LSG). Die gesamte Landschaft ist reich strukturiert mit Obstwiesen, Magerrasen, Hecken und Kleingärten. Im Gebiet wurden Dorngrasmücke, Nachtigall und Neuntöter nachgewiesen. Weite Teile der A3 sind durch hoch aufgewachsene Hecken aus dem Maintal kaum einsehbar.

Auch die kurze Tunnelstrecke am Katzenberg bedeutet erhebliche Eingriffe: Wertvolle Magerrasenflächen verschwinden, Gehölzstreifen, die als Pufferflächen fungieren, werden gerodet. Bis die Lärmschutzwälle bzw. neu angeschütteten Böschungen (die eine Breite von 30 m einnehmen) mit Gehölzen ausreichend begrünt sind, werden weitere Jahre vergehen. Die Barrierewirkung der A 3 wird zwar auf 570 m Länge aufgehoben, gleichzeitig aber auf der übrigen Trasse erhöht. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung nach Gesetz wurde nicht durchgeführt. Dies ist aus naturschutzfachlicher Sicht nicht nachvollziehbar.

 IV  Varianten-Vergleich unzureichend

 Gemäß den vorliegenden Unterlagen hat die Variante Süd 1 etliche Vorteile gegenüber der modifizierten Ausbauvariante mit Katzenbergtunnel:

(Anmerkung: Es handelt sich nicht um die jetzt von einem Architektur-Büro ins Gespräch gebrachte Variante)

sehr hohe Rückbaulänge der Bestandstrasse mit Möglichkeit der Rekultivierung

kaum Beeinträchtigung durch bauzeitliche Verkehrsführungen

sehr geringe Beeinträchtigung des Landschaftsbildes

mit ca. 7 ha deutlich geringere Eingriffe in Natur und Landschaft (25,7 ha! bei aktueller Planung mit Katzenbergtunnel)

gestreckte Linienführung und erhebliche Streckenverkürzung

Die Entscheidung zu Gunsten der modifizierten Ausbauvariante mit Tunnel erscheint daher als wenig schlüssig. Vollends unverständlich ist auch, dass  ein langer Katzenberg-Tunnel (800m) verworfen wurde.  Dem Anschluss der Tank- und Rastanlagen und den Baukosten wurde ein zu hohes Gewicht beigemessen, den erwähnten Gesichtspunkten zuwenig. Der BN sieht darin schwere  Verstöße gegen das Minimierungsgebot für Eingriffe gegen Mensch und Umwelt und gegen eine korrekte Abwägung.

Karin Miethaner-Vent                                                Steffen Jodl

 1. Vorsitzende                                                            Geschäfftsführer

 

Friedrich-Koenig-Gymnasium ist Spitzenreiter bei der Haus-und Straßensammlung des Bundes Naturschutz

15.07.2008

Mit 1754,41 Euro ist das Friedrich-Koenig-Gymnasium in diesem Jahr der Spitzenreiter bei der Haus- und Straßensammlung für den Bund Naturschutz. 13 Schulen aus Stadt und Landkreis Würzburg beteiligten sich mit großem Eifer an der Sammlung für Natur und Umwelt, mit der nicht nur landesweite Projekte (zum Beispiel die Förderung der Wildkatze oder der Erhalt des Grünen Bandes) unterstützt werden, sondern gezielt auch der Erhalt wertvoller Flächen in der Region Würzburg sowie das Bildungsprogramm im Ökohaus.  Insgesamt wurden durch die Schulen 8914 Euro gesammelt. Weitere rund 5000 Euro sammelten Helfer aus den Ortsgruppen des BN, wobei vor allem Ferdinand Halbleib mit einem Ergebnis von 1215 Euro heraussticht.

Für dieses hervorragenden Ergebnis bedankt sich der Bund Naturschutz ganz herzlich auch bei allen Unterstützern!

 

Steffen Jodl

 

"Campingplatz bei Eisenheim bedroht Eldorado für Tierwelt“

10.07.2008

Ein Campingplatz bedroht ein für die Tier- und Pflanzenwelt im Landkreis Würzburg einmaliges Gebiet. Dieser ist direkt neben den „Eisenheimer Seen“ (Gemarkung Obereisenheim) auf den Flächen eines ehemaligen Kalksandsteinwerkes geplant. Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Volkacher Mainschleife“ und in unmittelbarer Nähe eines Gebietes, das gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt ist und zudem zu einem Vogelschutzgebiet zählt. An den Eisenheimer Seen existiert die für den gesamten Landkreis Würzburg bedeutendste Kolonie der Uferschwalbe mit  aktuell 50 Brutpaaren. Ein  Campingplatz würde  zu enormen Störungen an dieser Stelle führen und den Fortbestand dieser Kolonie sehr in Frage stellen. Auch wären weitere wertvolle Bereiche am Mainufer und  kleine Altwässern bedroht. Der Eisvogel, der Haubentaucher oder der Flussregenpfeifer sind nur einige wenige Beispiele von weiteren bedrohten Arten in diesem Gebiet. Es ist nicht auszuschließen, dass auf den überplanten Flächen selbst Populationen der Zauneidechse existieren. Diese Arte fällt ebenfalls unter den Schutz der FFH-Richtlinie. Dennoch ist geplant, den Campingplatz ohne eine notwendige Verträglichkeitsprüfung zu genehmigen. Nicht einmal eine Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde oder ein Bebauungsplan ist vorgesehen, da angeblich das Vorhaben den Belangen des Naturschutzes nicht entgegenstehen soll.

Zum Schutz der bedrohten Vogelwelt ist geplant ein Betretungsverbot für die „Eisenheimer Seen“ zu erlassen. Wie die Einhaltung diese Verbotes jedoch überwacht und eine Einhaltung sichergestellt werden soll, ist nicht bekannt.

Der Bund Naturschutz hält dieses Vorgehen für unglaublich und fordert vom Landkreis Würzburg einen Stopp der Planungen für einen Campingplatz. Dieses wertvolle Vogelschutzgebiet darf nicht dem Kommerz geopfert werden.

Steffen Jodl

 

"Vandalen zerstören „Insektenhotel“ des Bundes Naturschutz“

27. 06. 2008

Regelmäßig hatte die neu gegründete Jugendgruppe der Kreisgruppe Würzburg des Bundes Naturschutz an „ihrem“  Insektenhotel nahe des Ökohauses im Würzburger Landesgartenschaugelände gearbeitet. Es sollte zahlreichen Insektenarten wie Mauerbiene oder Mörtelwespe die Möglichkeit zur Anlage von Brutröhren bieten. Aber kurz vor der Fertigstellung wurde das Insektenhotel in der Nacht vom 24.06.2008 auf den 25.06.2008 komplett zerstört. Übrig blieb ein Haufen Holz und Lehm, ca. 300 Euro an Kosten und viel Enttäuschung über diese sinnlose Tat. (Zum Vergrößern des Fotos einfach auf dieses klicken.)

Steffen Jodl

 

Kröten sammeln einmal anders

26. 05. 2008

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. startet seine Sammelwoche vom 2. bis 8. Juni 2008. Spenden kommen dem Schutz von Umwelt und Natur in Bayern zu Gute.

Würzburg  Ca. 25.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind auch in diesem Jahr wieder in ganz Bayern unterwegs, um Spenden für die Natur zu sammeln, auch in Stadt und Landkreis Würzburg. Die Gelder fließen zum überwiegenden Anteil in Projekte vor Ort, wie z.B. die Umweltbildungsarbeit im Ökohaus Würzburg oder dem Erhalt ökologisch wertvoller Grundstücke.  Landesweit versteht sich der BN als Anwalt für Natur, Landschaft und Mensch. Er setzt sich z. B. ein für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, für die Bewahrung der heimischen Kulturlandschaften vor Versiegelung und für den Klimaschutz ein.

Mitgliedsbeiträge und Spenden sind dabei die Säule der erfolgreichen Aktivitäten. Denn der BN setzt auf finanzielle Unabhängigkeit. „Wir können uns nur dann wirklich authentisch und ehrlich für Bayerns Natur stark machen, wenn wir uns nicht der Einflussnahme durch Gelder aus Politik und Wirtschaft ausliefern.“, betont Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg.  Dass die Spendengelder gut angelegt sind, zeigen die vielfältigen Aktionen der Kreisgruppe. So pflegen ehrenamtliche Helfer wertvolle Biotope wie zum Beispiel Streuobst- und Magerwiesen bei Kleinrinderfeld, Leinach oder Margetshöchheim und  retten jedes Jahr hunderte Frösche, Kröten und Molche vor dem Tod auf der Straße.

Besonders stolz ist Jodl auch auf die Umweltbildungsarbeit im Ökohaus. An die 200 Veranstaltungen finden hier jährlich zu den verschiedensten Natur- und Umweltschutzthemen statt. Auch landesweit kann der BN dank seiner mehr als 170.000 Mitglieder und Förderer viel bewegen. In ganz Bayern kämpft er für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, setzt sich ein für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt.

Doch seien die Ziele auch noch so idealistisch: ohne entsprechende finanzielle Mittel bleiben viele Bemühungen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Einmal im Jahr sammeln daher Tausende von Ehrenamtlichen an der Haustüre und auf der Straße Spenden. „Bitte helfen auch Sie mit, dass wir uns weiterhin für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen können. Jeder Euro zählt.“, so Jodl.

Spenden können auch direkt auf das Spendenkonto der Kreisgruppe 43 88 44 10 bei der Sparkasse Mainfranken (BLZ 790 500 00) eingezahlt werden.
Wer sich bei der Sammlung für den Bund Naturschutz selbst engagieren oder mehr über die Arbeit des BN wissen möchte, kann weitere Informationen über das Büro der Kreisgruppe (Tel.Nr. 0931/43972) anfordern. Hier können sich auch alle melden, die gerne echte Kröten sammeln und retten oder sich sonst für den Erhalt der bayerischen Natur engagieren möchten.

Steffen Jodl

 

"Bund Naturschutz wählt neuen Vorstand – Miethaner-Vent im Amt bestätigt"

22. 04. 2008

Auf ihrer Mitgliederversammlung am 18.04.2008 wählte die Kreisgruppe Würzburg des Bundes Naturschutz in Bayern. e. V. (BN) turnusgemäß einen neuen Kreisvorstand. Als 1. Vorsitzende wurde Karin Miethaner-Vent einstimmig wiedergewählt. Sie tritt damit ihre vierte Amtsperiode an.  Im Amt bestätigt wurde auch die stellvertretende Vorsitzende Gerda Rösch.  Schatzmeister ist erneut Jens Groß. Weitere Vorstandsmitglieder sind Norbert Herrmann, Helmut Schwenkert, Wolfgang Väth, Ulrich Krammel und Georg Bausewein. Verabschiedet wurden Maria Mohr, Heike Clemens, Martin Degenbeck und Stefan Huber, die aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidierten. Sie wurden für ihre langjährige Tätigkeit im Kreisvorstand vom Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe Würzburg, Prof. Dr. Gerhard Kneitz, mit der Vereinsnadel in Silber geehrt.

In ihrem Rückblick stellte Frau Miethaner-Vent einige wichtige Erfolge aus dem Jahr 2007 vor. So konnte verhindert werden, dass im Umfeld der IKEA-Planungen weitere Flächen für Wohn- und Gewerbegebiete auf landwirtschaftlich wertvollsten Böden entstehen und weiterer Lebensraum des Feldhamsters verloren geht. Auch eine Straße durch das Kürnachtal wird wohl nicht gebaut. Auf der Mainfrankenmesse erzielte der BN mit seinen Aktionen „Essen für den Klimaschutz“ und „Umwelt macht Schule“ große Anerkennung beim Publikum.

Steffen Jodl

"Kein Genmais mehr im Landkreis Würzburg – Aufruf zum Osterfeuer nach Westheim“

19. 03. 2008

Auf Flächen bei Randersacker, Giebelstadt und Bütthard wird es keinen Genmais geben. Der geplante Anbau wurde zurückgezogen! Der Bund Naturschutz lobt diesen Schritt, wird doch die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft auch von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.

Im Landkreis Kitzingen besteht jedoch noch immer die Planung für den großflächigen Anbau von rund 90 ha Genmais. Daher ruft der Bund Naturschutz mit dem Aktionsbündnis „Gentechnikfreier Landkreis Kitzingen“ auch die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Würzburg auf, „Flagge zu zeigen“. Möglich wird dies beim Lichterzug und Osterfeuer, am 22.03.2008, ab 17.00 Uhr am Rathausplatz Westheim. Um 17.00 Uhr findet eine Andacht mit Wunschbaum- und Ballaktion statt. Anschließend ist ein Lichterzug zum Osterfeuer neben dem geplanten Genmaisfeld geplant. Die Kinder dürfen dort Stockbrot backen.

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz bietet Stelle für FÖJ

04. 03. 2008

Der Bund Naturschutz bietet ab dem 01.09.2008 wieder eine Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) an.
Beim FÖJ handelt es sich um ein Angebot an junge Frauen und Männer, die ein Jahr lang im Umweltbereich arbeiten wollen und damit Erfahrungen im Bereich der Umweltbildung sowie des Natur- und Umweltschutzes  sammeln. Das Alter sollte zwischen 18 und 27 Jahren liegen.
Die Hauptaufgaben in unserer Würzburger Kreisgeschäftsstelle (Ökohaus) sind Umweltbildung, Betreuung des Naturgartens, Arten- und Biotopschutz, und Verwaltungstätigkeiten. Dazu kommt einmal im Monat die Mitbetreuung der BN-Kinder-/Jugendgruppe sowie die Teilnahme an fünf einwöchigen Bildungsseminaren. Als Gegenleistung werden Taschengeld und  Sachbezugspauschale (insgesamt rund 550 € pro Monat), sowie Unfall- und Versicherungsschutz geboten.

Bewerbungen bitte bis zum 31. März 2008 an:

Bund Naturschutz
Ökohaus
Luitpoldstr. 7a
97082 Würzburg

Noch Fragen?
Tel.: 0931/43972 oder e-mail: 
info@bn-wuerzburg.de

 

"Kein Genmais bei Randersacker - Erfolg für Umwelt und Landwirtschaft"

27.02.2008

Auf Flächen bei Randersacker wird es keinen Genmais geben. Der geplante Anbau wurde zurückgezogen! Der Bund Naturschutz lobt diesen Schritt, wird doch die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft auch von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.

Gemäß unseren Informationen hatte ein Landwirt aus dem Landkreis Kitzingen in Randersacker über 9 ha Fläche gepachtet, wo er Bt-Mais der Firma Monsanto  anbauen wollte. Der starke Widerstand vor Ort und eine Großdemo im Landkreis Kitzingen scheinen den Pächter jetzt aber zum Umdenken bewogen zu haben. „Dies ist ein Erfolg für die Umwelt und die Landwirtschaft“, freut sich Steffen Jodl, Geschäftsführer beim Bund Naturschutz Würzburg.
Im Landkreis Würzburg gibt es nun nur noch in den Gemarkungen Bütthard und Herchsheim Planungen für den Anbau von je 1000 qm Bt-Mais.

Quelle (Zahlen): offizielles Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz www.standortregister.de

Steffen Jodl

 

"Sichere Zukunft - Landwirtschaft ohne Gentechnik"

25.02.2008

Der Bund Naturschutz ruft alle Kommunen auf, gentechnikfreie Regionen zu gründen.
Kommunen haben die Möglichkeit, bei der Verpachtung ihrer Flächen den Pächter über den Pachtvertrag zu verpflichten, auf die Ausbringung gentechnisch veränderter Organismen zu verzichten. Dies nutzt zum Beispiel schon die Gemeinde Waldbüttelbrunn. Damit kann sichergestellt werden, dass von gemeindeeigenen Flächen keine Gefahr für die Umwelt und Landwirtschaft durch gentechnisch veränderte Organismen ausgeht. Diese Möglichkeit haben natürlich auch private Verpächter.

Nähere Informationen bietet eine Veranstaltung des Bundes Naturschutz in Urspringen (Festhalle) am 27.02.2008 (20:00 Uhr) mit folgenden Vorträgen:

„Erfolgsbeispiel gentechnikfreie Gemeinde“: Hans Fischer, Bürgermeister Schwebheim
“Umstellung lohnt sich“: Bernhard Schwab, ALF Würzburg, Sachgebiet Ökologischer Landbau
“Ökolandbau - Der Markt von morgen“: Rudolf L. Schreiber, Unternehmensberater und Publizist, Pro Natur GmbH

Im Landkreis Würzburg ist der Anbau gentechnisch veränderter Maissorten der Firma Monsanto geplant. Gemäß Gentechnik-Standortregister befinden sich allein in der Gemarkung Randersacker 10 Flächen, auf denen „Monsantomais“ angebaut werden soll. Diese Flächen wurden wohl an einen Landwirt aus dem Kreis Kitzingen verpachtet. Der Bund Naturschutz fordert den Pächter zum Verzicht des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen auf. Weitere kleinere Flächen befinden sich bei Giebelstadt und Bütthard.


Steffen Jodl

 

Autofahrer aufgepasst: Die Amphibienwanderung beginnt!

25.02.2008

Die milden Temperaturen locken die Amphibien in diesem Jahr schon frühzeitig zu den Laichgewässern. Weil ihre angestammten Wanderwege aber häufig von Straßen zerschnitten sind, kommen viele Amphibien „unter die Räder“.

Als Gegenmaßnahme errichten freiwillige Helferinnen und Helfer des Bundes Naturschutz auch dieses Jahr wieder Amphibienschutzzäune an den betroffenen Straßenabschnitten, gehen diese Zäune Schritt für Schritt ab, sammeln die Am-phibien ein und tragen diese auf die andere Straßenseite oder in Ersatzlaichgewässer. Mehr als 10.000 Amphibien wurden so im vergangenen Jahr von Mitgliedern des Bundes Naturschutz vor dem sicheren Straßentod gerettet.

Häufig sammeln unsere Helferinnen und Helfer bis tief in die Nacht und sind somit ebenfalls den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt. Um Unfälle zu vermeiden, bitten wir daher alle AutofahrerInnen, die entsprechenden Geschwindigkeitsbeschränkungen und Hinweisschilder mit dem Amphibienzeichen zu beachten und besonders vorsichtig zu fahren. Im Landkreis Würzburg sind vor allem folgende Straßen  betroffen:

  • Ortsverbindung Randersacker - Lindelbach
  • Ortsverbindungen Rimpar - Güntersleben - Gramschatz
  • Ortsverbindung Reichenberg - Kist
  • Ortsverbindungen von Greußenheim nach Hettstadt, Uettingen und  Leinach
  • Ortsverbindung Leinach - Zellingen
  • Ortsverbindung Erlach - Kaltensondheim
  • Kleinrinderfeld/Limbachshof
  • Ortsverbindung Heidingsfeld – Winterhausen
  • Ortsverbindung Margetshöchheim - Erlabrunn

In der Stadt Würzburg finden die Wanderungen zum Beispiel im Bereich Spittelbergweg, an der Giebelstädter Steige (Golfplatz), im Hinteren Steinbachtal und zwischen Ober – und Unterdürrbach statt.

Steffen Jodl

 

Umweltbilanz 2007

06.02.2008

Bund Naturschutz Würzburg - 4000 Mitglieder und Förderer - 29 Ortsgruppen in Stadt und Landkreis Würzburg – 8 Kinder- und Jugendgruppen – eine Lobby für unsere Natur und Umwelt

Der Ölpreis steigt in nie da gewesene Höhen, Ackerboden wird knapp und der Klimawandel vollzieht sich schneller als gedacht. 2006 erschien unsere Bilanz unter der Überschrift „Immer noch kein Klima-Wandel in den Köpfen“. Mittlerweile beherrscht der Klimawandel immerhin die Sonntagsreden.
Doch wie sehen die Taten aus?  Es passiert viel in Würzburg und Umgebung. Der Ausbau der A3 hat begonnen, Ikea wird kommen, die als „Westumgehung“ verniedlichte Transit-Autobahn befindet sich in der Planung, überall im Landkreis werden neue Gewerbegebiete erschlossen. Dies passt nicht zusammen. Der Bund Naturschutz fordert daher in seiner Umweltbilanz 2007 ein Umdenken. Wir braucht keine neuen Straßen, sondern eine Ertüchtigung unseres rückständigen ÖPNV,  wir brauchen keine Neuerschließungen auf dem Acker oder der Wiese, sondern die sinnvolle Nutzung bestehender Gebäude und erschlossener Flächen.

Ausbau der A 3

Der Ausbau der A3 wird für Würzburg keine Entlastung bringen – im Gegenteil! Er wird ein überproportionales Verkehrs-Wachstum von 10% mit den daraus folgenden Belastungen erzeugen. Aber auch schon in der laufenden Ausbauphase - die mehrere Jahre anhalten wird – leiden Gemeinden wie Kist unter dem Baustellenausweichverkehr. Wir hoffen, dass die vorläufig erkämpfte Spar-Version eines Tunnels im Stadtbereich von Würzburg auch tatsächlich kommt und ihre Funktion erfüllt.

Planungen für unsinnige „Westumgehung“ schreiten voran
Nachdem der Gesetzgeber mit der Aufnahme in den Bundesverkehrs-wegeplan die Voraussetzungen für die Planungen einer neuen Autobahn durch die Landkreise Würzburg und Main-Spessart geschaffen hatte, begannen im Jahr 2007 die Vorarbeiten für die Umweltverträglichkeits-studie. Dabei wurde auch ein stadtnaher Korridor wieder in die Überlegungen einbezogen. Die ersten Ergebnisse machen deutlich, dass es keine konfliktarme Lösung geben wird. Betroffen sind naturschutzfachlich wertvollste Flächen, das Landschaftsbild, Wasserschutzgebiete oder Wälder. Erholungsräume werden entwertet und Wohngebiete verlärmt. Bei der Lärmberechnung wurde nur ein LKW-Anteil von 20 %  bei einer unrealistischen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zu Grunde gelegt. Der Verkehr in der gesamten Region wird überproportional steigen.  Mit einem  Zubringer im Großbereich Hettstadt wird auch die Hettstadter Steige und das Maintal zusätzlich belastet (LKW-Durchgangsverbot durch Höchberg!). Ein Nutzen für die Region ist nicht zu erkennen, das Märchen einer Entlastung für Würzburg hat ausgedient.

Gewerbeflächen verschlingen Land und Lebensräume
Unter dem Deckmantel der Schaffung von Arbeitsplätzen werden weiterhin großflächige Gewerbegebiete auf den besten landwirtschaftlichen Böden ausgewiesen. Beispiele hierfür sind die Bereiche zwischen Würzburg und Kürnach oder rund um Klingholz bei Giebelstadt. Ohne Rücksicht auf das Landschaftsbild, ohne Rücksicht auf die Notwendigkeit wertvolle Böden für den Anbau von Nahrungsmitteln zu erhalten und ohne Rücksicht auf ihren Wert als Lebensraum für Offenland-Arten. Gleichzeitig erfolgen regelrechte Straßenbauorgien, finanziert mit Steuergeldern, wie zum Beispiel für die Großmärkte an der B 19, wo außer dem Knoten für IKEA (Zuschuss: 8,15 Mio Euro) noch drei (!) weitere Erschließungsstraßen gebaut bzw. geplant sind.

FH-Erweiterungsbau im Grünen?
Auf den ehemaligen Flächen der Leighton-Barracks existiert ein enormes Entwicklungspotential. Eine Fläche so groß wie die gesamte Würzburger Innenstadt steht zur Verfügung, voll erschlossen, mit gut sanierten Gebäuden. Die Universität Würzburg beabsichtigt eine Erweiterung auf dem dortigen Gelände, auch durch die Nutzung bestehender Gebäude, was sehr zu begrüßen ist. Unverständlich ist daher das Beharren der FH, im Alandsgrund einen Erweiterungsbau für zwei Fachbereiche neu bauen zu wollen.  Dort würden ohne Notwendigkeit der Grüngürtel zerrissen, neue Erschließung nötig, und neue Verkehrsströme produziert werden.

Umweltbildung für Klimaschutz und Naturerfahrung
Das Ökohaus Würzburg des Bundes Naturschutz bot auch 2007 verstärkt Veranstaltungen an, für die Reduzierung von Treibhausgasen. Wärme aus Sonne und Holz, Photovoltaik, Passivhaus, Energiepass für Gebäude, Wärmedämmung, Energiesparkonzepte für Alt- und Neubau sind Themenbeispiele.
Naturerfahrung und das Kennenlernen von Pflanzen und Tieren wurde erwachsenen- und kindgerecht verpackt und fand wieder ein großes Interesse. Das Familienprogramm und die zahlreichen Exkursionen tragen mit dazu bei, die Menschen für den Erhalt von naturnahen Flächen und Landschaften zu sensibilisieren.
Im Jahr 2007 nutzten etwa 3000 Besucher das breit gefächerte Bildungsangebot des Ökohauses Würzburg mit rund 190 Veranstaltungen.
Das Programm für Schulklassen und Kindergärten nahmen diesmal 60 Gruppen wahr. Hier wurden Kunstwerke aus Blättern, Ästen und Steinen gestaltet, Tierspuren im Wald gesucht oder das Leben im Teich und auf der Wiese spielerisch kennengelernt.
Bei 13 Kindergeburtstagen war Spaß und Spiel in der Natur angesagt.
In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt bot der Bund Naturschutz ein Pfingstferienprogramm zum spielerischen Kennenlernen von Pflanzen und Tieren an.
In der Agenda 21 wirkte der Verein wieder engagiert mit, z. B. bei Fortbildungsveranstaltungen für Agenda 21-Aktive in Unterfranken – in Kooperation u. a. mit dem Matthias-Ehrenfried-Haus und dem Umwelt-beauftragten der Diözese Würzburg.

Gleich mit drei Aktionsflächen war der Bund Naturschutz  erfolgreich bei der Mainfrankenmesse vertreten.
Unter dem Motto „Umwelt macht Schule“ stellten mehrere Schulen aus Unterfranken ihre vorbildlichen Umweltprojekte vor. Eine Naturwerkstatt lud vor allem Kinder zum phantasievollen Umgang mit Naturmaterialien ein.
„Essen für den Klimaschutz“ war das Thema einer Bio-Schauküche, wo Profiköche und Kochauszubildende Kostproben für die Besucher und für VIP’s zubereiteten. Diese sehenswerte Aktion wurde in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und Gaststättenverband und der Franz-Oberthür-Schule präsentiert und soll auch in etwas abgewandelter Form auf der Mainfrankenmesse 2009 wiederholt werden.

Arten- und Biotopschutz mit viel ehrenamtlichem Engagement
Schon immer zählte der Arten- und Biotopschutz zu einer Kernaufgabe des Bundes Naturschutz. Dabei werden nicht nur die 38 BN-eigenen Flächen mit einer Gesamtfläche von über 17 ha betreut, sondern auch andere ökologisch wertvolle Grundstücke gepflegt und damit erhalten. So wurden Streuobstwiesen, Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und Bäume gepflanzt, Kopfweiden gepflegt, Gewässer unterhalten, Nistkästen gereinigt und Fledermausquartiere gesichert. Durch die Betreuung von rund 3,5 km Amphibienschutzzäunen bei Wind und Wetter wurden tausende Amphibien vor dem sicheren Straßentod bewahrt.
Damit leistete der Bund Naturschutz einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten sowie des Landschaftsbildes, von dem letztendlich auch alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.

Karin Miethaner-Vent             Steffen Jodl                  Klaus Isberner
       1. Vorsitzende               Geschäftsführer            Bildungsreferent