Zur Startseite

Kreisgruppe Wü

Pressemeldungen 2010

Alle Jahre wieder: Achtung Streusalz!

Würzburg, 22.11.2010

Der Winter kommt mit  Schnee und Eis und schon bald wird „Streusalz“ wieder ein großes Thema sein. Straßen, Wege und damit auch die Natur werden wieder "eingepökelt".

Der Bund Naturschutz empfiehlt daher auf Streusalz zu verzichten und andere Streumittel mit abstumpfender Wirkung sparsam einzusetzen. Bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege gründlich mit Schippe oder Besen zu räumen. Bei Eis und erhöhter Glättegefahr bieten sich Sand, Kies oder Sägespäne als Streumittel an. Splitt oder Granulat können hingegen giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Streumittel mit dem Umweltzeichen ''Der Blaue Engel" sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen.

Im Durchschnitt werden jährlich in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1 und 2 Millionen Tonnen Auftausalze im Winterdienst verwendet. Das verätzt nicht nur die Pfoten der lieben Vierbeiner, sondern lässt auch den Pflanzen am Wegesrand und den Kleinlebewesen im Boden keine Überlebenschance! Gleichzeitig entstehen durch Streusalz Jahr für Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe, sowohl durch Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen - insbesondere gefährlich: Korrosion der Bremsen -, als auch durch Schädigungen von Fahrbahndecken und Wegen.

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz sieht in Erneuerbaren Energien die Basis für langfristig stabile Strompreise und wirbt für Umstieg auf Ökostromanbieter und erneuerbare Energien

Würzburg, 18.11.2010

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erhöht nicht den Strompreis, sondern ist eine sinnvolle Zukunftsinvestition.

 Der Bund Naturschutz (BN) übt Kritik an der rücksichtslosen Gewinn-maximierung der vier großen Atomstromkonzerne. „Diese Atomstromanbieter fahren riesige Gewinne ein und diffamieren gleichzeitig die Vergütungen für die Erneuerbaren Energien“, so Steffen Jodl, Geschäftsfüherer der BN-Kreisgruppe Würzburg. „Zeigen sie E.ON, RWE, EnWB und Vattenfall die rote Karte und wechseln Sie Ihren Stromanbieter, gehen Sie zu einem der Atomenergie-freien Ökostromanbieter“, appelliert der BN-Vertreter. Hinweise zu Ökostromanbietern finden Sie zum Beispiel unter www.atomausstieg-selber-machen.de.

 „Die aktuelle Debatte über eine Erhöhung des Strompreises, die angeblich aus einer steigenden Erneuerbaren-Energie-Umlage resultieren soll, ist eine dreiste Verdrehung der Tatsachen durch die großen Stromanbieter“, so Steffen Jodl.  Denn die erneuerbaren Energien sind keinesfalls der preistreibende Faktor, das stellte das Bundesumweltministerium in 2010 klar.

 „Zwar stieg die Umlage aus den Vergütungen nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz tatsächlich – aber der Löwenanteil der Strompreissteigerungen der letzten Jahre resultiert aus Kostensteigerungen bei den fossilen Energieträgern, der Erhöhung der Umsatzsteuer, sowie gestiegenen Netzentgelten, die die Stromkonzerne als Vorwand nutzen, um Strom zu überhöhten Preisen an die Verbraucher zu liefern und ihre Gewinne zu maximieren“, erläutert Steffen Jodl.

 „Die Erneuerbaren Energien haben das Potential, die Strompreise langfristig stabil zu halten – die Kosten und die Preise der fossilen und nuklearen Energieträger hingegen werden in der Zukunft drastisch steigen, da diese zunehmend knapper werden“, so Dr. Herbert Barthel, neuer Referent für Energie und Klimaschutz beim Bund Naturschutz in Bayern.

Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke drückt immense Mengen an zusätzlichem Strom in den Markt. Das könnte den Strompreis an der Strombörse unter Druck setzen und damit Innovationen und Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien erschweren, das befürchten die bayerischen Stadtwerke. Von geringeren Strompreisen an der Strombörse profitieren jedoch vor allem die großen Stromverbraucher – die privaten Haushalte hingegen zahlen festgesetzte Preise und erhalten diese Preisvorteile nicht.

Der beste Beitrag des Verbrauchers und der Verbraucherinnen zum Schutz des Geldbeutels ist das konsequente Sparen von Energie. „Sparen Sie Strom mit einfachen Tricks, sparen Sie Heizkosten durch bessere Wärmedämmung, sparen Sie Sprit im Straßenverkehr durch Ihr Fahrverhalten,“ so Barthel.

Die erneuerbaren Energien haben durch Investitionen bis 2010 in Deutschland 340.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – in der Kernenergie sind nur ca. 35.000 Menschen beschäftigt. Die Umlage der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien für das Jahr 2010 bezeichnet Barthel als eine „sinnvolle Investition in die Zukunft, die uns stabile und sichere Strompreise garantiert“.

Erneuerbare Energien haben im Unterschied zu Kohle- und Atomkraftwerken ehrliche Preise. Wenn die versteckten Kosten und Subventionen für Kohle- und Atomkraftwerke berücksichtig würden, wären diese deutlich teurer und es wäre keine zusätzliche Förderung der Erneuerbaren Energien erforderlich. Die Erneuerbaren Energien hätten allein im Jahr 2009 im Stromsektor versteckte Kosten in Höhe von 5,7 Milliarden Euro vermieden.

Erneuerbare Energien schaffen lokale Wertschöpfung in Bayern: Die Sonne scheint in Bayern, der Wind bläst in Bayern – das Geld bleibt bei uns in der Region. Für fossile Energieträger und die Rohstoffe der Atomenergie hingegen müssen Lieferanten aus Übersee mit Geld aus unserer Heimat bezahlt werden.

Der Kostenvergleich erneuerbarer Energien mit Kohle- und Atomstrom vergleicht Äpfel mit Birnen: Die Kosten der neuen Wind- und Photovoltaikanlagen tragen zu Beginn die Betriebskosten und zusätzlich Abschreibung der Investitionskosten, die bereits abgeschriebenen Altanlagen der Atomkraftwerkes tragen nur die Betriebskosten. Würde man die Kosten pro Kilowattstunde Strom aus einem neuen Atomkraftwerk mit Solarstrom vergleichen, dann wäre Solarstrom um die Hälfte billiger.

Steffen Jodl

 

„Die Erde braucht Freunde“ Bund Naturschutz informiert vom 02. bis 06. November 2010

Würzburg, 27.10.2010

Ab Dienstag, den 02.11.2010, bis Samstag, den 06.11.2010, wird ein Team des Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN) im westlichen Landkreis Würzburg über den Bund Naturschutz und seine Projekte informieren.

Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg, sieht dies als ein Angebot an die Bürgerinnen und Bürger, die Arbeit des BN kennen zulernen und  würde sich um eine Unterstützung sehr freuen. Besonders hilfreich sind für uns Menschen – ganz gleich ob jung oder alt – welche sich ehrenamtlich engagieren wollen und natürlich neue Mitglieder, welche unsere umweltpolitische Arbeit mit ihrer Stimme und unsere gemeinnützige Arbeit generell mit einen finanziellen Beitrag unterstützen. Denn in einer starken Gemeinschaft erreichen wir einfach mehr für Umwelt und Natur. Das Team informiert Sie gerne über die bestehenden Möglichkeiten. Auch Spenden sind möglich. Wir freuen uns auf Sie!

Über den Bund Naturschutz in Bayern e. V.:

Wir sind der älteste und größte Umweltschutzverband Bayerns. Er ist gemeinnützig und der bayerische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND). Zusammen mit dem BUND ist er Mitglied im weltweit größten Umweltschutznetzwerk Friends Of The Earth International.

Nach § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Bund Naturschutz als Umweltverband anerkannt und wird bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört.

Wir arbeiten wirtschaftlich, parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Der BN dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken.

Derzeit hat der BN rund 170.000 Mitglieder. Sie sind in einem flächendeckenden Netz von 76 Kreisgruppen und 668 Ortsgruppen organisiert. Dazu kommt eine Vielzahl von Kinder- und Jugendgruppen, die von einer eigenen Jugendorganisation, dem JBN, betreut werden.

Der Bund Naturschutz will die natürliche Schönheit und Vielfalt unserer Heimat bewahren. Wir verstehen uns als Anwalt für Natur, Landschaft und Mensch. Unser Ziel ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen für Mensch, Tiere und Pflanzen zu erhalten.

Unsere Aufgaben liegen auf allen Feldern der Umweltpolitik:

·        Wir schützen Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume.

·        Wir legen sinnvolle Konzepte für Verkehr und Energie vor.

·        Wir wollen unsere Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Luft rein halten.

·        Wir fördern den ökologischen Landbau.

·        Wir bieten Menschen jeden Alters ein umfassendes Bildungsprogramm

 

Steffen Jodl

 

Biodiversität im Raum Würzburg

Würzbrug, 21.10.2010

Während in Nagoya die Welt über den Schutz der Artenvielfalt berät, werden im Raum Würzburg Planungen für massive Eingriffe in naturnahe Lebensräume vorangetrieben

Laut UNO stellt der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt und der Klimawandel das größte umweltpolitische Problem des beginnenden 21. Jahrhunderts dar. Vom 18. bis 29. Oktober 2010 findet deshalb in Nagoya (Japan) die 10. Vertragsstaatenkonferenz (COP 10) der Konvention über die biologische Vielfalt (Biodiversitätskonvention, CBD) statt. Es tagen Vertreter der 193 Unterzeichnerstaaten aus aller Welt, um über die Zukunft der biologischen Vielfalt auf diesem Planeten zu beraten. Zentrales Ziel wird sein, einen strategischen Plan zu verabschieden, um den Rückgang der Biodiversität zu verlangsamen bzw. zu stoppen – nachdem das Ziel, dies bis 2010 zu schaffen, nicht erreicht wurde.

Und im Raum Würzburg?

·        Die Mainkanalisierung und der Bau zahlreicher Stauhaltungen haben den Lebensraum Fließgewässer weitgehend zerstört. Der Main ist nur noch eine Aneinanderreihung von Stauseen ohne Durchgängigkeit für Wanderfische, die Zwergrohrdommel ist verschwunden.

·        Streuobstwiesen fielen und fallen der Ausweisung neuer Baugebiete zum Opfer. Steinkauz und Wiedehopf sind daher nur noch sporadisch vorhanden.

·        Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft überdüngen die Gewässer  und vernichteten so auch Standorte für den Sonnentau im Tiergartenmoor bei Höchberg oder die Sumpfgladiole im Zeubelrieder Moor. Beide sind hier ausgestorben.

·         Die Überbauung wertvollster landwirtschaftlichen Böden führt auch zu einem Verlust an Lebensraum für Offenlandarten, wie dem stark bedrohten Feldshamster.

Dies sind nur einige drastische Beispiele für den schleichenden Verlust der Vielfalt in unserer Heimat. Und die nächste Bedrohung für die Artenvielfalt wird weiter vorangetrieben: Eine neue autobahnähnliche Trasse durch die Landkreise Würzburg und Main-Spessart: die sogenannte B26n. Quer durch Wiesen, Felder und Wälder ist diese neue Trasse geplant, obwohl bekannt ist, dass dadurch bisher weitgehend zusammenhängende Lebensräume erstmalig massiv zerschnitten würden. Die Folgen für diesen Naturraum wären fatal und eine Ohrfeige für alle Bestrebungen zur Biodiversität in der Region und darüber hinaus.

 Im übrigen Bayern sieht es nicht besser aus:

- 50% der Tiere und 43% der Pflanzen Bayerns sind in ihrem Bestand gefährdet,

- 915 Tierarten sind ausgestorben,

- 70% der Lebensräume gelten als gefährdet und die Roten Listen der bedrohten Arten sind länger als in den meisten anderen Staaten Europas.

Das bayerische Umweltministerium bestätigt, dass über die Hälfte der erfassten Tier- und Pflanzenarten Bayerns bedroht oder gefährdet sind. „Wesentliche Ursache für den Rückgang heimischer Tier- und Pflanzenarten ist die Verarmung und der Verlust der Lebensräume. Die drastische Abnahme ist nicht nur Resultat von Flächenschrumpfungen, sondern auch von Flächenzersplitterungen …“. In vielen Regionen Bayerns bestehen wertvolle Biotoptypen wie Feuchtwiesen auf weniger als 1 % der ursprünglichen Fläche, in weniger als 100 Jahren wurden über 80% der bayerischen Moore zerstört.

Erfolge

Daneben steht der  wachsende Wunsch der Bevölkerung nach intakter Natur. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes vieler Arten- und Biotopschützer im Bund Naturschutz werden im Raum Würzburg beispielsweise Magerrasen bei Leinach und Margetshöcheim, Feuchtstandorte bei Erlach oder in Versbach und Streuobstflächen in Kleinrinderfeld und Waldbrunn gepflegt und erhalten. Fledermäuse, Amphibien, Turmfalken und Schleiereulen versucht man gezielt zu unterstützen. Viele Bürger und Landwirte unterstützen diese Bemühungen. Doch nach wie vor gehen wertvolle, teils unersetzliche Lebensräume verloren.

Nach Ansicht des Bund Naturschutz (BN) müssen Bayern und die Region Würzburg deshalb noch einiges tun, um sein Naturerbe zu erhalten:

·        Vernetzung der Habitate (Biotopverbund)

·        Präzisierung und Ökologisierung bzw. Festlegung einer guten fachlichen Praxis in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft

·        Schaffung eines Systems von Wäldern mit natürlicher Entwicklung auf mindestens 5% der Fläche

·        Schutz der Gewässer – vor allem der Moore – vor Nährstoffeintrag

·        Reduzierung des Flächenverbrauchs von derzeit ca. 94 Hektar/Tag auf 30 Hektar/Tag im Jahr 2020.

·        Renaturierung der Flussauen, denn Flüsse brauchen Raum

·        personelle Aufstockung der Unteren und Höheren Naturschutzbehörden und Aufstockung der finanziellen Mittel für den Naturschutz in allen Ressorts - denn die Umsetzung internationaler Verpflichtungen wie Natura 2000 oder auch der bayerischen Biodiversitätsstrategie braucht mehr Personal und Finanzen.

Denn trotz vieler schöner Broschüren und schöner Worte stehen in Bayern Nutzungsinteressen fast immer noch vor der Artenvielfalt.So bleibt der bayerische Staat und die Region Würzburg weit hinter den naturschutzfachlichen Erwartungen zurück und kann die Herausforderung zum Erhalt der Artenvielfalt nicht meistern.

Um den Schutz der Biodiversität stärker vor Ort zu verankern, wünscht sich der BN vom Landkreis Würzburg und der Stadt Würzburg, eine eigene lokale Biodiversitätsstrategie aufzustellen und für die nötigen Maßnahmen bei allen Verantwortlichen zu werben.

Und es lohnt sich, wie der BN ausführt, denn die Artenvielfalt liefert kostenfrei unersetzliche Werte und Wohltaten: Nahrung, Erholung, Arzneien, sauberes Wasser und vieles mehr, was unser Leben und Wirtschaften überhaupt erst ermöglicht und auch angenehm macht.

Wirtschaftsfachleute schätzen den Wert der Leistungen der Artenvielfalt weltweit auf 50.000 Milliarden US-$ (50 000 000 000 000 $)! Das ist mehr als alle Güter und Dienstleitungen der Welt zusammen genommen.

Steffen Jodl

 

„Die Erde braucht Freunde“ Haus- und Straßensammlung des Bundes Naturschutz vom 18. – 24. Oktober 2010

Würzburg, 12.10 2012

Arten- und Biotopschutz, Kinder- und Jugendarbeit, Bildungsveranstaltungen im Ökohaus und Umweltberatung sind nur ein Teil von Aufgabenbereichen der Bund Naturschutz Kreisgruppe Würzburg. Als von Politik und Wirtschaft unabhängiger Naturschutzverband sind wir jedoch besonders auf Spenden zur Finanzierung unserer gemeinnützigen Arbeit angewiesen, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe. Auch eine Stelle für ein freiwilliges ökologisches Jahr wird über Spendengelder mitfinanziert.

Daher führt der Bund Naturschutz zusammen mit der Montessori Schule Würzburg vom 18. bis 24. Oktober 2010 eine Haus- und Straßensammlung durch. „Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende und helfen Sie auf diese Weise mit, eine lebenswerte Umwelt zu erhalten“, appelliert Herr Jodl an die Bevölkerung. Vor allem in einer Zeit, in der klima- und umweltfreundliche Politik nicht im Fordergrund steht, müssen Organisationen wie der Bund Naturschutz bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Wir bedanken uns im Voraus bei allen engagierten Schülern, Schülerinnen und Lehrkräften der Montessori Schule, sowie bei den hilfsbereiten Spendern.

Weitere Informationen über den Bund Naturschutz erhalten Sie gerne im Ökohaus, Luitpoldstraße 7a, 97082 Würzburg, Tel 0931/43972.

Steffen Jodl

 

Herbstzeit: Überall lauern Gefahren für Igel

Würzburg, 21.09.2010

Wer sich an diesen spätsommerlichen Wochenenden zu einem Spaziergang in die Weinberge aufgemacht hat, dem ist es vielleicht schon aufgefallen:

Sind Vogelschutznetze in den Weinbergen unsachgemäß angebracht, können sich Igel, Vögel, Feldhamster und andere Kleintiere darin verfangen und kommen dann langsam und qualvoll ums Leben. Daher appellieren der Bund Naturschutz und die Igelexpertin Gudrun Martin an die Bewirtschafter von Weinbergen: „Bitte legen Sie die Netze nach oben, etwa vierzig Zentimeter oberhalb des Bodens sollten diese abschließen. Es dürfen keine losen Enden nach unten hängen oder gar am Boden aufliegen.“

Allein am vergangenen Wochenende mussten wieder mehrere Tiere eingeschläfert werden. Verzweifelt und wahnsinnig vor Hunger versuchen die Tiere sich aus den Schlingen zu befreien. Schneiden sich tiefe Wunden an Hals und Kniekehlen. Das wiederum ist ein gefundenes Fressen für Fliegen, die ihre Eier dort hinein legen. Man möchte es sich gar nicht vorstellen, doch mit madenübersäten und halbtoten Igeln wird Gudrun Martin von der Igelauffangstation in Gerbrunn in dieser Jahreszeit fast täglich konfrontiert.

Natürlich suchen die Igelfamilien nach Würmern und anderer Nahrung, sie wollen sich sicher nicht an den Trauben vergreifen. Dennoch können sie sich in bis zum Boden hängenden Kunststoffnetzen verfangen! Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau empfiehlt als beste Methode  eine Seitenbespannung und weist darauf hin, dass Verletzungen von Tieren einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellen und empfindliche Geldstrafen zur Folge haben können.

Neben der Gefahr von Autos überfahren zu werden, eingefangen und weggesperrt, zu weit vom Nest weggetragen oder fälschlicherweise mit Milch gefüttert zu werden, sind die Rebnetze die größte Gefahr für die stacheligen Vierbeiner.

Wir bitten Sie deshalb, halten Sie die Augen offen und bringen Sie angeschlagene oder verletzte Tiere in die Igelauffangstation nach Gerbrunn. Frau Gudrun Martin steht Ihnen mit fachmännischem Wissen und Fürsorge zur Seite (Telefonische Auskunft 0931/30489608).

Sarina Hüben

 

Herbstputz im Garten: Unordnung ist das halbe Leben

Würzburg, 17.09.2010

Ein Winterquartier und lebenswichtige Nahrung für Igel, Amsel und Co. bietet, wer sich im Garten von seiner Ordnungsliebe verabschiedet, teilt die Kreisgruppe Würzburg des  Bund Naturschutz in Bayern e. V. mit.

Laub auf den Beeten, ein Reisighaufen in der Gartenecke und verblühte Blumenstengel im Balkonkasten - hier ist kein Faulpelz sondern ein Öko-Gärtner am Werk. Statt alles „ordentlich“ abzuschneiden, rät Steffen Jodl  von der BN-Kreisgruppe Würzburg, Stauden und Sträucher im Herbst stehen zulassen, damit Vögel hier ihre Winternahrung finden. Die Insektenfresser unter ihnen wie Rotkehlchen und Zaunkönig picken Spinnen und Insekten auf, die in hohlen Stengeln oder den Blütenresten überwintern. Die Samenbestände der Blumen dienen wiederum Körnerfressern wie Finken, Ammern und dem Zeisig als Nahrung. Einheimische Sträucher wie Schneeball, Pfaffenhütchen und Heckenrose bieten mit ihren Beeren ebenfalls jede Menge Futter.

Ein Haufen Zweige vom Baum- oder Heckenschnitt in der Gartenecke kommt dem Igel auf Wohnungssuche gerade recht, um hier den Winter zu verschlafen und im Frühjahr seinen Nachwuchs großzuziehen. Auch Kröten, Eidechsen und Vögel finden hier Schutz und Nahrung.

Wer seine Beete mit einer Laubschicht bedeckt, ist nicht zu faul zum Blätterfegen. Diese Schicht schützt den Boden vor dem Austrocknen und bietet den Bodentieren reichlich Nahrung. Der Boden bleibt locker und der verrottete Mulch kann beim Garten-Frühjahrsputz leicht mit dem Sauzahn eingearbeitet werden.

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz und Bürgerinitiative: „Verzicht auf Autobahnwestumgehung B26n ist die beste Lösung!

Würzburg, 29.07.2010

Noch immer hängt die Autobahn-Westumgehung (B26n) wie ein Damoklesschwert über der ganzen Region. Und wie jetzt immer deutlicher wird, ist nicht nur diese unsinnige Transitautobahn ein riesiges Problem und stößt daher auf breite Ablehnung. Auch die Anschlussstellen an die B26 n und an die A3 mit ihren Zubringern würden die Region erheblich belasten: „neuer Flächenverbrauch, zusätzlicher Verkehr, mehr Lärm und Abgase für die Gemeinden“. Deutlich machen dies der Bund Naturschutz Würzburg und der Verein Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B26n e.V.  in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Insgesamt 10 Anschlussstellen an die neue Autobahn quer durch die Landkreise Würzburg und Main-Spessart wurden bei der Vorstellung der  Umweltverträglichkeitsstudie zur Autobahn-Westumgehung (B26n) Anfang des Jahres präsentiert.  Eine ist zwischen Hettstadt und Rossbrunn geplant, mit Verlegung der B 8 und verkehrlichen Auswirkungen bis Höchberg. Nun denkt man auch noch an eine neue Anschlussstelle an die A3 zwischen Helmstadt und Üttingen nach, mit erheblichen Belastungen gerade für Üttingen. „ Lässt das Staatliche Bauamt hier nur einen Versuchsballon steigen, um die Widerstände zu testen oder will man gar die Gemeinden gegeneinander ausspielen, um den Widerstand in der Region gegen die B26n zu brechen?“, fragt sich Steffen Jodl, Geschäftsführer beim Bund Naturschutz Würzburg, Dass letzteres nicht gelingen wird, ist sich der Bund Naturschutz (BN) jedoch sicher. “Das Gegenteil wird der Fall sein“, so Jodl weiter. Eine B26n würde die ganze Region belasten, auch wenn die Trasse nicht direkt an einer Gemeinde vorbeiführt. Anschlussstellen und Zubringer brächten den Verkehr in viele Gemeinden.Daher ist für den BN der Verzicht auf die Autobahnwestumgehung B26 n die beste Lösung!

Auch der Vorsitzende des Vereins Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B26n e.V. , Matthias Zorn (Hettstadt), kritisiert das Staatliche Bauamt und setzt sich für einen Verzicht auf die B26n ein: "Hier werden Lösungen vorgetragen, die dem Ziel untergeordnete werden, diese Transitstrecke auf Gedeih und Verderb zu planen und zu bauen." Es werde scheinbar nach dem Motto "Teile und herrsche" verfahren. "Für die Gemeinden Uettingen und Helmstadt werde es keine befriedigende neue Anbindung geben", ist er sich sicher. Auch aus Hettstädter Sicht werde durch die B 26n vorerst ein Planungschaos und nach dem Bau ein Verkehrschaos übrig bleiben. "Wir werden mit aller Macht versuchen die B 26n zu Fall zu bringen. Erst dann kann über die eigentlich notwendigen Verkehrslösungen in der gesamten Region - ohne ideologische Scheuklappen - diskutiert werden."  Ziel müsse dabei sein, bedarfsgerechte, lokale und regionale Verkehrslösungen im Einvernehmen mit den betroffenen Kommunen zu finden, Kosten einzusparen und zeitnah Entlastungen der Bevölkerung zu erreichen. Zorn: "Das Ganze sieht nach einer kompletten Hilflosigkeit des Straßenbauamtes aus. Hier wird versucht, ohne nachhaltige Planung Trostpflaster zu verteilen. Die Kosten dieser Maßnahme sind auch noch offen. Eines ist aber klar: damit hat man die halbe Milliarde Euro Baukosten schon voll und es ist kein Ende in Sicht, wie weit die Kosten noch steigen.“     

 

Steffen Jodl                                       Matthias Zorn

Geschäftsführer BN                        1. Vorzitzender BI

 

Leopold-Sonnemann-Realschule ist Spitzenreiter bei der Haus- und Straßensammlung des Bund Naturschutz Würzburg

Würzburg, 06.07.2010

Wir gratulieren der Leopold-Sonnemann-Realschule in Höchberg zum ersten Platz bei der diesjährigen Haus- und Straßensammlung. Stolze 2111,10 Euro wurden allein durch die Schülerinnen und Schüler dieser Schule gesammelt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit 1456,45 Euro bzw. 1208,21 Euro das Friedrich-Koenig-Gymnasium sowie die Jakob-Stoll-Realschule in Würzburg.

11 Schulen aus Stadt und Landkreis Würzburg beteiligten sich mit großem Eifer an der Sammlung für Natur und Umwelt, mit der nicht nur landesweite Projekte (zum Beispiel die Förderung der Wildkatze oder der Erhalt des Grünen Bandes) unterstützt werden, sondern gezielt auch der Erhalt wertvoller Flächen in der Region Würzburg sowie das Bildungsprogramm im Ökohaus. Insgesamt wurden durch die Schulen über 10.000  Euro gesammelt. Weitere rund 3.200 Euro sammelten Helferinnen und Helfer aus den Ortsgruppen des BN, wobei vor allem Helga Bätz aus Veitshöchheim  mit einem Ergebnis von 673 Euro herausragt

Für dieses hervorragende Ergebnis bedankt sich der Bund Naturschutz ganz herzlich bei allen Unterstützern!

Steffen Jodl

 

Umweltschutz ist Gesundheitsschutz ist Nichtraucherschutz

Bund Naturschutz ruft zur Teilnahme am Volksentscheid zum Nichtraucherschutz auf

Würzburg, 02.07.2010

Als Unterstützer freut sich der Bund Naturschutz über das gewonnene Volksbegehren Nichtraucherschutz in Bayern und den damit verbundenen Volksentscheid am 4. Juli. Nun haben die Bürger Bayerns das Wort.

Hubert Weiger, BN-Landesvorsitzender, zum Engagement des Bundes Naturschutz für den Nichtraucherschutz: „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz. Wir engagieren uns für eine geringere Feinstaubbelastung durch weniger Autoverkehr in den Städten und deswegen setzen wir uns auch für die Luftreinhaltung in Gaststätten, Discotheken und Bierzelten ein“.

Der BN verfolgt satzungsgemäß das Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen vor weiterer Zerstörung zu bewahren und wiederherzustellen. In diesem Sinne setzt er sich im gesellschaftlichen und politischen Raum für einen umfassenden und nachhaltigen Natur- und Umweltschutz ein, indem er insbesondere die Verbraucher wirtschaftlich unabhängig über die umwelt- und gesundheitsrelevanten Auswirkungen von Produkten, Dienstleistungen und Verhaltensweisen aufklärt und berät. Setzen auch Sie am 4. Juli ein Zeichen für den echten Nichtraucherschutz!

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz fordert gründliche und vorbehaltlose Prüfung einer Tunnellösung am Heuchelhof

Würzburg, 21.06.2010

Schon im Juli 2008 hat der Bund Naturschutz die vorliegenden Planungen zu einer Teileinhausung am Katzenberg im Ramen des A3-Ausbaus deutlich kritisiert und die Vorteile einer echten Tunnellösung aufgezeigt. Hiermit erneuern wir unsere Forderungen nach einer gründlichen und vorbehaltlosen Tunnellösung. Gerade die häufig unerträgliche Stausituation im Bereich des Ausbaus bei Kist spricht für einen Tunnel. Gleichzeitig macht der Bund Naturschutz aber auch deutlich, dass ein Tunnel nicht der Startschuss für neue Baugebiete sein kann.

Die vorliegende Planung zum A3-Ausbau im Bereich Heuchelhof führt zu erheblichen Eingriffen in das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten. Gerade am Katzenberg sind hohe Verluste von Trockenlebensräumen vorprogrammiert. Gehölzstreifen, die als Pufferflächen fungieren, müssten gerodet werden. Bis die Lärmschutzwälle bzw. neu angeschütteten Böschungen (die eine Breite von 30 m einnehmen) mit Gehölzen ausreichend begrünt sind, werden weitere Jahre vergehen. Die Barrierewirkung der A3 wird zwar auf 570 m Länge aufgehoben, gleichzeitig aber auf der übrigen Strecke erhöht.

Der Ausbau auf der gleichzeitig verkehrlich genutzten Strecke führt zu erheblichen Behinderungen des Verkehrs. Als Folge wird ein großer Teil des Autobahnverkehrs durch Landkreisgemeinden und die Stadt Würzburg rollen, mit allen Folgebelastungen, bis hin zu schweren Unfällen. Diese negativen Auswirkungen zeigen sich schon durch den Ausbau bei Kist. Die Staubelastungen haben sich seit Ausbaubeginn vervielfacht und wirken sich auch auf die Stadt Würzburg aus.

Demgegenüber hätte eine Tunnellösung durchaus Vorteile:

·     sehr hohe Rückbaulänge der Bestandstrasse mit Möglichkeit der  Rekultivierung

·     kaum Beeinträchtigung durch bauzeitliche Verkehrsführungen

·     deutliche Reduzierung der Verlärmung weiter Teile des Heuchelhofes und des Naturschutzgebiets „Bromberg-Rosengarten“

·     weniger Beeinträchtigung durch bauzeitliche Verkehrsführungen

·     geringere Beeinträchtigung des Landschaftsbildes

·     mit ca. 7 ha deutlich weniger Eingriffe in Natur und Landschaft (gegenüber 25,7 ha bei der aktuellen Planung)

·     gestreckte Linienführung und erhebliche Streckenverkürzung

Die Entscheidung zu Gunsten der „modifizierten Ausbauvariante“ mit Einhausung erscheint daher als wenig schlüssig. Vollends unverständlich ist, dass die längere Katzenberg-Einhausung (800m) verworfen wurde. Dem Anschluss der Tank- und Rastanlagen wurde ein zu hohes Gewicht beigemessen, den Belangen von Menschen und Natur zuwenig. Der Bund Naturschutz  sieht darin einen schweren  Verstoß gegen das Gebot, Eingriffe gegen Mensch und Umwelt zu minimieren und gegen eine korrekte Abwägung.

Steffen Jodl

 

Kröten sammeln einmal anders Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. startet seine Sammelwoche vom 22. bis 30. April 2010. Spenden kommen dem Schutz von Umwelt und Natur in Bayern zu Gute.

Würzburg, 15.04.2010

Ca. 25.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind auch in diesem Jahr wieder in ganz Bayern unterwegs, um Spenden für die Natur zu sammeln, auch in Stadt und Landkreis Würzburg. Die Gelder fließen zum überwiegenden Anteil in Projekte vor Ort, wie z. B. die Umweltbildungsarbeit im Ökohaus Würzburg oder dem Erhalt ökologisch wertvoller Grundstücke.  Landesweit versteht sich der BN als Anwalt für Natur, Landschaft und Mensch. Er setzt sich z. B. ein für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, für die Bewahrung der heimischen Kulturlandschaften vor Versiegelung und für den Klimaschutz ein.

Mitgliedsbeiträge und Spenden sind dabei die Säule der erfolgreichen Aktivitäten. Denn der BN setzt auf finanzielle Unabhängigkeit. „Wir können uns nur dann wirklich authentisch und ehrlich für Bayerns Natur stark machen, wenn wir uns nicht der Einflussnahme durch Gelder aus Politik und Wirtschaft ausliefern.“, betont Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg.  Dass die Spendengelder gut angelegt sind, zeigen die vielfältigen Aktionen der Kreisgruppe. So pflegen ehrenamtliche Helfer wertvolle Biotope wie zum Beispiel Streuobst- und Magerwiesen bei Kleinrinderfeld, Leinach oder Margetshöchheim und  retten jedes Jahr hunderte Frösche, Kröten und Molche vor dem Tod auf der Straße.

Besonders stolz ist Jodl auch auf die Umweltbildungsarbeit im Ökohaus. An die 200 Veranstaltungen finden hier jährlich zu den verschiedensten Natur- und Umweltschutzthemen statt. Auch landesweit kann der BN dank seiner mehr als 170.000 Mitglieder und Förderer viel bewegen. In ganz Bayern kämpft er für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, setzt sich ein für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt.

Doch seien die Ziele auch noch so idealistisch: ohne entsprechende finanzielle Mittel bleiben viele Bemühungen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Einmal im Jahr sammeln daher Tausende von Ehrenamtlichen an der Haustüre und auf der Straße Spenden. „Bitte helfen auch Sie mit, dass wir uns weiterhin für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen können. Jeder Euro zählt.“, so Jodl.

Spenden können auch direkt auf das Spendenkonto der Kreisgruppe 43 88 44 10 bei der Sparkasse Mainfranken (BLZ 790 500 00) eingezahlt werden. Wer sich bei der Sammlung für den Bund Naturschutz selbst engagieren oder mehr über die Arbeit des BN wissen möchte, kann weitere Informationen über das Büro der Kreisgruppe (Tel.Nr. 0931/43972) anfordern. Hier können sich auch alle melden, die gerne echte Kröten sammeln und retten oder sich sonst für den Erhalt der bayerischen Natur engagieren möchten.

Steffen Jodl

 

Gärtnern ohne Torf - Moore und Klima schützen

Würzburg, 17.03.2010

Auch wenn sich der Winter noch wehrt, der Frühling kommt. Und mit ihm beginnt wieder die Arbeit in Garten und auf dem Balkon. Blumen werden gepflanzt, Beete vorbereitet. Doch wer denkt schon beim Einkauf von Blumenerde an die Folgen für die Natur?  Die wenigsten wissen, was sich hinter der harmlosen Bezeichnung "Erde" verbirgt: Die meisten Produkte bestehen überwiegend aus Torf – der Stoff, aus dem die Moore sind.

Sie können Ihren Beitrag zum Schutz der Moore leisten: Verzichten Sie auf Torferden! Es gibt mittlerweile viele torffreie Produkte von Firmen, die den Umwelt- und Moorschutz ernst nehmen. Sie besitzen ähnliche bodenverbessernde Eigenschaften, versauern die Böden im Gegensatz zu Torf aber kaum.


Zwölf Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jährlich verbraucht, etwa zwei Millionen davon finden im Hobbybereich Verwendung. Heute wird in Deutschland vorwiegend in norddeutschen Mooren auf einer Fläche von 4.000 Quadratkilometern Torf abgebaut. Werden die Moore im derzeitigen Tempo weiter zerstört, sind die in Deutschland zum Abbau genehmigten Torfvorräte in spätestens zehn Jahren erschöpft. Ein großer Teil der heute in Deutschland verwendeten Torfe kommt inzwischen aus Estland, Lettland und Litauen, dort wird die Moorzerstörung fortgesetzt.

 Auf Blumenerde mit Torf verzichten

Torffreie Gartenerden werden auf Basis von Kompost (Rinden-/ Grünschnittkompost), Rindenhumus und Holzfasern (zum Beispiel aus Nadelhölzern oder Kokos) hergestellt. Außerdem beinhalteten sie, je nach Hersteller, Nebenprodukte wie Tonminerale und Lavagranulate (optimale Wasser- und Nährstoffspeicherung und bedarfsgerechte Freisetzung), Xylit (für den idealen pH-Wert) oder Phytoperis (ein Naturdünger).

Beim Einkaufen torffreier Blumenerde sollte man darauf achten, dass es sich wirklich um Produkte ohne Torf handelt. Vorsicht ist geboten bei angeblich "torfreduzierten" bzw. "torfarmen" Produkten, sie besitzen meist immer noch einen Torfanteil von 60 bis 80 Prozent. Es gibt sogar torffreie Erde, die mit dem RAL-Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Dieses steht für qualitativ hochwertig befundene Blumenerden, die frei von Wildkrautsamen und Wildkräutern sind.

 Boden mit Kompost statt mit Torf verbessern

Eines der besten Mittel zur Bodenverbesserung ist der eigene Kompost. Wer einen Garten hat, kann selbst kompostieren, führt dem Boden mit Kompost organisches Material mit hoher biologischer Aktivität zu und hat gleichzeitig eine organische Düngung. Jedes Jahr sollte dazu eine Schaufel pro Quadratmeter in den Boden flach eingearbeitet werden. Auch bei der Wahl der Pflanzen für den Garten gibt es Möglichkeiten, den Torfeinsatz zu vermeiden. So benötigen heimische, robuste Pflanzenarten keine Torferden. Durch entsprechende Bodenbearbeitung können gute Voraussetzungen für die Pflanzen geschaffen werden: "Einmal gelockert ist dreimal gegossen." – "Dreimal gelockert ist einmal gedüngt. "

Steffen Jodl

 

Autofahrer aufgepasst: Die Amphibienwanderung beginnt!

Würzburg, 16.03.2010

Aufgrund der inzwischen wieder milderen Witterung hat die Amphibienwanderung zu den Lauchgewässern bereits begonnen! Weil ihre angestammten Wanderwege aber häufig von Straßen zerschnitten sind, kommen viele Amphibien „unter die Räder“.

Als Gegenmaßnahme errichten freiwillige Helferinnen und Helfer des Bundes Naturschutz auch dieses Jahr wieder Amphibienschutzzäune an den betroffenen Straßenabschnitten, gehen diese Zäune Schritt für Schritt ab, sammeln die Amphibien ein und tragen diese auf die andere Straßenseite oder in Ersatzlaichgewässer. Mehr als 10.000 Amphibien wurden so im vergangenen Jahr von Mitgliedern des Bundes Naturschutz vor dem sicheren Straßentod gerettet.

Häufig sammeln unsere Helferinnen und Helfer bis tief in die Nacht und sind somit ebenfalls den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt. Um Unfälle zu vermeiden, bitten wir daher alle AutofahrerInnen, die entsprechenden Geschwindigkeitsbeschränkungen und Hinweisschilder mit dem Amphibienzeichen zu beachten und besonders vorsichtig zu fahren. Im Landkreis Würzburg sind vor allem folgende Straßen  betroffen:

·      Ortsverbindung Randersacker - Lindelbach

·      Ortsverbindungen Rimpar - Güntersleben - Gramschatz

·      Ortsverbindung Reichenberg - Kist

·      Ortsverbindungen von Greußenheim nach Hettstadt, Uettingen und Oberleinach

·      Ortsverbindung Leinach - Zellingen

·      Ortsverbindung Erlach - Kaltensondheim

·      Kleinrinderfeld/Limbachshof

·      Ortsverbindung Heidingsfeld – Winterhausen

·      Ortsverbindung Margetshöchheim - Erlabrunn

In der Stadt Würzburg finden die Wanderungen zum Beispiel im Bereich Spittelbergweg, an der Giebelstädter Steige (Golfplatz), im Hinteren Steinbachtal und zwischen Ober – und Unterdürrbach statt.

Steffen Jodl

 

Autobahn-Westumgehung ist und bleibt eine Planung gegen die Bevölkerung - Bund Naturschutz fordert Einstellung der Planungen

Würzburg, 25.02.2010

Die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie bestärken den Bund Naturschutz in seinem Einsatz gegen die Autobahn-Westumgehung (B26n). Für den Bund Naturschutz ist klar: Sollte die Autobahn tatsächlich kommen, wird sie entweder eine klare Transitautobahn mit wenigen Anschlussstellen oder es folgen in der Region noch weitere kostenträchtig Ausbaumaßnahmen für die Autobahnzubringer mit zusätzlichen Belastungen für die BürgerInnen der Region. Beides ist für den Bund Naturschutz nicht hinnehmbar und zeigt deutlich, wie der Bevölkerung die tatsächlichen Auswirkungen verschleiert werden sollen. Daher wird sich der Bund Naturschutz mit aller Kraft weiterhin gegen diese unsinnige Planung stemmen, die die Landkreise Würzburg und Main-Spessart zerschneidet, unersetzliche Lebensräume zerstört, Erholungsräume entwertet, Trinkwasserschutzgebiete gefährdet und der Bevölkerung zusätzliche Belastungen mit Lärm und Abgasen aufbürden will. Der Bund Naturschutz fordert daher die Einstellung aller Planungen für die Autobahn-Westumgehung (B26n).

Bei der Vorstellung der Umweltverträglichkeitsstudie zur Autobahn-Westumgehung (B26n) präsentierten die Planer insgesamt 10 Auffahrten auf diese Autobahn. Damit will man wohl  diese Transitautobahn als Erschließungstrasse für die Region verkaufen. Doch unbekannt bleibt, wie denn die zuführenden Straßen den zu erwartenden Zubringerverkehr überhaupt aufnehmen sollen. Häufig sind nur schmale und kurvenreiche Ortsverbindungsstraßen vorhanden. So stellt sich die Frage, ob  diese dann ebenso ausgebaut und verlegt werden sollen, wie die Bundesstraße 8 bei der geplanten Anschlussstelle zwischen Hettstadt und Roßbrunn. Diese Strecke wird komplett neu gebaut, zerschneidet zusätzlichen Raum und wird vor allem die Gemeinden Höchberg, Waldbüttelbrunn und Hettstadt zusätzlich mit Verkehr belasten. Hierüber gab es jedoch von Seiten des Straßenbauamtes Würzbug bisher keine befriedigende Auskunft. Außer, dass die Entscheidungen über die Anschlussstellen erst in der Detailplanung erfolgen, also im Planfeststellungsverfahren. Damit schwebt nun zusätzlich zur geplanten neuen Autobahn durch die Landkreise Würzburg und Main-Spessart mit den Autobahnzubringern ein weiteres Damoklesschwert über der Region.

Steffen Jodl

 

Umweltbilanz 2009

Bund Naturschutz Würzburg - 3700 Mitglieder und Förderer

29 Ortsgruppen in Stadt und Landkreis Würzburg

12 Kinder- und Jugendgruppen

eine Lobby für unsere Natur und Umwelt

 

Im Jahr 2009 befasste sich die Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz wieder mit einer breiten Palette von Natur- und Umweltthemen: Klima, Grundwasser, Gentechnik, Verkehr sowie Siedlungsentwicklung waren zentrale Themen neben dem Arten- und Biotopschutz und der Umweltbildung. Mit einer Bioküche und verschiedenen Ausstellungen und Angeboten rund um das Thema Natur und Umwelt präsentierten wir uns auf der Mainfrankenmesse einem breiten Publikum.

Klima

Auch der BN hat sich an der Klimademo im Dezember 2009 unmittelbar vor der Klimakonferenz in Kopenhagen beteiligt. Die Ergebnisse waren bekanntlich enttäuschend. Umso wichtiger ist die Arbeit zum Klimaschutz vor Ort. Die Kreisgruppe Würzburg ist hier schon seit vielen Jahren aktiv. Durch entsprechende Veranstaltungen, wie „Nachträgliche Wärmedämmung“ oder „Klimaschutz in öffentlichen Gebäuden“ wollen wir vor Ort Aktivitäten wecken.

 Wasser

Die Region um Würzburg zählt zu den niederschlagsärmsten Gebieten Bayerns. Doch gerade hier, steigt die Entnahme von Grundwasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft stetig an. Dies ist eine erschreckende Entwicklung, auf die der Bund Naturschutz durch Pressemitteilungen, in Gesprächen mit Behördenvertretern und im Rahmen der Erstellung einer umfassenden Stellungnahme zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie immer wieder deutlich hinwies. Gerade in Hinblick auf den Klimawandel muss dem Grundwasserschutz vor allen anderen Belangen unbedingter Vorrang eingeräumt werden.

 Gentechnik

Gentechnik in der Landwirtschaft ist vor allem im Landkreis Kitzingen ein großes Problem. Dort wurde auch im Jahr 2009 gentechnisch veränderter Mais angebaut. Die Kreisgruppe Würzburg unterstützte die Nachbarkreisgruppe vor allem bei Kundgebungen im Bereich Iphofen. Ein Ziel des Bund Naturschutz ist es auch, gentechnikfreie Regionen einzurichten. Wichtig hierbei ist, dass zum Beispiel Kommunen und die Kirchen Flächen nur noch mit der Auflage verpachten, keine gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen.

 Verkehr

Autobahnwestumgehung

Die Planungen für die Autobahnwestumgehung Würzburg (B26n) durch die Landkreise Würzburg und Main-Spessart beschäftigten uns auch im Jahr 2009. Es ist ein zentrales Ziel der Kreisgruppe, dieses unsinnige Projekt zu verhindern. Es darf nicht sein, dass auch die letzten von großen Verkehrstrassen unzerschnittenen Räume einem Autobahnwahn geopfert werden, neuer Verkehr in die Region gelenkt wird, Gemeinden verlärmt werden und ökologisch wertvolle Flächen zubetoniert werden. Eine angebliche Entlastung für die Bewohner der Stadt Würzburg ist Augenwischerei. Unter anderem der Aufklärungsarbeit des Bund Naturschutz ist es hierbei zu verdanken, dass die Mehrheit im Stadtrat Würzburg für diese Autobahn stark bröckelt.

Kürnachtal

Energisch wehrt sich der Bund Naturschutz auch gegen die Forderung von Regierung und Straßenbaubehörden, eine neue Trasse durch das Kürnachtal zu bauen, die die Lengfelder von ihrem letzten Erholungsraum abschneiden und das Bachtal zerstören würde.

Verkehrslandeplatz Giebelstadt

Der Verkehrslandeplatz Giebelstadt konnte zwar nicht verhindert werden, aber es wurde zumindest eine Beschränkung der Höchstabflugmasse für den gewerblichen Verkehr auf 14 t erreicht, sodass „Urlaubsflieger“ ausgeschlossen sind. Auch besteht ein Nachtflugverbot. Allerdings geht die luftrechtliche Erlaubnis weit über  die Vereinbarungen mit den privaten Betreibern hinaus. Das lässt für die Zukunft nichts Gutes erwarten. Der Bund Naturschutz wird die weitere Entwicklung des Flugplatzes beobachten.

 Siedlungsentwicklung

Ein wichtiges Thema war und ist die Nutzung der ehemaligen Leighton-Barracks in Würzburg. Hier hat sich der Bund Naturschutz schon frühzeitig an der Planung beteiligt. Zusammen mit einer Landesgartenschau kann dies ein echtes Zukunftsprojekt werden, in dem auch der Klimaschutz eine zentrale Rolle spielt. Wir erwarten auch, dass weitere flächenfressende Außenentwicklungen, wie das Rotkreuzhof-Gelände mit Straßenbau in Richtung Versbach-Rimpar oder Erweiterungen um das IKEA-Gelände herum, nun gestoppt werden.

Im Fokus des Bund Naturschutz stehen auch Planungen der Gemeinde Kist zu einem neuen Gewerbegebiet an der A3.

Insgesamt war der Bund Naturschutz an 63 Bauleitverfahren beteiligt – überwiegend Ausweisungen von Baugebieten in Landkreisgemeinden.

 Arten- und Biotopschutz

Zu den Schwerpunkten der Arbeit des Bund Naturschutz zählt natürlich der Arten- und Biotopschutz. Dabei werden nicht nur die 38 BN-eigenen Flächen mit einer Gesamtfläche von über 17 ha betreut, sondern auch andere ökologisch wertvolle Grundstücke gepflegt und damit erhalten. So werden Streuobstwiesen, Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und Bäume gepflanzt, Kopfweiden gepflegt, Gewässer unterhalten, Nistkästen gereinigt und Fledermausquartiere gesichert. Durch die Betreuung von rund 3,5 km Amphibienschutzzäunen bei Wind und Wetter wurden tausende Amphibien vor dem sicheren Straßentod bewahrt.

Damit leistete der Bund Naturschutz einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten sowie des Landschaftsbildes, von dem letztendlich auch alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.

Zudem informierte der Bund Naturschutz an Infoständen in Würzburg zum Tag des Baumes und zum Tag der Biodiversität auch zum geplanten Nationalpark Steigerwald.

Umweltbildung - Vom Biokochen auf der Mainfrankenmesse bis zum Besuch der Wildkatzenstation

Das Ökohaus Würzburg des Bundes Naturschutz bot auch 2009 verstärkt Veranstaltungen an für die Reduzierung von Treibhausgasen. Wärme aus Sonne und Holz, Photovoltaik, Passivhaus, Energiepass für Gebäude, Wärmedämmung, Energiesparkonzepte für Alt- und Neubau sind Themenbeispiele.

Naturerfahrung und das Kennenlernen von Pflanzen und Tieren wurde erwachsenen- und kindgerecht verpackt und fand wieder ein großes Interesse, z. B. der Besuch der Wildkatzenstation in Rothenbuch im Spessart. Das Familienprogramm und die zahlreichen Exkursionen tragen mit dazu bei die Menschen für den Erhalt von naturnahen Flächen und Landschaften zu sensibilisieren.

Im Jahr 2009 nutzten etwa 3000 Besucher das breit gefächerte Bildungsangebot des Ökohauses Würzburg mit rund 175 Veranstaltungen.

Das Programm für Schulklassen und Kindergärten nahmen diesmal 80 Gruppen wahr. Hier wurden Kunstwerke aus Blättern, Ästen und Steinen gestaltet, Tierspuren im Wald gesucht oder das Leben im Teich und auf der Wiese spielerisch kennengelernt.

Für ErzieherInnen und LehrerInnen fanden erfolgreiche Fortbildungs-veranstaltungen statt.

Erfolgreiche Beteiligung an der Mainfrankenmesse 2009:

Tausende Menschen waren an der Bioschauküche der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Würzburg und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, informierten sich über den ökologischen Landbau, über Bioprodukte und genossen die vorzüglichen Kostproben. Die Bioschauküche war ein Highlight der gesamten Messe.

Regen Zuspruch fanden auch die beiden anderen Messestände des Bundes Naturschutz: die Naturwerkstatt für Kinder und der Informationsstand „Wandern, Radfahren, Naturerleben“ mit Ausstellung zu lohnenden Naturerlebniszielen in der Region Unterfranken und angrenzendem Gebiet.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt bot der Bund Naturschutz ein Pfingstferienprogramm zum spielerischen Kennenlernen von Pflanzen und Tieren an.

Weitere wichtige Aktivitäten 2009 waren die Beteiligungen an der Bayerischen Klimawoche, an den BayernTourNatur-Aktionen des Bayer. Umweltministeriums und am unterfränkischen Umwelt- und Gesundheitstag.

 Würzburg, 10.02.1010

gez. Karin Miethaner-Vent       gez. Steffen Jodl            gez. Klaus Isberner

1. Vorsitzende                           Geschäftsführer             Bildungsreferent

 

Bund Naturschutz besorgt über Grundwasserentnahme für Landwirtschaft - Bedenken der Gemeinden werden geteilt

Würzburg, 25.01.2010

Besorgt zeigt sich der Bund Naturschutz über die dramatisch zunehmende Grundwasserentnahme in der Region Würzburg-Schweinfurt.

Der Bund Naturschutz fordert daher eine Reduktion der Grundwasserentnahme für die Bewässerung in der Landwirtschaft und eine  an die Standortgegebenheiten angepasste Bodenbewirtschaftung, um die Bodenstrukturen zu verbessern und nachhaltig zu erhalten.

Wie jetzt bekannt wurde, plant ein Landwirt bei Bergtheim (Lkr. Würzburg) die jährliche Grundwasserentnahme zur Bewässerung in der Landwirtschaft auf insgesamt 105000 Kubikmeter fast zu verdoppeln. Die Gemeinde Bergtheim mit eigenen Brunnen zur Trinkwassergewinnung (120000 Kubikmeter je Jahr) zeigte Bedenken.  Doch von Seiten der Wasserwirtschaft wird dies als „problemlos“ angesehen. Schließlich gehe man aktuell  von der nahezu doppelten Grundwasserneubildungsrate aus (300 Kubikmeter je Hektar), im Vergleich zu den vergangenen Jahren (157 Kubikmeter je Hektar). Wie es zu dieser „Wassermehrung“ kommt, ist für den Bund Naturschutz jedoch nicht nachvollziehbar. Aber selbst unter Annahme der erhöhten Grundwasserneubildungsrate würde dies bedeuten, dass bei der zugrundegelegten Bezugsfläche von 350 Hektar, die gesamte neu gebildete Grundwassermenge zur Bewässerung verwendet werden würde! Bei einer geringeren Grundwasserneubildungsrate würde mehr entnommen werden, als nachgeliefert wird. Durch den sich abzeichnenden Klimawandel mit zunehmenden Starkniederschlägen bei gleichen Niederschlagsjahressummen, wird das Problem noch verschärft, da das Niederschlagswasser oberflächig schneller abfließt.

Kritisch sieht der Bund Naturschutz auch die Kontrolle der Wasserentnahme, da hierfür nach unseren Kenntnissen für ganz Unterfranken nur eine Person zur Verfügung steht.

Steffen Jodl

 

Alle Jahre wieder: Achtung Streusalz!

Würzburg, 13.01.2010

Bund Naturschutz empfiehlt Verzicht auf Streusalz

Den "guten Rutsch", den wir uns alle Jahre wieder wünschen, versuchen wir auf den Gehwegen und Straßen zu verhindern, indem wir die Natur "einpökeln". Im Durchschnitt werden jährlich in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1 und 2 Millionen Tonnen Auftausalze im Winterdienst verwendet. Das verätzt nicht nur die Pfoten der lieben Vierbeiner, sondern lässt auch den Pflanzen am Wegesrand und den Kleinlebewesen im Boden keine Überlebenschance! Gleichzeitig entstehen durch Streusalz Jahr für Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe, sowohl durch Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen - insbesondere gefährlich: Korrosion der Bremsen -, als auch durch Schädigungen von Fahrbahndecken und Wegen.

Der Bund Naturschutz empfiehlt daher auf Streusalz zu verzichten und andere Streumittel mit abstumpfender Wirkung sparsam einzusetzen. Bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege gründlich mit Schippe oder Besen zu räumen. Bei Eis und erhöhter Glättegefahr bieten sich Sand, Kies oder Sägespäne als Streumittel an. Splitt oder Granulat können hingegen giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Streumittel mit dem Umweltzeichen ''Der Blaue Engel" sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen.

Steffen Jodl

 

Bund Naturschutz bietet Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr

Würzburg, 14.01.2010

Der Bund Naturschutz bietet ab dem 01. September 2010  wieder eine Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) an.

Beim FÖJ handelt es sich um ein Angebot an junge Frauen und Männer, die ein Jahr lang im Umweltbereich arbeiten wollen und damit Erfahrungen im Bereich der Umweltbildung sowie des Natur- und Umweltschutzes  sammeln. Das Alter sollte zwischen 18 und 27 Jahren liegen.

Die Hauptaufgaben in unserer Würzburger Kreisgeschäftsstelle (Ökohaus) sind Umweltbildung, Betreuung des Naturgartens, Arten- und Biotopschutz, und Verwaltungstätigkeiten. Dazu kommt einmal im Monat die Mitbetreuung der BN-Kinder-/Jugendgruppe sowie die Teilnahme an fünf einwöchigen Bildungsseminaren. Als Gegenleistung werden Taschengeld und  Sachbezugspauschale (insgesamt rund 580 € pro Monat), sowie Unfall- und Versicherungsschutz geboten.

Bewerbungen bitte bis 20. März 2010 an:

Bund Naturschutz, Ökohaus, Luitpoldstr. 7a, 97082 Würzburg

Noch Fragen?

Tel.: 0931/43972 oder e-mail:  info@bn-wuerzburg.de

Steffen Jodl