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Der Brombeer-Zipfelfalter – ein unauffälliger Spezialist

  • Habitat: strukturreiche mit Büschen und Bäumen durchsetzten halboffenen und warmen Gebiete
  • Flugzeit: April bis Mitte Juni
  • Raupenzeit: Mai bis Juli
  • Fraßpflanzen: Versch. strauchige und krautige Pflanzen. Insbesondere Besenginster, Färber-Ginster, Gemeines Sonnenröschen, ...
  • Wissenschaftlicher Name: Callophrys rubi

Der Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi) ist ein eher unscheinbarer, aber faszinierender Schmetterling aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Trotz seines Namens ist er nicht ausschließlich auf Brombeeren angewiesen – doch sie spielen eine wichtige Rolle in seinem Lebensraum.

Aussehen

Der Brombeer-Zipfelfalter ist klein und hat eine Flügelspannweite von etwa 22 bis 26 Millimetern. Die Oberseiten seiner Flügel sind schlicht braun, werden jedoch nur selten im Ruhezustand gezeigt. Auffällig ist die grünlich-türkise Unterseite der Hinterflügel, die von einer feinen, meist gezackten weißen Linie durchzogen ist. Diese grüne Färbung dient der perfekten Tarnung – auf Blättern sitzend ist der Falter kaum zu erkennen. Aufgrund der Färbung wird er auch Grüner Zipfelfalter genannt. Am hinteren Ende der Flügel findet sich ein kleiner, oft unscheinbarer "Zipfel", der ihm den Namen verleiht.

Entwicklung

Der Falter fliegt in Mitteleuropa meist von April bis Juni. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an junge Triebe verschiedener Pflanzenarten ab – bevorzugt an Brombeeren, Heidelbeeren, Ginsterarten oder Kreuzdorn. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen, die sich zunächst in den Blütenknospen oder jungen Blättern verstecken und dort fressen.

Die Raupen sind dick, kurz und haben eine grüne Tarnfarbe, oft mit einem dunkleren Rückenstreifen. Nach etwa vier Wochen verpuppen sie sich am Boden – gut versteckt im Laub oder im Moos. Die Puppe überwintert, wodurch der Brombeer-Zipfelfalter nur eine Generation pro Jahr bildet.

Besonderheiten

Im Vergleich zu vielen anderen Tagfaltern weist der Brombeer-Zipfelfalter einige interessante Besonderheiten auf:

  • Tarnung statt Farbenpracht: Während viele Schmetterlinge mit auffälligen Farben glänzen, verlässt sich der Brombeer-Zipfelfalter auf perfekte Tarnung. Seine grüne Flügelunterseite lässt ihn wie ein Teil der Pflanze wirken – ein effektiver Schutz vor Fressfeinden.
  • Stille Lebensweise: Der Falter ist scheu und wenig auffällig. Er fliegt niedrig über den Boden und hält sich bevorzugt in strukturreichen, sonnigen Waldrändern, Heiden oder Gebüschen auf – oft dort, wo Brombeeren wachsen.
  • Starke Standorttreue: Anders als viele Wanderfalter bleibt der Brombeer-Zipfelfalter meist in einem kleinen Gebiet. Das macht ihn zwar besonders angepasst, aber auch anfällig für Lebensraumverluste.

Fazit

Der Brombeer-Zipfelfalter ist ein gutes Beispiel für einen spezialisierten, aber dennoch weit verbreiteten Schmetterling. Seine zurückhaltende Erscheinung, die geschickte Tarnung und die enge Bindung an bestimmte Pflanzen machen ihn zu einem spannenden Beobachtungsobjekt für Naturfreunde – vorausgesetzt, man entdeckt ihn überhaupt.