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Igel und andere Tiere im Garten: Keine Mähroboter nach Sonnenuntergang!

Besonders in der Dämmerung und nachts sind Igel durch Mähroboter gefährdet, da sie sich bei Gefahr einrollen anstatt zu flüchten. Ab nächstem Jahr könnte ein bundesweites nächtliches Mähverbot gelten. Der BUND Naturschutz bittet Bürger*innen darum, auf jeden Fall nachts, am besten auch generell auf Mähroboter zu verzichten.

01.08.2024

Sobald es dämmert, gehen Igel auf Nahrungssuche. Überqueren sie einen Rasen, auf dem ein Mähroboter aktiv ist, kann das für sie lebensgefährlich werden. „Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab. Einige rollen sich zusammen - doch das schützt nur große kräftige Tiere, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden“, erklärt Armin Amrehn, 1. Vorsitzender von der BN-Kreisgruppe Würzburg. Kleinere Igel werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet. „Auch wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben, bleiben die automatischen Mäher ein großes Risiko für unsere Wildtiere.“

Voraussichtlich um die Jahreswende herum wird eine Reform des Bundestierschutzgesetzes verabschiedet werden, die nach aktuellem Stand auch ein Verbot des nächtlichen Einsatzes von Mährobotern „auf nicht wirtschaftlich genutzten Rasen- und Grünflächen […] während der Dämmerung und bei Dunkelheit“ beinhaltet. „Wir hoffen sehr, dass dieses Verbot auch wirklich beschlossen wird. Aber schon jetzt bitten wir die Bürger*innen herzlich, ab sofort darauf zu verzichten, ihre Mähroboter nachts arbeiten zu lassen“, so Steffen Jodl, Biologe und Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe. „Das würde unzähligen kleinen Igeln und anderen Tieren das Leben retten. Wer den Mähroboter generell öfter Pause machen lässt, tut auch Insekten, Amphibien und anderen Tieren etwas Gutes. Wenn der Rasen etwas höher wachsen oder mal blühen darf, ist das ein echter Gewinn für die Artenvielfalt.“

Doch warum jagen Igel überhaupt in Gärten mit naturfernem Rasen? „Zum einen liegen diese Gärten einfach auf dem Weg ihrer nächtlich ausgedehnten Touren. Zum anderen lassen sich auf dem weichen und glatten Roboter-Rasen Regenwürmer, Engerlinge und andere Larven leicht ausgraben“, weiß Armin Amrehn.  Die feine Igelnase riecht eben jede erreichbare Beute.

 

Für Rückfragen:

Steffen Jodl, Geschäftsführer KG Würzburg
Tel. 0931/43972
E-Mail: steffen.jodl@bn-wuerzburg.de

 

Hintergrundinformation Bund Naturschutz:

Der BN ist mit über 266.000 Mitgliedern und Förderern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 8.200 Mitglieder. Wir setzen uns für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.