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BUND Naturschutz und „Wasser am Limit“ fordern nachhaltigen Umgang mit Wasser

Starkregenereignisse und Trockenperioden nehmen an Häufigkeit und Stärke zu. Landwirtschaft und Kommunen müssen sich daher dringend anpassen, fordern BUND Naturschutz und der Agenda 21 Arbeitskreis „Wasser am Limit“. Für Kommunen wird der rasche Umbau zur Schwammgemeinde nötig. Für die Landwirtschaft sind angepasste Anbauverfahren und eine an Trockenheit ausgerichtete Sortenwahl unumgänglich. Gleichzeitig sind entschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz wichtiger denn je.

20.03.2023

„Die Begehrlichkeiten Mainwasser in den trockenen Sommermonaten für die Bewässerung im Wein- und Gemüsebau einzusetzen nehmen rasant zu“, stellt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg fest. „Neben den neuen Projekten für Rebenbewässerung bei Iphofen, Nordheim und Oberschwarzach und den Planungen für den Gemüsebau in der Bergtheimer Mulde, werden nun auch Möglichkeiten für Mainwasserentnahmen für die Bewässerung der Rebflächen der drei großen Weingüter Juliusspital, Bürgerspital und Staatlicher Hofkeller untersucht“, erläutert Andrea Angenvoort-Baier, Sprecherin des Agenda 21 Arbeitskreises „Wasser am Limit“.  Auch die Stadt Würzburg selbst will für die Bewässerung von Grünanalgen an das Mainwasser ran. BUND Naturschutz und „Wasser am Limit“ befürchten jedoch negative Auswirkungen auf das Ökosystem Main, denn jedes Projekt wird immer nur für sich betrachtet. Nach wie vor gibt es keine Gesamtbetrachtung, welche die Auswirkung auf den Main durch alle bestehenden und geplanten Wasserentnahmen untersucht und bewertet. „Wir fordern die Regierung von Unterfranken daher erneut auf, dies endlich in die Wege zu leiten, so Armin Amrehn und Andrea Angenvoort-Baier, unisono. „Unsere Flüsse und Bäche leiden schon jetzt unter drastischen Umweltveränderungen. Wasserentnahmen zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen müssen daher gut durchdacht sein und sind auch nur in Kombination mit umfassenden Begleitmaßnahmen denkbar“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN Würzburg. BN und „Wasser am Limit“ fordern daher auch dazu auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, Niederschlagswasser in der Fläche zu halten. Hierzu ist beispielsweise ein umfassender Humusaufbau nötig sowie die Reduktion der Verdunstung durch Windschutzhecken auf offenen und windanfälligen Flächen. Auch darf eine Bewässerung – wenn überhaupt – nur in Form einer Tröpfchenbewässerung erfolgen. „Es muss aber auch klar sein, dass wir in Regionen, die immer trockener werden, nicht mehr alle Kulturen wie bisher anbauen können. Ein „weiter so wie bisher“ kann es angesichts der dramatischen Veränderungen nicht mehr geben“, so Steffen Jodl. „Und die Stadt Würzburg muss endlich zur Schwammstadt werden, anstatt Mainwasser für die Bewässerung von Grünanlagen zu verwenden zu wollen“, ergänzt Andrea Angenvoort-Baier.  „Hierzu muss auch das bisherige Mischkanalsystem umgebaut, Niederschlagswasser gesammelt und den Grünanlagen direkt zugeleitet werden“. „Grundsätzlich ist es aber auch zwingend nötig, umfassenderen Klimaschutz zu betreiben, da sonst alle Anpassungsstrategien ins Leere laufen werden“, fordern die BN-Vertreter und die Sprecherin von Wasser am Limit in einer gemeinsamen Presseerklärung.